Wissenschaftliche Texte und Bücher effizient verstehen? – Kein Problem!

Mit wissenschaftlichen Papern sowie wissenschaftlichen Büchern kommt man während einem Studium immer wieder in Berührung. Diese wissenschaftlichen Quellen liefern wichtige Informationen zu diversen Themen, sind jedoch meist komplex geschrieben und/oder umfassen eine Vielzahl an Seiten. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir, wie ich diese wissenschaftlichen Werke durch die Anwendung einer Methode (PQ4R) in relativ kurzer Zeit verstehe und die Informationen finde, welche ich brauche.

Die Methode P4QR wurde 1972 von Ellen Lamar Thomas und H. Alan Robinson entwickelt (siehe dafür: Improving Reading in Every Class: A Sourcebook for Teachers). Die Lesestrategie setzt sich aus den folgenden sechs Phasen zusammen:

Preview bzw. Vorprüfung

Um mit einem wissenschaftlichen Text oder Buch zu starten, beginnst du am besten damit, das entsprechende Kapitel (oder alle Kapitel) zu überfliegen, um die vorkommenden Themen zu erkennen. Dafür kannst du eine Lesestrategie deiner Wahl verwenden (z.B. punktuelles Lesen, diagonales Lesen, schnelles Lesen, sequenzielles Lesen, kursorisches Lesen, siehe dafür: Einzelne Lesetechniken und Lesestrategien (Auswahl). Du kannst hierfür auch das Inhaltsverzeichnis als Hilfe zur Hand nehmen. Danach geht es darum, herauszufinden, welche Abschnitte zusammengehören und nicht getrennt werden können (siehe dafür: Den Inhalt eines Texts erfassen: Sinnabschnitte. Hast du einzelne Abschnitte gegliedert, dann kannst du mit dem nächsten Schritt fortfahren (für jeden Abschnitt jeweils einzeln – das scheint am Anfang sehr aufwändig, ist aber sehr effizient, sobald man reingefunden hat).

Questions bzw. Fragen

Im nächsten Schritt geht es darum, Fragen zu den jeweiligen Abschnitten zu stellen. Zum Beispiel: “Was macht quantitative Forschung aus?” Auf diese Frage(n) sollte der Abschnitt dann die Antwort liefern. Hierfür kannst du dich an Überschriften bzw. Zwischenüberschriften orientieren und diese als Hilfestellung verwenden.

Read bzw. Lesen

Als Nächstes liest du den Abschnitt durch (nicht überfliegen, sondern wirklich durchlesen). Während dem Lesen oder nach dem Lesen beantwortest du deine von dir eigens aufgestellte Frage mit den Inhalten, welche im Abschnitt vorkommen und notierst dir die Antwort dazu.

Reflect bzw. Nachdenken

Fallen die andere Informationen ein, welche dir bereits bekannt sind zu diesem Thema / dieser Frage? Falls ja, unterstützen diese die Aussage bzw. validieren die Informationen die Aussage? Probiere hier Eselsbrücken zu vorhandenem Wissen zu schlagen, damit du dir die Informationen besser merken kannst. Sollten mal keine anderen Informationen vorhanden sein, dann heisst es: Recherchieren nach guten Beispielen, um die Informationen zu belegen/spiegeln.

Recite bzw. Wiedergeben

Beim Wiedergeben geht es primär darum, das Kapitel in eigenen Worten zu wiedergeben. Hierbei kannst du auch noch einmal auf deine gestellten Fragen zurückgreifen: Konntest du alle beantworten? Diese Phase könntest du zum Beispiel auch mit einer anderen von mir erklärten Methode kombinieren, um dein Wissen noch besser zu festigen und um zu überprüfen, ob du es wirklich verstanden hast (siehe dafür: Wie du herausfinden kannst, ob du gelernte Inhalte wirklich verstanden hast).

Review bzw. Rückblick

Nun geht es nicht mehr nur um die einzelnen von dir definierten Sinnabschnitte, sondern um den ganzen Text/das ganze Kapitel. Ziel ist es, dass du das gesamte Wissen des Kapitels zusammengefasst wiedergeben kannst und dabei auf deine gestellten Fragen Antwort geben kannst. Hier kannst du ebenfalls die oben genannte Methode beiziehen, um zu validieren, ob du es wirklich verstanden hast (siehe dafür: Wie du herausfinden kannst, ob du gelernte Inhalte wirklich verstanden hast). Fällt es dir bei gewissen Abschnitten schwer, dann kannst du diese noch einmal neu anschauen.

Die Methode ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig und scheint aufwändig, jedoch prägt sich das Wissen danach auch ein, sodass es eben nicht nur ein “stures Auswendiglernen ist”. Mit dieser Referenz auf ein Zitat (“Um ein Studium abzuschliessen, muss man einfach nur gut auswendig lernen können”) in meinen ersten Blogbeitrag in dieser Reihe 11 Skills, welche dich erfolgreich durch dein Studium bringen schliesse ich diese Blogbeitragsreihe ab – vorerst.

Du bist auf der Suche nach noch mehr Tipps, Methoden und weiteren Informationen rund um Themen wie Lernen, Organisieren und Zeitmanagement? Dann schau dir doch auch meine anderen Blogbeiträge an:
11 Skills, welche dich erfolgreich durch dein Studium bringen
Wie du herausfinden kannst, ob du gelernte Inhalte wirklich verstanden hast
Wieso du deine Ziele immer mindestens S.M.A.R.T. formulieren solltest
Digitales Lernen – Mit dieser App kannst du deine Karteikarten digitalisieren
Teamwork – Gemeinsam zu mehr Erfolg mit dem GRPI-Modell
Mit dieser Methode verbessert du die Planung deines Tagesablaufes – A.L.P.E.N.-Methode
4 hilfreiche Methoden zur Priorisierung und welche Fehler du dabei vermeiden solltest

Timo

Lerntechniken, Organisationstechniken und andere nützliche Techniken haben mich schon immer begeistert. Im Verlauf meines Bachelorstudiums habe ich bereits einige Techniken verwendet, weiterentwickelt oder sogar eigens entwickelt, um mich im Studium bestmöglich zu positionieren. Ich bin ein begeisterter Fan von Technik und probiere im Thema digitale Trends immer am Puls der Zeit zu bleiben. Als Teil meines Master-Studiums werde ich genau solche Themen rund um das Studium behandeln und somit hoffentlich Studentinnen und Studenten helfen, das Studienleben besser zu managen. Du hast eine Frage zu einer Lerntechnik, einem wichtigen Skill des Studiums oder Ähnliches? Dann schreib mir gerne in die Kommentare, wobei du Hilfe benötigst und ich werde das Thema, wenn möglich, in meinem nächsten Blogbeitrag behandeln!

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