Wusstest du, dass… Rosé keine Mischung aus rotem und weissem Wein ist? Ein Rosé wird aus den dunklen Trauben hergestellt, man geht aber dabei wie bei der Herstellung von Weisswein vor. Wenn wir schon bei den Unterschieden der Weine sind: Wenn du das nächste Mal wieder ein schlechtes Gewissen hast, wenn du Wein trinkst, weil dieser nicht gesund ist, dann trink einfach Weisswein, denn durchschnittlich haben 0.2 Liter Weisswein mit 120 Kalorien 40 Kalorien weniger als ein Glas Rotwein derselben Grösse. Prost!
Die Weinlese
Bevor du dir überhaupt ein Glas Wein gönnen kannst, muss am Rebberg aber noch einiges geschehen… Nachdem die Trauben im Sommer reifen konnten, gilt es, diese im September und Oktober zu lesen und zu Wein zu verarbeiten. Hierbei ist es enorm wichtig, genau den richtigen Zeitpunkt zur Lese auszusuchen, denn zu stark gereifte oder noch nicht voll gereifte Trauben bringen einen qualitativ schlechteren Wein. Der sogenannte Öchslegrad gibt zudem Auskunft über den Zuckergehalt (sowohl Trauben- als auch Fruchtzuckergehalt) des Traubenmosts, der für eine gute Qualität sehr entscheidend ist. Zudem ist es wichtig, dass die geernteten Trauben nach der Lese so schnell wie möglich in die Kelterei gebracht und weiterverarbeitet werden.
Der richtige Zeitpunkt der Lese ist entscheidend
Nicht jede Rebsorte wird zur genau gleichen Zeit verarbeitet. Um den richtigen Zeitpunkt der Weinlese für jegliche Traubensorten zu bestimmen, helfen verschiedene Anhaltspunkte:
- Kerne der Beeren
Ist eine Traube reif, so sind die Kerne darin nicht mehr grün, sondern braun. - Schale der Beeren
Bei einer reifen Traube ist die Haut der Beere gut vom Fruchtfleisch abziehbar und weich. - Saft der Beeren
Der Saft einer reifen Traube ist süsslich und nicht mehr bitter oder sauer. - Mostgewicht
Mit einem speziell dafür vorgesehenen Gerät (eine sogenannte Mostwaage) kann das Mostgewicht einer Traube gemessen und daraus der exakte Zuckergehalt abgeleitet werden. Falls ihr mehr darüber erfahren wollt, findet ihr hier weitere Informationen zum Öchslegrad.
Anhand dieser vier Aspekte kann ein Weinbauer erkennen, ob seine Trauben reif sind oder nicht. Vor allem der richtige Zuckergehalt ist enorm wichtig und garantiert einen guten Weinjahrgang. Wenn die Trauben noch nicht reif oder aber überreif sind, dann hat dies Auswirkungen auf die Qualität des Weins:
- Zu früh geerntete Trauben sind noch unreif. Dies führt dann dazu, dass der daraus entstehende Wein im Geschmack sauer und bitter wird.
- Zu spät geerntete Trauben sind überreif. Dies führt dann dazu, dass der daraus entstehende Wein zu alkoholisch und säurearm wird.
Eine schnelle Weiterverarbeitung muss garantiert sein
Nachdem die Trauben geerntet wurden, ist es wichtig, dass sie möglichst schnell weiterverarbeitet werden, um zu verhindern, dass der Gärprozess einsetzt, bevor die Trauben in der Kelterei sind. Eine weitere Gefahr ist auch, dass die Trauben in den unteren Teilen der Erntetonnen durch das Gewicht der oberen Trauben zerdrückt werden und somit platzen. Der auslaufende Traubensaft würde in Kombination mit der Umgebungsluft oxidieren. Das führt wiederum dazu, dass dieser Beerensaft nicht mehr verwendbar ist, da er durch das Oxidieren verdorben ist. Aus diesen beiden genannten Gründen müssen die Trauben auf dem schnellsten Weg in die Kelterei. Die Arbeiten am Rebberg sind mit der Lese vorbei. Nach der Weinlese wird es wieder ruhig im Weinberg, die Blätter der Reben fallen langsam ab und der Rebberg geht zurück in den Winterschlaf.
Meine bisherigen Beiträge:
Vom Rebstock zum Wein – Die Rebstöcke aus dem Winterschlaf holen
Wie bindet man einen Rebstock richtig?
Was ist ein Kippdraht und wieso ist der im Rebberg hilfreich?
Wer trinkt weltweit am meisten Wein?
Wie heisst die Wölbung am Boden der Weinflasche? Weisst du es?
Hat ein Wein mit Korkenverschluss wirklich auch die bessere Qualität?
Meine Quellen für diesen Beitrag:
Rosé
Kalorien Wein
Weinlese 1
Weinlese 2