Mit der Generation Z betreten junge Fachkräfte mit ganz eigenen Vorstellungen ihrer beruflichen Zukunft den Arbeitsmarkt. Sie wünschen sich eine offene Unternehmenskultur, flexible Arbeitszeiten, abwechslungsreiche Tätigkeiten – und ein Mitspracherecht.
Als Digital Natives sind sie an ständige Erreichbarkeit gewohnt und erwarten sie von ihren Vorgesetzten regelmässiges Feedback im persönlichen Gespräch. Wenn du als Arbeitsgeber möchstest, dass dein Unternehmen langfristig im Wettbewerb besteht, solltest Dich nach ihren Bedürfnissen richten.
Denn die Kombination aus Verrentung der Babyboomer und anhaltendem Fachkräftemangel erlaubt der Gen Z, sich ihren Arbeitsplatz auszusuchen. Und entspricht die angenommene Stelle doch nicht ihren Erwartungen, wird sie einfach wieder gewechselt.
Mit der Etablierung und Aufrechterhaltung einer Feedbackkultur schaffst Du eine Bindung zu Deinen künftigen Mitarbeitern. Warum Feedback noch so wichtig ist, erfährst Du bei uns. Und natürlich auch, welche Feedback- Methoden sich besonders gut eignen – während des Rekrutierungsprozesses als auch nach Beschäftigungsbeginn.
Die Bedeutung einer offenen Feedbackkultur für die Gen Z
Bevor wir uns mit den verschiedenen Feedback-Methodenbeschäftigen, schauen wir uns zunächst an, warum Feedback so wichtig für die Gen Z ist. Weshalb verlangt sie eine permanente Kommunikation? Die Antwort ist simpel: Sie ist es nicht anders gewohnt. Aufgewachsen im Zeitalter der sozialen Medien und ständig mit einem Smartphone in der Hand, ist Generation Z im permanenten Austausch mit anderen.
Wenn WhatsApp-Nachrichten nicht sofort beantwortet werden, sind die Absender oft überrascht und fühlen sich persönlich gekränkt. Die digitale Feedbackkultur dient als Bestätigung dafür, dass die eigene Meinung gehört und geschätzt wird. Für Dich als Führungskraft heisst das Zweierlei. Zur Zufriedenheit der Gen Z musst Du ihren Anspruch an einen permanenten Dialog erfüllen. Und dabei negative Kritik äusserst schonend verpacken.
Feedback richtig einsetzen
Um die verschiedenen Methoden der Feedbackkultur effektiv einzusetzen, ist es wichtig, die Definition des Begriffs Feedback zu verstehen. Feedback bezieht sich auf Rückmeldungen zu Verhaltensweisen oder Aktivitäten. Diese Rückmeldungen sollten jedoch konstruktiv sein, keine Wertung enthalten, und unmittelbar erfolgen.
Es ist wichtig, dass du deinem Gesprächspartner ein Verständnis dafür vermittelst, wie sein Verhalten von anderen wahrgenommen. So kannst du sein Bewusstsein für zukünftige Handlungen schärfen. Dabei müssen die Rückmeldungen nicht unbedingt Änderungsvorschläge enthalten. Wenn du zufrieden bist, kannst du auch darum bitten, bestehende Verhaltensweisen beizubehalten.
Implementierung einer Feedbackkultur im Recruiting-Prozess
Möchtest Du eine Feedbackkultur etablieren, kannst Du damit bereits während des Rekrutierungsprozesses beginnen. So steigerst Du die Chancen einer Bewerbung auf Deine ausgeschriebene Stelle. Denn bereits mit der ersten Kontaktaufnahme beginnt die Candidate Experience, die Erfahrungen der Kandidaten während des Bewerbungsprozesses.
Von Beginn an steht eine schnelle und transparente Kommunikation bei den Digital Natives im Fokus dies zählt auch beim Kündigungsschreiben.
