Mensa der Uniluzern mit veganes gericht

Das vegetarische und vegane Mensa-Konzept der Universität Luzern | Zwei Studierende-Meinungen ein Jahr nach der Umstellung

Als im Sommer 2021 die Mensa der Universität Luzern sich dazu entschied, Fleisch und Fisch völlig aus dem Menü zu streichen, ist eine Diskussion ausgebrochen, die mit den Medien auf nationale Ebene getragen wurde. Nun fast ein Jahr nach der Umstellung habe ich bei Studierenden der Universität nachgefragt, wie sie heute zum vegetarischen Menü stehen.

Bevormundung oder nachhaltige Entwicklung?

Die Hochschule Luzern ist die erste Bildungsinstitution, die den Schritt in die reine vegetarische Küche wagte. Damit wollen sie die Bewirtschaftung des gesamten Hochschulbetriebes nachhaltiger gestalten. Da die Menü-Umstellung kurz nach den Semesterferien stattfand, war der Protest bei den Studierenden eher leise. Dafür haben aber der Schweizerische Bauernverband und der Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) sich vehement gegen dieses neue Konzept ausgedrückt: Es wird der Hochschule Bevormundung der Studierenden vorgeworfen, indem ihre Wahlfreiheit so eingreifend eingeschränkt wird. Zudem kritisieren sie die undifferenzierte Begründung, die Verbannung von Fleisch und Fisch aus dem Menü sei ein Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung. Mit dem Beginn des neuen Semesters wurden auch unter den Studierenden ähnliche Stimmen lauter. Obwohl mit einem Food-Truck im Aussenbereich auch Gerichte mit Fleisch angeboten wurden, fühlten sie sich in ihrer Auswahl eingeschränkt. Im Oktober 2021 musste der Platz für ein Covid-Test-Zelt weichen. In der Vegi-Mensa gab es ab diesem Zeitraum wieder Fleisch. Hauptfokus sind bis heute aber immer noch fleischlose Gerichte, die aber nun nach Möglichkeit auch mit Fleisch oder Fisch angeboten werden.  So kann man Curry mit Poulet statt Curry mit Tofu bestellen.
Begeistert vom neuen Konzept waren insbesondere nachhaltigkeitsbewusste Vereine und Institutionen. Auch unter den Studierenden gab es aber auch viele Stimmen, die sich über eine grössere Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten erfreuten, da sie als Vegetarier*innen oder Veganer*innen davor weniger Auswahl hatten.

Das Salatbuffet der Vegi-Mensa an der Universität Luzern


Das sagen die Studierenden der Universität Luzern heute

Alisa, Jus-Studentin im 4. Semester, keine Fleisch-Liebhaberin
«Ganz ehrlich, ich habe seit der Menü-Umstellung nicht wirklich mehr in der Mensa gegessen. Ich nehme meistens mein Essen mit. Aber wenn ich mal in der Mensa esse, dann freue ich mich über die grosse Auswahl! Dass ist keine Selbstverständlichkeit. Jetzt können dafür mal die anderen ein bisschen erleben, wie das für Vegetarier*innen und Veganer*innen war mit der eingeschränkten Auswahl in Mensen oder Restaurants.»

Florian, SoCom-Student im 4. Semester, liebt Fleisch
«Ich war eigentlich am Anfang der Meinung, dass uns die Hochschule bevormunden will, dass sie uns in Richtung ‹nachhaltige› Ernährung erziehen wollen. Aber ich muss sagen, das Essen ist fein und wenn ich Bock auf Fleisch habe, was nach wie vor oft vorkommt, gibt es in der Mensa die Möglichkeit ein Vegi-Gericht mit Poulet oder so zu bekommen. Oder ich hole mir am Bahnhof oder beim Döner neben dem Gebäude oder beim Thai Restaurant um die Ecke etwas mit Fleisch. An Auswahl mangelt es also nicht.»

Laut den beiden Studierenden der Universität Luzern scheint sich also um das Vegi-Konzept der Mensa Normalität etabliert zu haben. Denn ihre Mittagsgewohnheiten haben sich mit der Umstellung der Menü-Auswahl nicht wirklich geändert und sie haben die Veränderung auch kaum gespürt. Beide erwähnen aber, das sie vor der Umstellung die Mensa kaum gekannt, geschweige denn besucht haben, da sie aufgrund der Pandemie und damit des Lockdowns nicht an der Universität sondern eher von zuhause aus studierten.


Kommentieren Wie stehst du zum vegetarischen und veganen Menü-Konzept der Universität Luzern? Hast du dieses Jahr mal dort gegessen und Fleisch vermisst?
Lass es mich ein letztes Mal in den Kommentaren wissen.

 


Mein letzter Beitrag – Vielen Dank

An dieser stelle möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen um mich bei dir zu bedanken. Dies war mein letzter Beitrag zur Themen-Reihe nachhaltige Food-Angebote in Luzern. Vielen Dank fürs Lesen, Kommentieren, Liken und die tatkräftige Unterstützung für dieses Content Projekt im Rahmen meines Studiums. Alle meine Blogbeiträge findest du weiterhin auf meinen Autor-Page oder unten einzeln aufgelistet:

Nicky

Luzern ist meiner Ansicht nach die schönste Stadt der Schweiz! Sie hat unter anderem kulinarisch viel zu bieten. Doch wie nachhaltig sind diese Angebote? Was bietet die Stadt an nachhaltigen Angebote und was können Luzerner*innen unternehmen, um nachhaltiger zu essen? Diesen Fragen werde ich hier auf den Grund gehen und nehme dich auf meine Entdeckungsreise mit.

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