Bereits zum zweiten Mal wird der Referenzzins 2023 angehoben und steigt auf 1.75%. Für viele Mieter:innen in der Schweiz wirft dies brennende Fragen auf, vor allem, wenn es um das Thema Mietzinserhöhungen geht. Nach dem der Referenzzins bereits im Juni gestiegen ist, könnte dies für einige Haushalte einen Anstieg der Miete um bis zu 6% bedeuten. Die Unsicherheit ist gross: Sind die Erhöhungen gerechtfertigt? Was kann ich als Mieter:in tun?
Stell dir vor, du öffnest deinen Briefkasten und findest ein Schreiben deiner Vermieterschaft – eine Ankündigung zur Mietzinserhöhung. Sofort schießen dir Fragen durch den Kopf: “Ist diese Erhöhung überhaupt rechtens? Wie viel mehr muss ich zahlen? Kann ich mir das leisten?” Der Gedanke an eine ungerechtfertigte Mieterhöhung kann stressig sein, besonders weil die Anfechtungsfrist nur 30 Tage dauert.
Aber es gibt gute Nachrichten: Du bist nicht machtlos. Es gibt konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deine Situation zu verstehen und entsprechend zu handeln.
Mietzinserhöhung prüfen
Vermieter:innen müssen sich an klare Vorschriften halten, wenn sie den Mietzins erhöhen möchten. Dennoch haben vergangene Anstiege des Referenzzinses gezeigt, dass sie sich nicht immer an diese Regeln halten. So kannst du herausfinden ob die Erhöhung rechtens ist:
- Die Mietzinserhöhung muss auf einem amtlichen Formular mitgeteilt werden, das den Grund für die Erhöhung angibt. Überprüfe dieses Formular sorgfältig.
- Der Mietzins darf angehoben werden, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft: Der Referenzzins wurde angehoben, die Teuerung ist angestiegen, eine grössere Renovation oder ein Umbau wurde vorgenommen.
- Mietzinsrechner nutzen: Auch wenn der Referenzzins angestiegen ist, darf die Miete nur zu bestimmten Prozenten angehoben werden. Ob die Mietzinserhöhung angemessen ist überprüft man am einfachsten mit dem neuen Mietzinsrechner des Mieterinnen- und Mieterverbands.
Hier geht’s zum Mietzinsrechner
Mietzinserhöhung anfechten
Wenn man mit der Erhöhung nicht einverstanden ist, muss diese innerhalb von 30 Tagen ab Erhalt bei der Schlichtungsbehörde des Wohnbezirks angefochten werden. Auch für solche Schreiben bietet der Mieterinnen- und Mieterverband Vorlagen. Das Anfechtungschreiben sollte unbedingt von allen im Mietvertrag aufgeführten Personen unterschrieben werden.
Wichtig: Eine Anfechtung bei der Schlichtungsbehörde kann ohne Kostenfolgen jederzeit zurückgezogen werden.
Beratung einholen
Hast du alle Schritte beachtet und bist dennoch unsicher, wie du weiter vorgehen sollst? Es stehen Fachleute zur Verfügung, die weiterhelfen können. Melde dich etwa beim Mieterinnen- und Mieterverband, der professionelle Unterstützung und Beratung bietet.
Tipp: Als Mitglied des Mieterinnen- und Mieterverband profitierst du von kostenlosen Rechtsberatungen
Eine Mietzinserhöhung muss nicht einfach hingenommen werden. Auch wenn die Nachricht einer Mietzinserhöhung erst einmal beunruhigend sein kann, gibt es effektive Wege, um deine Rechte als Mieter:in zu wahren. Mit den richtigen Informationen und Unterstützung kannst du eine faire Lösung erreichen.
Denke daran, dass du nicht alleine bist. Nutze die Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen, und setze dich für deine Rechte ein. Der Mieterinnen- und Mieterverband ist dabei eine wertvolle Anlaufstelle und auf der Website findest du viele zusätzliche Informationen.
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- Blogreihe “Der sichere Pfade durch den Mietdschungel”
Liebe Saralena, besten Dank für diesen tollen Beitrag mit vielen wertvollen Tipps und Tricks. Besonders gut finde ich den Mietzinsrechner, den du verlinkt hast. Damit werde ich das nächste Mal bestimmt überprüfen, ob die Mietzinserhöhung angemessen ist oder nicht. Freue mich schon jetzt auf deine kommenden Beiträge. Weiter so! 🙂
Lieber Sergio
Super, konnte ich dir ein gutes Werkzeug zur Hand geben!
Ich hoffe die nächsten Beiträge haben noch mehr Tipps parat die dir neu sein werden.
Ein sehr wichtiges Thema, welches du ansprichst. Finde den Beitrag auch sehr klar strukturiert und du ist auf den Punkt gebracht. Well done ?
Das freut mich, merci Joel!
Liebe Saralena
?? Wichtiger Beitrag zur aktuellen Mietzinssituation! Die Erhöhung des Referenzzinses wirft viele Fragen auf, und es ist beruhigend zu wissen, dass es konkrete Schritte gibt, um sich dagegen zu wehren. Der Tipp, den Mietzins sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls anzufechten, ist besonders hilfreich. Danke für die klaren Anleitungen und die Ermutigung, dass Mieter:innen nicht machtlos sind! ??
Liebe Stefi
Merci für deine Rückmeldung! Gut zu wissen, dass ich etwas Klarheit und Beruhigung in die unruhige Situation bringen konnte.
The fact that a 6% increase has to be accepted because a reference interest rate moved from 1.25% to 1.75% is completely backwards. They are passing 12 times the extra cost to the tenant. That law is awful. If the interest rate is an annual value, why would the annual increase be passed on to a monthly expense? An increase of 1% in the interest rate means a 12% increase in rent?! Absolutely bananas!
Die Tatsache, dass eine 6-prozentige Erhöhung akzeptiert werden muss, weil sich der Referenzzinssatz von 1,25% auf 1,75% erhöht hat, ist völlig absurd. Sie übertragen dem Mieter die zusätzlichen Kosten um das 12-fache. Dieses Gesetz ist miserabel. Wenn der Zinssatz ein Jahreswert ist, warum wird dann die jährliche Erhöhung auf eine monatliche Ausgabe übertragen? Eine Erhöhung des Zinssatzes um 1% bedeutet eine Erhöhung der Miete um 12%?! Absolut unverschämt!
Liebe Saralena
Sehr spannender und aktueller Beitrag zur Situation. Vielen Dank für das Teilen von deinem Wissen!