Wieso du deine Ziele immer mindestens S.M.A.R.T. formulieren solltest

Ein Ziel zu formulieren ist eigentlich keine grosse Sache. Jedoch ist nicht jedes Ziel gleich umfangreich und anspruchsvoll. Man überlegt sich, was man sich als Ziel setzt und definiert dieses Ziel. Nicht selten wird ein Ziel formuliert, welches nicht klar definiert ist. Dies führt zu Problemen, weil nicht festgelegt wurde, was es zu erreichen gilt. Zudem ist es schwierig, auf ein Ziel hinzuarbeiten, wenn man nicht genau weiss, was das Ziel ist oder was es zu verbessern gilt. Um diese und weitere Komplikationen rund um das Thema Zielsetzung zu vermeiden, zeige ich dir eine einfache aber effektive Methode, mit welcher du jedes Ziel klar definieren kannst.

Was ist überhaupt ein Ziel?

Ein Ziel kann unterschiedlich verstanden werden. Person A versteht unter einem Ziel vielleicht ihren Traum von einem eigenen Haus mit Garten. Person B versteht unter einem Ziel vielleicht den Wunsch, einmal eine Weltreise zu erleben. Ein Ziel ist ein bestimmter Punkt, welcher erreicht werden möchte. Sei dies ein örtliches Ziel, ein Zielzustand oder weitere Ziele. Vereinfacht gesagt gibt ein Ziel Auskunft darüber, wie die zukünftige Situation aussehen soll und worin diese sich von der Ausgangssituation unterscheidet. Ein Ziel beschreibt also, wie der SOLL-Zustand aussieht und wo der Unterschied im Vergleich zum IST-Zustand liegt. Stellen wir uns nun einmal vor, dass ein Unternehmen folgendes Ziel festlegt: “Wir müssen mehr Kunden akquirieren.” Ziel ist es also, mehr Kunden zu akquirieren.

Einige Sachen sind jedoch unklar, wie zum Beispiel:
– Bis wann müssen mehr Kunden akquiriert werden?
– Ab wie vielen neuen Kunden ist das Unternehmen zufrieden?
– Ist das Ziel realistisch?
etc.

Wie könnte dieses Ziel besser formuliert werden, damit es keine offenen Fragen mehr gibt und festgestellt werden kann, dass das Ziel auch erreicht wurde? Hier kommt nun die S.M.A.R.T-Methode ins Spiel. SMART ist ein Akronym und steht für folgendes:

Specific / Spezifisch
Measurable / Messbar
Activating / Aktivierend
Reasonable / Realistisch
Time-bound / Terminiert

Für die englischen sowie auch für die deutschen Begriffe gibt es auch noch Alternativen. Wichtig sind dabei nicht die Begriffe, sondern die Bedeutung der Begriffe. Die Bedeutung der Begriffe werde ich anhand des oben genannten Beispiels mit der Kundenakquise aufzeigen.

Spezifisch
Ein Ziel soll so eindeutig und spezifisch wie möglich definiert werden. Spezifisch bedeutet dabei, dass genau erkennbar sein muss, wo eine Verbesserung zur Erreichung des Ziels stattfinden muss. Wird im Ziel zum definiert, dass ein Unternehmen mehr Kunden akquirieren möchte, dann ist das Ziel nicht spezifisch. Ist im Ziel allerdings die Rede davon, dass durch die gezielte wöchentliche Schulung der Mitarbeiter ab nächsten Monat mehr Kunden akquiriert werden sollen, dann ist das Ziel spezifisch. Spezifisch bedeutet nicht, dass ein Ziel so detailliert und ausführlich wie möglich beschrieben werden muss, sondern, dass ein Ziel konkret und klar definiert werden soll.

Messbar
Um zu überprüfen, ob ein Ziel erreicht wurde, muss das Ziel messbar sein. Was bedeutet es, mehr Kunden akquirieren zu wollen? Hat das im Beispiel genannte Unternehmen einen Kunden mehr akquiriert als im letzten Monat, dann wäre das Ziel theoretisch auch erreicht. Besser wäre es also, das Ziel zum Beispiel so zu formulieren: Wir möchten durch die gezielte wöchentliche Schulung unserer Mitarbeiter ab nächstem Monat 10 % mehr Kunden akquirieren als in den Monaten davor. Somit ist das Ziel messbar und Werte können verglichen werden, um zu überprüfen, ob das Ziel wirklich erreicht wurde.

Aktivierend
Das Ziel sollte aktivierend formuliert sein – bedeutet, dass das Ziel einen klaren Grund liefert, warum es erreicht werden muss. Zudem sollte das Ziel immer positiv beziehungsweise wohlwollend formuliert werden. Unter diesen zwei Umständen wird den am Ziel arbeitenden Personen bewusst, warum sie auf dieses Ziel hinarbeiten. In Bezug zum Beispiel könnte das Ziel so formuliert werden: Wir möchten durch die gezielte wöchentliche Schulung unserer Mitarbeiter ab nächstem Monat 10 % mehr Kunden akquirieren als in den Monaten davor, um unseren Kundenstamm zu erweitern und somit auch als Unternehmen wachsen zu können. Hinter dieser Zielformulierung steht nun eine klare Message, welche vermittelt, warum das Ziel Sinn ergibt und was damit erreicht werden will.

Realistisch
Das ein Ziel realistisch sein sollte, ist eigentlich logisch. Nichtsdestotrotz wird dieser Aspekt bei der Zielformulierung immer wieder vergessen oder nicht beachtet. Zu hohe Ansprüche an ein Ziel führen dazu, dass Ziele nicht erreicht werden und die am Ziel arbeitenden Personen weniger Motivation aufweisen. Wenn im Vorhinein bekannt ist, dass das Ziel gar nicht erreicht werden kann, dann wird meist auch gar nicht mit aller Kraft probiert, das Ziel zu erreichen. Es macht also mehr Sinn, ein Ziel zu formulieren, welches realistisch und erreichbar ist. Hierbei gilt zu beachten, dass Rücksicht genommen wird auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Wenn das Unternehmen aus dem Beispiel nun also plötzlich 50 % mehr Kunden akquirieren möchte, obwohl erst gerade noch die Mitarbeiteranzahl in diesem Bereich verkleinert wurde, dann macht dieses Ziel keinen Sinn und ist nicht realistisch.

Terminiert
Ein formuliertes Ziel sollte geplant sein. Denn nur so kann auch der Fortschritt innerhalb des Projektes zur Zielerreichung überprüft werden und eventuell die Massnahmen angepasst werden. Wenn unser Beispiel-Unternehmen nur neue Kunden akquirieren will und dass das ganze Ziel ist, dann wird dieses Vorhaben wahrscheinlich nicht gelingen. Sobald das zu erreichende Ziel mit einem Datum verbunden ist, können auch die Massnahmen besser geplant werden. Es muss sich hierbei nicht unbedingt um ein fixes Datum handeln, an welchem das Ziel erreicht werden soll. Terminiert kann auch bedeuten, dass man sich gewisse Meilensteine oder Termine zur Überprüfung der bisherigen Massnahmen-Umsetzung und deren Effektivität setzt.

Die komplette Zielformulierung nach dem S.M.A.R.T-Schema der Beispiel-Firma zur Kundenakquise könnte wie folgt lauten: Wir möchten durch die gezielte wöchentliche Schulung unserer Mitarbeiter ab nächstem Monat 10 % mehr Kunden akquirieren als in den Monaten davor, um unseren Kundenstamm zu erweitern und somit auch als Unternehmen wachsen zu können.

Fazit
Die Formulierung von smarten Zielen hilft dabei, sinnvolle Ziele zu formulieren. Allerdings ist die Zielformulierung nicht für jedes Ziel ausreichend. Es macht also Sinn, die S.M.A.R.T.-Methode als Minimalanforderung für ein Ziel zu sehen und dieses Ziel dann um weitere Aspekte zu ergänzen.

Timo

Lerntechniken, Organisationstechniken und andere nützliche Techniken haben mich schon immer begeistert. Im Verlauf meines Bachelorstudiums habe ich bereits einige Techniken verwendet, weiterentwickelt oder sogar eigens entwickelt, um mich im Studium bestmöglich zu positionieren. Ich bin ein begeisterter Fan von Technik und probiere im Thema digitale Trends immer am Puls der Zeit zu bleiben. Als Teil meines Master-Studiums werde ich genau solche Themen rund um das Studium behandeln und somit hoffentlich Studentinnen und Studenten helfen, das Studienleben besser zu managen. Du hast eine Frage zu einer Lerntechnik, einem wichtigen Skill des Studiums oder Ähnliches? Dann schreib mir gerne in die Kommentare, wobei du Hilfe benötigst und ich werde das Thema, wenn möglich, in meinem nächsten Blogbeitrag behandeln!

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