Emotional Freeing Technique (EFT)

Als ich zum ersten Mal von dieser Methode gehört habe, fand ich sie etwas befremdlich und ein bisschen lächerlich. Die Vorstellung daran es tatsächlich zu tun, erinnerte mich an Hippies, die blind die Aufträge ihres Gurus ausführen. Das war eine Tanzfläche, auf der ich mir nicht erlauben konnte zu tanzen. Dieser Meinung war ich so lange, bis eine Person, die ich sehr schätze und respektiere, mir von ihrem Erfolg mit EFT berichtete.  EFT gehört zu dem Bereich der energetischen Psychologie und ist auch unter dem Begriff Klopfakupressur bekannt. Man wendet diese Technik an, indem man auf Punkte, die auf den Meridianen liegen, klopft. Meridiane, sind Körperpunkte, die den Akupunkturpunkten ähneln. Sie können als ein Netz von Kanälen verstanden werden, durch die unsere Lebensenergie fliesst. Sie sind die Verbindung zu unseren Organen und auch zu unserer Psyche. Deshalb wird die EFT- Technik auch oft als psychologische Akupunktur bezeichnet. Glücklicherweise, sind dafür keine Nadeln notwendig, man beklopft lediglich die betroffenen Stellen mit dem Zeige – und Mittelfinger. Das Ziel ist es, die innere Harmonie wiederherzustellen, indem man die Energie durch seinen Körper frei fliessen lässt und durch das Klopfen auf die Meridiane mentale Blockaden löst.

EFT hat seinen Ursprung in der von Dr. Roger Callahan entwickelten Gedankenfeldtherapie, die davon ausgeht, dass der Auslöser von negativen Emotionen und psychosomatischen Störungen den Ursprung in blockierten Energiefeldern hat. EFT, so wie man es heute kennt, wurde von Gary Craig geprägt und vereint Elemente der Gedankenfeldtherapie und Erkenntnisse aus den Lehren des Fernen Ostens. Diese besagen, dass alle Krankheiten ihren Ursprung in unserer Psyche haben und alle emotionalen Störungen, sich früher oder später in physische Beschwerden umwandeln werden. Fliesst unsere Energie jedoch ohne jegliche Blockaden durch den Körper, entwickelt er die Fähigkeit zur Selbstheilung. EFT kann sehr hilfreich sein bei psychisch bedingten Problemen, die uns den Alltag erschweren. Dazu zählen Phobien, Panikattaken, Komplexe, Süchte und Obsessionen. Ebenfalls lassen sich durch die Technik, Blockaden die ihren Ursprung in unserer Kindheit und traumatischen, verdrängten Erinnerungen hatten, lindern oder gar aufheben. Wenn wir unter dem Einfluss sehr starker Emotionen stehen, ist es schwierig rational zu denken oder zu handeln. Somit passiert es, dass wir unter deren Einfluss Worte sagen und Entscheidungen treffen, die wir sehr bereuen. EFT hilft uns diese schwierigen Emotionen unter Kontrolle zu bekommen, schon nach wenigen Minuten spürt man eine innere Ausgeglichenheit und Gedankenklarheit. Dass die Methode das subjektive Wohlbefinden steigert wird von ihren Anwendern bestätigt. Zusätzlich liess sich in einer Studie die Wirksamkeit von EFT belegen, indem die Gehirnwellenfrequenz der Teilnehmer gemessen wurde und nach der Behandlung signifikant gestiegen ist  (Paul G. Swingle & Lee Pulos, 2005). Neben den vielen Studien, die die psychologische Verbesserung nach Anwendung der EFT Methode beweisen, hat eine Studie mit über 200 Teilnehmern belegt, dass nach einem viertätigen Workshop auch physische Beschwerden messbar gelindert werden konnten. (Donna Bach, 2019 ). Die Wirkung der Methode wird durch ihren Einfluss auf die Physiologie, das Nervensystem und die Stressreaktion erklärt. Durch die Klopftechnik dämmen wir unsere natürliche Reaktion auf Stressoren ein und senden unserem Körper ein Signal, dass die Gefahr vorüber ist. Unsere natürlichen, instinktiven Reaktionen auf Stressoren sind Kampf oder Flucht, wobei Flucht auch nach innen gerichtet sein kann, und sich in Form von Erstarrung, Dissoziation und Unterwerfung äussert. Durch diese Eindämmung unserer natürlichen Stressreaktion, bringen wir unserem Körper bei, auf eine ausgeglichene Art zu reagieren, was dazu dienen kann, die bestehenden neuralen Netzwerke im Gehirn umzuprogrammieren. Im Endeffekt führt es zu einer Wahrnehmungsänderung, Verhaltensänderung und einer Eliminierung oder Abschwächung von negativen Emotionen und ihrer Macht über uns (Nelson, 2007).

Wie kann ich EFT für mich nutzen?

EFT ist sehr einfach zu meistern, auch ohne Vorkenntnisse. Bestimmte Punkte am Körper werden angeklopft, während wir uns in das Problem einfühlen, welches wir bearbeiten möchten. Mit Einfühlen ist die Ebene der Gedanken, der Emotionen und des Körpers gemeint.

Erster Schrittdas Problem identifizieren.

Es kann alles sein, dass uns belastet, sowohl physisch als auch psychisch.  Es kann ein Schmerz am Fuss sein, den man bearbeiten möchte, oder auch eine unangenehme Emotion, die uns begleitet, wie: Beunruhigung, Ablehnung, Bedauern, Schuldgefühl, Unsicherheit, Sehnsucht etc. Wichtig ist, dass wir uns nur auf ein Problem fokussieren, da eine Kopplung mehrere Beschwerden nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen wird.

