#7 Bike – DIY Frühlingscheck | Luftdruck einstellen

Hi, in meinem heutigen Blogbeitrag DIY Frühlingscheck | Luftdruck einstellen, zeige ich dir auf, wovon der für dich optimale Luftdruck in deinem Bike abhängt und wie du diesen für unterschiedliche Bedingungen variieren solltest.

Den richtigen Luftdruck zu pumpen ist einer der einfachsten und schnellsten Einstellungsmöglichkeiten an deinem Bike. Leider wird diese Einstellungsmöglichkeit in den meisten Fällen zu wenig oder überhaupt nicht beachtet. In vielen Fällen wird zu viel Luft in den Reifen gefahren und oder immer derselbe Luftdruck. Ich zeige dir heute, wie du in Zukunft deinen Luftdruck einfach variieren kannst und wovon du diesen abhängig machen solltest.


Schlauch vs. Tubeless

Bevor wir weiter in die Details gehen musst du wissen, dass es bei der Höhe des Luftdrucks unter anderem entscheidend ist, ob du einen Schlauch oder Tubeless fährst. Tubeless ist bereits vor einigen Jahren aufgekommen und wird immer mehr zum Standard. Dabei ist kein Schlauch mehr notwendig, sondern eine sogenannte Dichtungsmilch, welche man in den Reifen einfüllt. Ist der Reifen montiert, die Dichtmilch eingefüllt, muss der Reifen beim ersten Mal etwas stärker aufgepumpt werden, damit der Reifen an das Felgenbett „ploppt“ und vollständig dichtet. Aber Achtung! Neben der Dichtmilch, müssen auch das Felgenband und der Reifen Tubeless-ready sein. Zudem benötigst du ein Tubeless-Ventil.

Der Vorteil von Tubeless ist einerseits, dass kleinere Risse durch die Dichtungsmilch direkt wieder geschlossen werden, andererseits aber auch, dass keine Durchschläge (sogenannte Snakebites) während der Fahrt vorkommen können. Das erlaubt dir, dass du in der Regel 0,2 Bar weniger in deinen Reifen fahren kannst, als wenn du einen Schlauch montiert hast. Das wiederum bedeutet, dass du mehr Grip mit deinem Bike hast und etwas schneller unterwegs bist.

Vorderrad vs. Hinterrad

Wie bei so jedem Fahrzeug, egal ob Auto, Motorrad, Mountainbike etc., gibt es beim Luftdruck einen Unterschied zwischen dem Vorderrad und dem Hinterrad. Besonders beim Mountainbike, welches hauptsächlich im Gelände bewegt wird, spielt das eine enorme Rolle. Während das Hinterrad die meisten Schläge abbekommt, sei es durch Sprünge, Hindernisse oder Sonstiges, wird über das Vorderrad die Kurve gefahren. Da beide Reifen eine unterschiedliche Belastung aufweisen, sollten diese auch anders eingestellt werden. Als Daumenregel kann ich dir empfehlen 0,2 Bar weniger in deinem Vorderrad zu fahren, als in deinem Hinterrad.

Gewicht

Beim Gewicht ist nicht das Gewicht des Bikes gemeint, sondern das des Fahrers inkl. Klamotten und Bike. Desto leichter das Gesamtpaket ist, desto weniger Luftdruck kann gefahren werden. Desto schwerer, desto mehr Luftdruck muss gepumpt werden. Ihr müsst aber auf keinen Fall euren Luftdruck anpassen, wenn ihr am Vortag zu viel gegessen habt, oder bei dieser Ausfahrt den Rucksack zu Hause lässt. Hier geht es mehr darum, ob das Gesamtgewicht z. B. 65 kg oder 95 kg wiegt und nicht um einzelne Gramm oder Kilos. Der genannte Gewichtsunterschied kann je nach Vorlieben und den anderen Einflüssen einen Unterschied zwischen 0,2 und 0,5 Bar bedeuten.

