#1 Bike – Die Veränderung des Mountainbikes

Aufgrund mehrerer Jahre im aktiven Leistungssport im Mountainbike-Bereich und der Arbeitstätigkeit bei einem der grössten Bike & Outdoor Online-Händler Europas konnte ich die Veränderung des Mountainbikes und dessen Nutzung bei der Bevölkerung in der Schweiz und in der DACH-Region mitverfolgen. Welche Auswirkungen dabei COVID-19 spielt und wie du dein Bike für die sonnigen Jahrestage bereit machst, bringe ich dir in meiner Blogserie „Bike“ näher.

4X WM Val di Sole 2018
Copyright: Florian Gärtner

Die Veränderung des Mountainbikes

In den letzten 20 Jahren hat sich bei den Mountainbikes sehr viel verändert. Damals fuhr man mit schmalen Reifen und Felgenbreiten, kurzem Rahmen mit einem langen Vorbau und 26“ Räder waren heiss begehrt. Jetzt im Jahre 2021 fährt man in der Regel nicht nur eine Rahmengrösse grösser, sondern man hat im Verlauf der Jahre die Geometrie des Mountainbikes weiterentwickelt. Neben dem längeren Reach (horizontale Länge von Kurbel zu Steuersatz), der höheren Steifigkeit des Rahmens, können mittlerweile viele Hersteller den Rahmen aus Carbon-Material zum Preis vom damaligen Aluminium-Rahmen anbieten. 26“ Räder sind dabei in der Regel kein Thema mehr, ausser bei Rädern für den Nachwuchs oder sogenannten Dirt-Bikes.

Bike aus dem Jahr 2000

Die Qual der Wahl liegt beim Kunden bei 27,5“ (auch 650B genannt) oder 29“ Rädern, wobei in der Regel die Rahmengrössen M-XL 29“ Räder verbaut haben und die kleineren Grössen mit 27,5“ bestückt sind. Wer das Neuste vom Neusten fahren möchte, kann bei aktuell noch wenigen Marken auch ein sogenanntes Mullet-Bike kaufen, bei welchem das Vorderrad ein 29“ Rad ist und das Hinterrad ein 27,5“ Rad. Das grössere Vorderrad sorgt dabei für mehr Grip, wobei das kleinere Hinterrad für die entsprechende Wendigkeit des Bikes sorgen soll. Hier ist allerdings zu sagen, dass ein Anfänger oder nicht ambitionierter Hobbysportler wohl kaum einen Unterschied merken wird zu einem Rad, das vorne und hinten dieselben Radgrössen montiert hat.

Wie in der Autoindustrie immer mehr Autos mit Automatik-Getriebe verkauft werden, so hat sich auch das Schalten beim Mountainbike vereinfacht. Früher fuhr man noch eine Schaltung mit z.B. einer 3 x 9 Übersetzung, heute hingegen fährt man 1 x 12. Die erste Zahl steht dabei für die Anzahl Kettenblätter vorne und die hintere Zahl für die Anzahl Gänge hinten. Bei 1 x 12 sind zwar die einzelnen Abstufungen nicht so fein justierbar, allerdings kann Problemlos jeder steilere Hang oder Abfahrt damit gefahren werden, da die Übersetzungsbandbreite der meisten Kassetten 520% beträgt. 

MTB-Fully aus dem Jahr 2021
MTB-Fully aus dem Jahr 2021

Der Boom des E-Bikes

Doch das sind nicht die einzigen Veränderungen der letzten Jahre. Einer der grössten Veränderungen der Radindustrie brachte die Einführung der E-Bikes mit sich. Bestückt mit Motoren von Bosch, Shimano, Fazua und wie sie nicht alle heissen, können die Velos mit elektrischem Antrieb bis zu 25 km/h unterstützt werden. Ist ein noch stärkerer Motor verbaut, wird das Velo anmeldepflichtig und benötigt ein kleines Nummernschild.

Doch wieso sind die E-Bikes bei der Kundschaft so beliebt und werden immer häufiger gekauft? Dazu gibt es mehrere Gründe:

  1. Ein Argument welches immer zieht ist der Preis. So kann bereits für rund 1‘500 Franken ein E-Bike gekauft werden, wobei der Preis nach oben bis hin zu rund 15‘000 Franken offen bleibt. Die Preis/Leistung ist dabei auf jeden Fall gegeben, da die meisten Marken dasselbe Modell ohne E-Antrieb für den selben Preis oder lediglich 500 Franken günstiger anbieten.
  2. In der gleichen Zeit können grössere Distanzen zurückgelegt und somit auch mehr Trails hinuntergefahren werden, sofern dass das Ziel sein sollte. Kurz und knapp: Mithilfe des Motors kann unter der gleichen Belastung eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht werden.
  3. Ein weiterer Grund für den Anstieg der E-Bikes sind Personen, die durch das E-Bike zurück zum Velofahren finden. Ohne Motor ist es ihnen zu anstrengend, mit Motor haben sie ein breites Grinsen im Gesicht während sie den Berg hinauffahren. Dies birgt jedoch auch Risiken, worauf ich in einem späteren Blogbeitrag genauer eingehen werde.

Neben den oben genannten Gründen gilt sicher auch die eigene Erfahrung als ein wichtiger Kaufgrund. So sprechen Fahrradhändler davon, dass rund 9 / 10 Personen die schon einmal mit einem E-Bike gefahren sind, sich innerhalb von zwei Jahren selbst ein E-Bike kaufen werden.

Nun aber genug von den Veränderungen in der Bikeindustrie gesprochen. Solltest du selbst ein Bike oder Velo besitzen und möchtest erfahren worauf man vor der nächsten Bikesaison achten sollte, dann bleib dran und warte gespannt auf meinen nächsten Blogbeitrag.

Ingo

Hallo, ich bin Ingo und betreibe schon mein ganzes Leben lang Sport. Dabei hat es mir seit einigen Jahren vor allem das Mountainbiken angetan, welches ich auch als Leistungssport international betrieben habe. In meiner Blogserie werde ich euch einige Hilfreiche Tipps geben um euer Bike für die Saison fit zu machen.

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3 thoughts on “#1 Bike – Die Veränderung des Mountainbikes

    1. Hallo Daniel, für alte Bikes (egal ob E-bike oder nicht) kann fast nichts mehr verlangt werden, auch wenn diese top gepflegt mit hochwertigen Teilen bestückt sind. Hierfür sind vor allem die Direktversandmarken wie z.B. Canyon verantwortlich, welche bereits zu einem sehr günstigen Preis aktuelle Bikes anbieten.

      Zurzeit bekommt man allerdings fast alle Bikes zu einem etwas höheren Preis los, da die Nachfrage höher ist als die Verfügbarkeit. Mehr dazu folgt in meinem nächsten Beitrag.

      Ride on und Grüsse Ingo

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