Appetit auf MEER! – Willkommen in der Psarotaverna!

Kalimera und Herzlich Willkommen zu Tag 6 deiner kulinarischen Reise durch die Küchen der griechischen Insel Kreta. Heute gehen wir wieder der Frage nach: Was isst man auf Kreta? Appetit auf MEER! Heute zeige ich dir alles was du wissen musst, damit der Fang des Tages auch garantiert auf deinem Teller landet!

Deine Reise nähert sich so langsam aber sicher dem Ende. In den vergangenen 5 Tagen hast du dem ein oder anderen Kreter über die Schulter geschaut und typisch kretische Gerichte kennengelernt. Etwas Wichtiges fehlt aber noch! Schliesslich sind wir ja immer noch auf einer Insel. Und was gibt es da rundherum? Meer, Meer und nichts als Meer! Das ist nicht nur für eine Abkühlung an einem heissen Sommertag super, sondern auch kulinarisch ein echtes Vergnügen. Zeit also, eine echte ψαροταβέρνα / Psarotavérna (dt: Fischtaverne) zu besuchen.

Gar nicht so einfach, denn was unterscheidet das Touristenlokal mit Captain Iglu Tiefkühlfisch von einem authentischen Lokal, dass seinen Fisch noch jeden Tag frisch vom Fischer im Hafen bezieht? Wenn du die folgenden Dinge beachtest, hast du gute Chancen, Captain Iglu aus dem Weg zu gehen:

1. Lass dich nicht von deinem Auge täuschen: Ein Lokal, welches aussieht als wäre es vom Europapark abgekupfert, und das dazu auch noch mit Spezialangeboten lockt, ist oft eine Touristenfalle. Was dort in die Dekoration investiert wurde, wird bei der Qualität des Essens meist gespart.
2. Schau etwas ausserhalb der Touristenorte: Nimm dir Zeit und suche einen Ort auf, der etwas abseits der grossen Ferienorte liegt. Die Chancen, dort ein gutes Lokal zu finden, stehen definitiv höher. (Meine 3 Tipps: Milatos, Mochlos, Plaka)
3. Iss dort, wo die Einheimischen essen: Tripadvisor wird’s schon richten, die Bewertungen sind ja gut. Aber was denkst du, von wem wurden diese Bewertungen geschrieben? Genau, deshalb frag doch einfach mal beim Gemüsehandler an der Strassenecke oder beim Kassierer im Minimarkt nach. So erhöhen sich deine Chancen, ein authentisches Lokal zu finden.

Das passende Lokal gefunden? Perfekt, dann geht’s jetzt an die Bestellung. Lass uns einen Blick in die Speisekarte werfen: Starters / Salads / Meat / Seafood / Fish. Dort findest du nun eine breite Auswahl an frischem Fisch. Dahinter steht meist Price per kg. Einfach mal bestellen? Nicht ganz. Die Speisekarte ist eher als «Referenz» zu verstehen. Was tatsächlich angeboten wird, hängt davon ab, wie erfolgreich der lokale Fischer letzte Nacht war. Denn eine gute Psarotavérna kauft ihren Fisch direkt von den Fischerbooten im Hafen. Du kannst natürlich nachfragen, was heute angeboten wird. Aber ein echter Kreter schaut selber! Frag einfach kurz in der Taverne nach, ob du einen Blick hinter die Tresen werfen kannst. Das ist hier so üblich.

So wirst du gleich in der Küche beraten und kannst die beste Wahl treffen. Jetzt machen auch die Kilogrammpreise Sinn. Hast du dich entschieden, wird der Fisch anschliessend gewogen. Du kannst nun noch auswählen, ob du den Fisch lieber in der Pfanne gebraten oder auf dem Grill zubereitet möchtest. Ich empfehle dir auf alle Fälle letzteres. Die meisten Tavernen grillieren  nämlich direkt über der Holzkohle. Das gibt im Vergleich zur Bratpfanne einfach einen viel besseren Geschmack!

Kleiner Tipp – Woran erkennst du frischen Fisch? Nun einerseits natürlich am Geruch 😉 Aber eine weitere Hilfe sind die Augen. Milchige Augen deuten darauf hin, dass der Fisch nicht mehr frisch ist. Deshalb achte immer darauf, dass die Augen klar und glänzend sind.

Die Hauptspeise ist nun also ausgewählt. Was gibt’s dazu? Wie klingen selbstgemachte Pommes-Frites und ein griechischer Salat? Oder vielleicht doch Pitabrot und Tzatziki? Wirf einfach nochmal einen Blick in die Speisekarte und wähle deine Favoriten aus. Alles bestellt? Perfekt, dann geniess das Meeresrauschen und lass es dir mit einem Glas Wein gut gehen. Die Zubereitung benötigt noch etwas Zeit.

Ist der Fisch fertig, wird er serviert und auf Wunsch direkt am Tisch tranchiert. Auch hier ist es wie bei den Mezés. Man bestellt gemeinsam und jeder in der Runde darf sich dann nach Lust und Laune bedienen.

Und was hat das Meer sonst noch zu bieten? Natürlich stehen auch Meeresfrüchte auf Kreta hoch im Kurs. Γαρίδες / Garides (Crevetten), χταπόδι / Chtapodi (Oktopus) & Co. gehören hier genauso dazu. Leider kommt auch hier vieles aus der Tiefkühltruhe auf den Teller. Um das zu vermeiden, gebe ich dir hier zwei persönliche Tipps.

χταπόδι / Chtapodi (Oktopus): Wird auf Kreta noch frisch gefangen. Siehst du auf einmal einen Oktopus, der an einer Wäscheleine hängt, war das kein Versehen. Er wird mit Absicht an der Sonne getrocknet. Das soll ihn, nachdem er gefangen wurde, schön zart machen. Deshalb kannst du auch davon ausgehen, dass es sich um frische Ware handelt. Am besten schmeckt er übrigens grilliert mit etwas Olivenöl und Zitrone.

Γαρίδες / Garides (Crevetten): Bei den Crevetten ist es besonders schwierig, die Tiefkühltruhe zu umgehen. Ein Grossteil wird heute aus Asien importiert. Es gibt aber auch noch frische Ware. Dabei handelt es sich um die kleinen Crevetten, die du oben im Bild siehst. Diese sind etwas kleiner als die «Shrimps», die du aus dem Supermarkt kennst. Zubereitet werden sie ganz einfach: Ein Topf mit kochendem Wasser, Zitrone, Olivenöl und etwas Salz und dann einfach 5 Minuten köcheln. Schmeckt superlecker und ist mein persönlicher Favorit 😉

Ich hoffe, du hast nun auch Appetit auf MEER! In dem Sinne Καλή όρεξη / Kali Orexi (Guten Appetit), geniess den Tag und lass es dir gut gehen!

Ta leme avrio.

Dein Reiseprogramm: 

Tag 1: 5 Zutaten, die aus deiner Küche eine echte kretische Taverne machen

Tag 2: Ena Frappé – und warum das nicht auf der Glacékarte steht!

Tag 3: Sfakiani Pita – Pancakes aus den Bergen Kretas!

Tag 4: Frohe griechische Ostern! Und wie dir das Osterlamm einfach und schnell zu Hause gelingt!

Tag 5: Dakos – Die etwas anderen Bruschetta aus Kreta!

Tag 6: Appetit auf MEER! – Willkommen in der Psarotaverna!

Tag 7: Kreta Urlaub 2021 – Meine persönlichen (kulinarischen) Geheimtipps!