Die meisten Schweizer und Schweizerinnen haben nicht die Möglichkeit, ein drei bis vier Meter langes Hardboard zu lagern und dieses bei jedem Ausflug an das Gewässer ihrer Wahl zu transportieren. Deshalb entscheidet sich die grosse Mehrheit für ein aufblasbares Board, ein Inflatable. Wir werden uns demnach auch in diesem Kapitel vor allem mit diesen SUPs auseinandersetzen. Es ist offensichtlich, dass eine 50 kg schwere Frau ein anderes Board braucht als ein 90 kg schwerer Mann. Doch worauf kommt es an?
Es gibt drei Grundfragen, die du dir als potenzieller Paddler / potenzielle Paddlerin stellen solltest:
- Wie schwer bin ich?
- Wofür brauche ich mein Board?
- Wie oft brauche ich mein Board?
Die Frage nach dem eigenen Gewicht bestimmt das benötigte Volumen des Boards. Das Volumen gibt dir Auftrieb und bietet dir Standfestigkeit. Hierzu kann gesagt werden, dass die Breite des Boards einen grösseren Einfluss auf die Standsicherheit hat als die Länge. Dies ist aber nur eine Seite der Medaille. Denn das Volumen den Boards muss natürlich auch bewegt werden können. Folglich musst du ein Board finden, dass dir genügend Volumen für einen guten Stand bietet, aber dass du auch noch bewegen kannst. Es gilt also:
Je breiter das Board, desto mehr Volumen, desto standfester wirst du sein. ABER: Je breiter das Board, desto unbeweglicher und langsamer bist du auf dem Wasser.
Wenn du weisst, wozu du dein Board brauchen willst, kannst du die Auswahl bereits erheblich eingrenzen ein. Hier machen wir kurz ein Exkurs zu meinem letzten Beitrag: Da haben wir zwischen Allround und Touring Boards unterschieden. Willst du lediglich kleinere Runden drehen, lernen Kurven zu machen und eventuell auch mal eine kleinere Flusstour unternehmen, dann sind Allroundboards die richtige Wahl für dich. Meiner Erfahrung nach sind Allround Boards für eine Distanz von einem Kilometer ohne unterstützende Strömung gut geeignet. Planst du aber auch mal grössere Distanzen zu paddeln, willst einen guten Zug entwickeln und auch sonst das SUP als Fitnessgerät nutzen, dann rate ich dir eher zu einem Touring Board.
Für kurze Ausflüge und zum entspannen auf dem Wasser wähle einen Allrounder. Für ambitioniertere Paddler/innen und längere Unternehmungen, entscheide dich für ein Touring Board.
Paddeln ist grundsätzlich reine Übungssache. Wer öfters auf dem Board steht, der benötigt weniger Auftrieb, da die Bein- und Rumpfmuskulatur gelernt hat, die Schwankungen des Wassers auszugleichen. Nicht umsonst wird bei Race Boards um jeden cm Boardbreite herumdiskutiert. Wenn du also vorhast, regelmässig zu paddeln, dann darf es ein Board sein, welches dir zu Beginn eine gewisse Herausforderung bietet. Es gibt nichts Schlimmeres, als sein Board nach drei Anwendungen langweilig zu finden. Du darfst dabei auch ab und zu ins Wasser fallen. Meiner Erfahrung nach entkrampfen sich viele Anfänger/innen sowieso erst nach einem ersten Sturz ins Wasser und haben bedeutend mehr Spass. Der Unterschied zwischen einem blutigen Beginner und einer fortgeschrittenen Paddlerin zeigt sich oft bereits nach wenigen Sessions, also lass dich von ersten Rückschlägen nicht verunsichern.
Trau dir eine Herausforderung zu! Wenn du die Wahl zwischen zwei fast gleichwertigen Boards hast, wähle das mit dem grösseren Schwierigkeitsgrad.
Ich habe versucht das ganze in einem kleinen Diagramm darzustellen. Die vertikale Achse repräsentiert das Boardvolumen, die horizontale Achse euer Körpergewicht. Die grüne Fläche gibt euch das ungefähre Volumen an, welches euer Board benötigt.
Sehr zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang der Boardfinder von Indiana Paddle & Surf. Anhand der Parameter Gewicht, Skill Level und Anwendungsbereich, präsentiert dir der Boardfinder eine Auswahl der für dich passenden Boards.
Am wichtigsten ist jedoch, dass du dich auf dem Board wohlfühlst. Wie bei einem guten Fahrrad oder neuen Skis lohnt sich eine Probefahrt. Viele grosse Marken kooperieren mit SUP-Stationen, in denen du die Boards testen und paddeln kannst. Im Showroom von Indiana Paddle & Surf an unserem Hauptsitz in Oberrieden, kannst du die sogar unsere gesamte SUP-Palette probepaddeln.
Im nächsten Video-Beitrag werden ich dir verschiedene Arten von Luftpumpen näherbringen. Falls du dich bereits für ein SUP entschieden hast und bereit bist damit aufs Wasser zu gehen, wird dieser Beitrag sicherlich sehr interessant für dich!
Stay tuned!
Lüge
Meine anderen Beiträge:
1 – Begrüssung
2 – Welche Arten von SUPs gibt es?
3 – Welches SUP passt zu mir?
4 – Hand oder Elektropumpe?
5 – Sicherheit auf dem Wasser
6 – Eine Erklärung für Preisunterschiede bei Inflatables
7 – SUP-Rennen in der Schweiz
8 – Paddeltechnik für Anfänger