Zweiter Schritt- die Intensität des Problems bestimmen.

Dazu ordnen wir die Intensität der Beschwerde aufsteigend auf einer Skala von 0-10. Ein Problem, das uns extrem belastet und einschränkt, wäre somit eine 10, eine Beschwerde, die kaum Einfluss auf uns hat, wäre eine 1. Die Skala dient uns als ein Benchmark um unseren Fortschritt besser dokumentieren zu können. Wenn wir mit dem Klopfen anfangen und ein Problem mit 10 einstufen, während es nach dem Klopfen nur noch eine 5 ist, haben wir eine 50% Verbesserung unseres Gefühlszustands erreicht.

Dritter Schritt- das richtige Setup

Der Beginn einer jeden EFT- Runde ist der Karatepunkt auf der Aussenseite unserer Hand. Während wir auf ihn klopfen, erkennen wir unser Problem an und akzeptieren es. Während wir auf die restlichen acht Punkte klopfen, akzeptieren wir UNS, trotz des Problems. Als Beispiel:

EFT Punkte am Körper

  1.   “Obwohl ich unter Panikattaken leide, akzeptiere und     liebe ich mich völlig.”
  2.  “Obwohl ich blossgestellt wurde und mich schäme,     akzeptiere und liebe ich mich völlig.”

Es ist wichtig so präzise wie möglich das Problem zu beschreiben. Indem wir auf den Karatepunkt klopfen signalisieren wir unserem Körper welches Problem wir ansprechen möchten und durch das Klopfen auf die restlichen Punkte, von oben nach unten, lösen wir die Blockaden und ermöglichen einen Energiefluss. Wie oft wir eine Klopfrunde wiederholen sollten, hängt von unserem Gemütszustand ab. Wir sollten jeden Punkt bis zu 10 Mal anklopfen und die Runden wiederholen, bis wir eine deutliche Verbesserung spüren. Unter einer deutlichen Verbesserung versteht man ein Abklingen der Beschwerde auf der 1-10 Skala.

Anwender der Methode berichten über spektakuläre Ergebnisse, wie ein Sieg über Medikamentensucht, beseitigte Migräne, geheilte Depression und das Ausbleiben von Panikattaken. Ich persönlich kenne EFT seit ca. zwei Jahren und praktiziere es mehr oder weniger regelmässig seit 10 Monaten, je nach meinem Gemütszustand. Ich habe die Methode angewendet, da mir aufgefallen ist, dass ich in gewissen, wiederkehrenden Situationen dazu tendiere in eine obsessive Gedankenspirale zu verfallen und trotz Mühe, nicht aus dieser Schleife herauskomme. Dieses Gefängnis, das man auf diese Weise im eigenen Kopf erschafft, verlangt einem sehr viel Energie ab, raubt einem die Leistungsfähigkeit und Lebensfreude. Es wird schwierig sich auf andere Sachen zu konzentrieren und man selbst schottet sich lieber ab. In meinem Fall hat es ein paar wenige Tage gedauert, bis die Methode funktioniert hat, scheinbar von einem Tag auf den anderen. So ziemlich von jetzt auf gleich war ich nicht mehr von den negativen Gedanken gesteuert, die mich plagten. Insbesondere in unserem akademischen Umfeld gibt es nicht viele Anhänger der alternativen Heilungsmethoden. EFT wurde auch ausführlich unter die wissenschaftliche Lupe genommen und kritisiert. Die Methodik der bis jetzt durchgeführte Studien wurde infrage gestellt. Ebenso wurden Bedenken geäussert, ob es aus ethischer Sicht vertretbar ist, die noch nicht suffizient erforschte Methode anstelle von anderen Behandlungen zu proliferieren (Shermer, 2002). In meinen Augen spielt der Grund für die Wirksamkeit der Methode keine grössere Rolle. Auch wenn es nur mein Glaube ist, der zu meinem gewünschten Ergebnis geführt hat und dadurch meine Lebensqualität erheblich gesteigert hat, stimmt mich das sehr glücklich.

Quellen:

Donna Bach, G. G. (2019). Clinical EFT (Emotional Freedom Techniques) Improves Multiple Physiological Markers of Health. Journal of Evidence- Based Intergrative Medicine .

Nelson, B. (2007). Der EomotionsCode, so werden Sie krank machende Emotionen los. Kirchzarten, Deutschland: VAK Verlags GmbH .

Paul G. Swingle, P., & Lee Pulos, P. &. (2005). Neurophysiological Indicators of EFT Treatment of Post- Traumatic Stress. Journal of Subtle Energies & Energy Medicine, S. 75-86.

Shermer, M. (2002). The Sceptic, Encyclopedia of Pseudoscience. Altadena, CA: ABC-CLIO Inc.

mwerneke

Hi, mein Name ist Monika, ich bin 29 Jahre alt und habe gerade meine Reise mit dem Master in Business Administration begonnen. Neben meiner Affinität für die Online Welt bin ich eine Psychologieenthusiastin und begeistere mich für das menschliche Verhalten, Psychodynamik und alternative Heilungsmethoden. In meiner Blogserie werde ich Euch zeigen wie wir mit einfachen Methoden unser Empfinden in einer positivere Richtung lenken können und gleichzeitig auch unsere Schwingungsfrequenz erhöhen.

View all posts by mwerneke →

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *