Obwohl man in den letzten Jahren einen anderen Eindruck bekommen konnte: Auch für SUPs gelten Gesetze und Verordnungen. Gemäss den Rechtsgrundlagen der Binnenschifffahrt gelten SUPs rechtlich als Paddelboote, einer Unterkategorie der Ruderboote. Ausserdem sind die «wettkampftaugliche Wassersportgeräte». Doch was bedeutet das für dich als Paddler(in)? Das wichtigste gleich zu Beginn:
- Dein SUP muss mit deinem Namen und deiner Adresse gekennzeichnet sein (am besten mit Mobiltelefonnummer)
- Ausserhalb der 300 Meter Uferzone ist das Mitführen einer ISO-zertifizierten Schwimmhilfe mit 50NM Auftrieb auf das eigene Körpergewicht Pflicht
- Naturschutzzonen sind für Paddler verboten
- Die Promillegrenze beim SUP liegt bei 0,5‰
- Du darfst in keine Zonen mit gelben oder weissen Bojen fahren
- Es müssen 25 Meter Abstand zu schilfbewachsenen Uferzonen und Seerosen eingehalten werden
- Es gelten Vorfahrtsregeln für Schwimmer, Boote und Schiffe
- Ein SUP darf in der Schweiz nicht mit einem Elektromotor bzw. Hilfsmotor angetrieben werden.
- Paddelst du in der Nacht, Dämmerung 0der bei Nebel musst du ein weisses Rundumlicht mitführen
Für Zuwiderhandlungen kann es Bussen oder gar Verzeigungen geben. Falls du den genauen Gesetzestext nachlesen willst, hier findest du die Verordnung.
Sicherheit auf dem Wasser
Leider muss man sagen, dass Sicherheit beim Paddeln oft nur eine nebensächliche Rolle spielt. Die wenigsten Paddler, welche ich auf dem See antreffe, sind für den Ernstfall wirklich ausgerüstet. Ich möchte dir darum einige nützliche Schwimmhilfen und sonstiges Zubehör vorstellen:
Schwimmwesten: Anbieter von Schwimmwesten gibt es einige. Unsere gebrandeten Indiana-Westen stammen beispielsweise vom tschechischen Produzenten HIKO. Dabei führen wir zwei verschiedene Modelle. Die billigere «Swift»-Weste für 79.- Franken und die teurere «Stamina» für 149.- Franken.
Während die «Swift»-Weste ziemlich basic daher kommt, ist die «Stamina» eher gehobenes Niveau. Der Preisunterschied erklärt sich durch den wesentlich grösseren Tragekomfort, durch die Fronttasche für Schlüssel, Portemonnaie oder Mobiltelefon, die Rückentasche für eine Trinkblase und die grössere Bewegungsfreiheit.
Wer es optisch eher zurückhaltender mag, für den gibt es die Restube PFD. Die kleine Tasche wird wie ein Gürtel um die Hüfte getragen. Im Notfall ziehst du den Trigger und es öffnet sich eine Schwimmblase mit starken 75 Newton Auftrieb. Du musst dir nur noch Weste über den Kopf ziehen und fertig. Die PFD funktioniert mit kleinen CO2-Kartuschen, welche nach Gebrauch gewechselt werden können. Du kannst die PFD also einfach wieder zusammenfalten, in die Tasche stopfen (zugegebenermassen, nicht immer ganz easy) und bist sofort wieder bereit für das nächste Abenteuer auf dem Wasser. Preislich liegen wir hier bei 119.- Franken. Sicherlich die optisch eleganteste Variante.
Wenn du nicht direkt mit einem Filzstift auf dein Board schreiben willst, gibt es verschiedene Anbieter von sogenannten Boardtags. Diese bestehen oft aus PVC und können irgendwo unauffällig am Board befestigt werden. Da kannst du dein Name und deine Adresse notieren ohne dein Board zu versauen.
Zuletzt empfehle ich dir immer eine Leash zu tragen. Speziell bei windigen Verhältnissen, wirst du deinem Board nicht hinterher schwimmen können. Die Coil Leashes sind so konzipiert, dass sie dir nicht in die Quere kommen. So bist du immer mit deinem Board verbunden und hast keine Probleme. Leashes gibt es bei Indiana in fünf verschiedenen Farben für 39.- Franken.
Eine Anmerkung zum Schluss: Bei warmen Aussentemperaturen und Wassertemperaturen unter 16° Celsius besteht die realistische Gefahr eines Kälteschocks (Hypothermischer Schock). Bist du erst einmal komplett unter Wasser, wirst du keinen Trigger mehr ziehen und keine Weste mehr anziehen können. Ich empfehle dir deshalb, die Schwimmweste beim Paddeln immer zu tragen. Auch bei einem dummen Sturz mit Ohnmacht bist du so auf der sicheren Seite. Momentan beträgt die Wassertemperatur im Zürichsee 10° Celsius, also gilt es vorsichtig zu sein und sich gut vorzubereiten.
Stay tuned!
Lüge
Meine anderen Beiträge:
1 – Begrüssung
2 – Welche Arten von SUPs gibt es?
3 – Welches SUP passt zu mir?
4 – Hand oder Elektropumpe?
5 – Sicherheit auf dem Wasser
6 – Eine Erklärung für Preisunterschiede bei Inflatables
7 – SUP-Rennen in der Schweiz
8 – Paddeltechnik für Anfänger