Liebe Städter*innen
Jede Woche geben wir unser Bestes im Job oder in der Schule – sitzen lange am Computer und sind dann am Freitagabend entsprechend ausgepowert. Am Wochenende will man dann einfach nur raus, hat aber oft keine Motivation mehr sich nach Feierabend nochmal an den Computer zu setzten und in den Weiten des Internets eine von 1000 möglichen Wanderrouten auszusuchen. Kennt ihr das auch? Und nach einer stressigen Woche habe ich zumindest erst recht keine Lust auf eine ewig lange Anreise an mein Ziel. Zum Glück wohnen wir in einem Land, in dem es gar nicht unbedingt nötig ist mehrere Stunden im Auto oder im Zug zu sitzen, um die Natur geniessen zu können. Manchmal liegen die schönsten Flecken direkt vor der Haustür, man muss nur loswandern.
Am Osterwochende bin ich extra früh aufgestanden (um Covid-19-konform Menschenansammlungen zu vermeiden) und habe von Solothurn aus die bekannte Verenaschlucht durchquert und den Aufstieg aufs Balmfluehchöpfli und die Röti gemacht. Aktuell fährt die Weissensteinbahn nicht, entsprechend waren wohl etwas weniger Menschen unterwegs, als dies normalerweise der Fall ist. Die Highlights der Wanderung habe ich mit der GoPro etwas amateurhaft gefilmt (ich habe definitiv nicht ruhigste Hand beim filmen – sorry!).
https://www.youtube.com/watch?v=LT8zsAq-_m8&feature=youtu.be
Die Route
Wir starten am Solothurner Bahnhof, durchqueren die schöne Altstadt und laufen am Verenabach entlang in Richtung Verenaschlucht. Der Wald wird früh morgens noch von einer besonders mystische Stimmung umhüllt. Kaum zu glauben, dass in der Verenaschlucht immer noch ein Einsiedler lebt, welcher von der Gemeinde Solothurn unterstützt wird. Die Zeit scheint hier wahrhaftig stillzustehen.
Wir laufen weiter und starten wir den Aufstieg von ca. 850 Höhenmeter aufs Balmfluechöpfli, welches sich auf 1290m befindet. Der Weg hinauf führt durch den Wald und hat eine anständige Steigung – ein paar Schweisstropfen sind sicher geflossen und ich gebe zu, dass ich vielleicht 1-2 Mal auf die Uhr geschaut habe :-D. Ist man allerdings erst einmal auf dem Rücken des Vorbergs angelangt, ist die Überquerung des Grats hinauf zum Balmfluechöpfli sehr eindrucksvoll und auch etwas abenteuerlich. Auf dem Balmfluechöpfli angekommen, gibt es eine Verschnaufpause und wir geniessen die Vormittagssonne, bevor wir unseren Weg auf die Röti fortsetzen.
Die Röti ist mit 1395m einer der höchsten Punkte des Weissensteinzugs. Erneut gibt es einen kurzen Aufstieg durch den Wald, dessen Boden aktuell mit Bärlauch komplett bedeckt ist. Am Ziel angekommen wird auf der erst einmal das Picnic ausgepackt und etwas gefaulenzt.
Spontan entscheiden wir uns dazu, nicht direkt zurück ins Tal zu laufen, sondern noch einen Abstecher zu den Saurierspuren im Steinbruch bei Lommiswil zu machen. Hier wurden beim Abbau des Gesteins in den 80er-Jahren rund 145 Millionen Jahre alte Fährten von Dinosauriern gefunden. Der Fund zählt zu den bedeutendsten Vorkommen aus dem Zeitalter des späteren Jura. Die Spuren kann man heute von einer kleinen Plattform besonders am Nachmittag gut erkennen. Von Lommiswil aus nehmen wir den Regionalzug (Haltestelle “Im Holz”) und sind innerhalb von 13 Minuten wieder zurück am Bahnhof Solothurn.
Noch nicht genug vom Wandern?
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