Sie erwarten sofort umfassende Informationen – sowohl zu den Anforderungen der offenen Position als auch zu Deinem Unternehmen. In der Stellenausschreibung solltest Du daher nicht nur die zukünftigen Aufgabenbereiche hervorheben. Eventuelle Nachhaltigkeitsinitiativen, Weiterbildungsmöglichkeiten und die Möglichkeit zur Remote-Arbeit sind für die Gen Z heutzutage fast schon wichtiger als der eigentliche Inhalt der ausgeschriebenen Stelle.
Präsentiere diese Informationen nicht nur in einem trockenen Anzeigentext, sondern poste Bilder oder Videos auf Social-Media-Plattformen, um die Aufmerksamkeit der Generation Z zu gewinnen. Biete einen reibungslosen Online-Bewerbungsprozess an und bleib dabei stets erreichbar! Mit automatisierten Sofortantworten per E-Mail oder SMS hältst Du anfangs das Interesse der jungen Fachkräfte aufrecht.
Ehrliches Feedback steht im Vordergrund
Dein individuelles Feedback sollte zeitnah erfolgen – und kontinuierlich. Versende regelmässige Updates zum Bewerbungsstatus. Informiere auch die Kandidaten, die Du nicht zum Vorstellungsgespräch einlädst, woran es liegt. Damit entsprichst Du den Anforderungen der Generation Z und vermeidest negative Kommentare zu Deinem Rekrutierungsprozess auf Facebook, X oder Instagram. Denn intransparente Absagen oder Rückmeldungen mit oberflächlichen Floskeln stossen bei Digital Natives auf wenig Gegenliebe. Und werden sofort öffentlich geahndet.
Mit einer engagierten Feedbackkultur stärkst Du das Image Deines Unternehmens. Suche daher von Beginn an aktiv den Dialog, führe persönliche Gespräche über Messenger oder WhatsApp und bleibe stets ehrlich und authentisch. Dein Mitarbeiternachwuchs kann sehr genau vorgetäuschtes von echtem Interesse unterscheiden. Und dankt Dir letzteres durch Loyalität und eine Bevorzugung Deiner Arbeitgebermarke gegenüber der Konkurrenz.
Aufrechterhaltung der Feedbackkultur während der Beschäftigung
Keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten? Hast Du bislang nach dieser Regel mit Deinen Angestellten kommuniziert, wird es Zeit umzudenken. Denn nicht kommentierte Tätigkeiten bewerten die Digital Natives nicht als unausgesprochenes Lob.
Sie wollen spüren, dass du dich für sie interessierst und eine offene, transparente Gesprächskultur pflegst. Mit einem kurzen wöchentlichen Dialog steigerst du die Motivation deiner Nachwuchskräfte und damit ihre Bindung an dein Unternehmen.
Denn hat sich die Generation Z für Deinen Job entschieden, heisst es nicht, dass sie bleibt. Sie ist flexibel – und weiss, dass ihre Expertise gesucht ist.
Diplomatisches Feedback erwünscht
Mit einer konstruktiven, offenen Feedbackkultur sorgst Du für ein angenehmes Arbeitsklima und bindest Gen Z an Deine Marke. Doch Achtung: Die Gen Z verträgt negative Kritik maximal in kleinen Häppchen. Verpacke daher Forderungen als Bitte, bleibe empathisch und führe Eure Unterhaltung auf Augenhöhe. Beginne den Dialog mit Smalltalk, konzentriere dich auf Erfolge des Mitarbeiters und äussere Änderungsvorschläge diplomatisch und behutsam. Biete Deinen Mitarbeitern auch die Möglichkeit, Feedback an Dir und Deiner Arbeitsweise zu äußern und bemühe Dich, Kritik zeitnah umzusetzen.
Du solltest Deine Feedbackkultur-Methoden auch nach einer Kündigung beibehalten und eine Rückkehr Deines Angestellten niemals ausschliessen. Erkundige Dich nach dem Austrittsgrund, zeige Verständnis und bedanke Dich für erbrachte Leistungen. Bleibe in Kontakt – durch Geburtstagsgratulationen oder der Etablierung eines Ehemaligen-Netzwerkes.
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