Felgenbreite

Auch die Felgenbreite hat einen Einfluss auf den richtig gewählten Luftdruck. So haben die im MTB-Sport gängigen Felgen mittlerweile eine Maulweite von 25 bis 35 Millimetern. Dabei gilt, dass eine breitere Felge die Abstützbreite des Reifens erhöht und der Reifen bei seitlicher Belastung (in Kurven oder über Hindernisse) weniger stark wegknickt. Daher kannst du mit breiteren Felgen einen niedrigeren Luftdruck fahren.

Wetter

Je nach Wetter bzw. der Konsistenz des Bodens hilft dir ein unterschiedlicher Reifendruck mehr Grip aus deinen Reifen zu holen. Sollte wie z. B. in dieser Woche das Wetter schlecht sein und der Boden völlig aufgeweicht, wirst du mit einem niedrigeren Luftdruck einfach mehr Grip haben und glücklicher sein als mit einem etwas Höheren. Ist der Boden allerdings super griffig, also im Untergrund hart, aber an der Oberfläche leicht klebrig, kannst du etwas mehr Luft fahren und dem vielleicht ungewohnt schwammigen Gefühl entgegenwirken.


Neben den genannten Punkten spielt deine persönliche Vorliebe natürlich die wichtigste Rolle. Betrachtet man allerdings alle der genannten Punkte, sollte sich dein Luftdruck zwischen 1,3 bar und 2,0 bar befinden, egal ob du 60 kg wiegst oder 100 kg. Ich persönlich fahre bei trockenem Wetter gerne mit 1,6 bar im Vorderrad und 1,8 bar im Hinterrad, mit einem Gesamtgewicht von ca. 90 kg inkl. Klamotten und Bike. Bei schlechtem Wetter fahre ich am liebsten mit 1,4 bar und 1,6 bar um mehr Grip zu haben. Vielleicht hilft dir das ja als Ausgangslage um den für dich optimalen Luftdruck in deinen Reifen zu finden. Sollte das alles für dich neu sein und du hast vielleicht noch nie zuvor einen Reifen am Bike gepumpt, zeige ich dir in meinem heutigen Video wie es geht:

https://youtu.be/O2ZMG7Ndnsk

Solltest du noch keine Luftpumpe besitzen, kann ich dir folgende empfehlen:

 

 

 

 

 

 

 

Bisherige Blogbeiträge:

#1 Bike – Die Veränderung des Mountainbikes

#2 Bike – Das knappe Gut in 2021

#3 Bike – DIY Frühlingscheck | Schaltung einstellen

#4 Bike – DIY Frühlingscheck | Kette schmieren

#5 Bike – DIY Frühlingscheck | Bremsen einstellen

#6 Bike – DIY Frühlingscheck | Steuersatz einstellen

#7 Bike – DIY Frühlingscheck | Luftdruck einstellen

Ingo

Hallo, ich bin Ingo und betreibe schon mein ganzes Leben lang Sport. Dabei hat es mir seit einigen Jahren vor allem das Mountainbiken angetan, welches ich auch als Leistungssport international betrieben habe. In meiner Blogserie werde ich euch einige Hilfreiche Tipps geben um euer Bike für die Saison fit zu machen.

View all posts by Ingo →

2 thoughts on “#7 Bike – DIY Frühlingscheck | Luftdruck einstellen

  1. Hoi ingo, interessanter beitrag. Fährst du tubeless oder schlauch? Mein gesmtcewicht ist nämlich ähnlich und ich fahre bisher 2.0 bar vorne und hinten
    Gruess matthias

    1. Hi Matthias,

      ich fahre Tubeless. Kann ich dir nur empfehlen, hatte bis jetzt noch keinen Nachteil, nur Vorteile. Falls du mit Schlauch fährst, passt das hinten schon, würde dir allerdings empfehlen vorne 0,2-0,3 bar weniger zu fahren.

      Gruess und Ride on,
      Ingo

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *