https://youtu.be/AZ_dLJ7xSrs
Traubensorten und Weinsorten am Rebberg in Bottmingen
Zu den über 50 Anbauländern zählt unter anderem auch die Schweiz. Von den rund 16’000 Traubensorten auf der Welt werden vier verschiedene in meinem Heimatdorf Bottmingen (Baselland) angebaut:
- Riesling – Sylvaner
- Charmont
- Blauburgunder
- Dakapo
Riesling – Sylvaner sowie Charmont sind Weissweinsorten, während Blauburgunder eine Rotweinsorte ist. Dakapo ist eine Färbertraube und gibt dem Rotwein eine bessere Farbe. Somit werden im Herbst aus den vier Traubensorten drei Weinsorten hergestellt:
- Riesling – Sylvaner
- Charmont
- Blauburgunder
Doch was braucht es, damit an den Rebstöcken Trauben wachsen und welche Arbeiten werden über das Jahr hinweg im Weinberg vorgenommen?
Um von einem Rebstock im Herbst Weintrauben zu lesen (so wird die Ernte der Weintrauben offiziell genannt, im Baselbiet wird die Weinlese «Herbschtä» genannt), ist fast das ganze Jahr hindurch viel (Hand-) Arbeit nötig.
Anlage für den Rebschnitt vorbereiten
Im Januar ruht der Weinberg noch im Winterschlaf. Zur Vorbereitung auf den Rebschnitt werden die Drahthaken entfernt. Diese wurden im letzten Jahr zwischen die Doppeldrähte geklemmt, sodass eine möglichst aufrechte Laubwand entsteht, was die Photosynthese begünstigt und wiederum einen hohen Zuckergehalt ergibt. Details dazu folgen dann im entsprechenden Monat.
Rebschnitt
In einem ersten Schritt werden im Februar die letztjährigen Ruten zurückgeschnitten. Durch das richtige Schneiden der Reben wird die optimale Ausgangslage für das Wachstum der Weintrauben hergestellt. Der Rebschnitt erfolgt grundsätzlich in drei Schritten/Schnittstellen:
- Die Tragrute (gewachsen im Jahr 2019 und angebunden im Jahr 2020) der letztjährigen Lese wird möglichst nahe beim Rebstock (der Krone) abgeschnitten.
- Aus dem Reservezapfen des Vorjahrs (Reservezapfen 2019 für 2020, also gewachsen im Jahr 2020) wird die neue Tragrute des laufenden Jahres (2021). Diese wird auf die gewünschte Knospenzahl zurückgeschnitten – in Bottmingen sind dies maximal 8 Knospen.
- Aus einer weiteren Rute (gewachsen 2020) wird ein Reservezapfen (für 2021) auf zwei Augen (Knospen an der Rebe) zurückgeschnitten. Dieser Reservezapfen bildet dann wiederum die Tragrute für das Jahr 2022.
Beim Schnitt ist wichtig, dass er sauber ist und den Rebstock an der Schnittstelle nicht zerquetscht. Dies kann ansonsten zu Schäden an den verbleibenden Knospen führen, die für den Rebstock essenziell sind.
Anlage in Stand bringen
Im Februar wird nach dem Rebschnitt die gesamte Anlage in Stand gebracht, damit die neuen Weintrauben für die nächste Lese unter perfekten Umständen heranwachsen können. Das heisst zum Beispiel kaputte Holz-Pfosten werden repariert, und nicht mehr intakte Drähte werden ersetzt oder repariert und nachgezogen bzw. nachgespannt.
Nach dem Instandsetzen der Anlage und dem korrekten Zuschneiden der Rebstöcke kann nun der Trieb – mit wärmer werdenden Temperaturen – anfangen zu wachsen.
Meine weiteren Beiträge:
Wie bindet man einen Rebstock richtig?
Was ist ein Kippdraht und wieso ist der im Rebberg hilfreich?
Wer trinkt weltweit am meisten Wein?
Wie heisst die Wölbung am Boden der Weinflasche? Weisst du es?
Hat ein Wein mit Korkenverschluss wirklich auch die bessere Qualität?
Das Grande Finale des Weinjahres – Die Weinlese
Interessantes Thema, bin gespannt wie es weitergeht!
Liebe Laura
Danke für deinen Kommentar. Im nächsten Blogbeitrag werde ich euch unter anderem das richtige Binden der neuen Tragruten erläutern.
Liebe Grüsse
Florence
Liebe Flo,
Spannender Beitrag!
Bin zwar keine Alkohol-Konsumentin, aber finde die ganze Wein-Kultur sehr spannend. 🙂
Bin gespannt auf weitere Posts…
Viel Erfolg & liebe Grüsse
Nagihan
Liebe Nagish
Danke für deinen Kommentar. Die Wein-Kultur ist durchaus auch für nicht Wein-Trinker sehr spannend und vielfältig! Ich denke du kannst für dich persönlich auch das Ein oder Andere daraus mitnehmen. Bleib gespannt, was noch so folgen wird.
Liebe Grüsse
Florence
Ich mag Wein immer lieber, doch leider verstehe ich nicht wirklich viel davon. Ich wähle immer nach dem schönsten Etikett aus. 🙂 Ich freue mich auf deine nächsten Beiträge, ich glaube ich kann noch einiges über Wein lernen.
Liebe Sophia
Freut mich, dass dich mein erster Beitrag interessiert hat! Gerade als junger Erwachsener fängt man an, Wein immer mehr zu mögen, doch leider fehlt oftmals das Hintergrundwissen dazu. Ich habe bereits meinen zweiten Beitrag online gestellt, schau dir diesen gerne einmal an, um noch mehr zu erfahren: https://blog.hslu.ch/majorobm/2021/03/24/rebstock-richtig-binden-fgr/.
Liebe Grüsse
Florence
wie gewohnt tip top verfasst und fundiert erklärt!