Recyceln ist gut – Precyceln ist besser

Lebensmittel einkaufen, ohne Plastikabfall zu generieren – eine Challenge, jedoch machbar.

Precycling macht Recycling überflüssig. Recyling ist sinnvoll, da durch die Wiederverwertung Ressourcen und Energie gespart werden kann. Der Ansatz des Precycling greift tiefer. Es geht um die Abfallvermeidung oder Minimierung. Waren, welche mit ihrer Verpackung Abfälle generieren, werden gemieden, dafür werden verpackungsarme bevorzugt (Green Living Tips).

Im Rahmen dieses Trends habe ich mir vorgenommen für einige Tage möglichst plastikfrei einzukaufen. Vom Montag, 2. bis am Freitag, 6. März 2020 habe ich mich der Challenge gestellt und habe merken müssen, dass mein Vorhaben nicht zu unterschätzen ist. Gerade hier in Zug ist das gar nicht so einfach und erfordert Zeit und Recherche. Produkte wie Gemüse und Früchte konnte ich mehrheitlich problemlos in der Migros offen einkaufen. Hierfür habe ich mir wiederverwendbare Veggie Bags zugelegt. Trotzdem bin ich überrascht, wie viele Gemüse und Früchte trotzdem noch in Plastik verpackt werden. Beispielsweise Salat wird ausschliesslich in Plastikverpackungen verkauft. Erst jetzt wird mir so richtig bewusst wie viel Plastik wir bei jedem Einkauf einkaufen bzw. wie viel Plastik wir einsparen könnten, wenn man bewusst andere Verpackungsmaterialien bevorzugen würde.

Wonach ich aber wirklich auf der Suche war, waren Unverpackt-Läden oder Läden mit entsprechendem Angebot. Nach langer Suche habe ich schliesslich einige Produkte wie Nüsse, (Müesli-)Flocken, Weizen, Reis, Linsen und Bohnen im Karma am Bahnhof Zug gefunden. Hier kann ich mit meinem Tupperware oder mit einer Papiertüte die gewünschte Menge abfüllen. Das Angebot hält sich jedoch in Grenzen. Was nun?

Im lokalen Käseladen Dubach finde ich verschiedene Joghurts und Rahm, welche von einem regionalen Bauern produziert und in Gläser abgefüllt werden. Die Deckel sind zwar aus Plastik. Da die Gläser jedoch wiederverwendet werden können, ist dies trotzdem sehr nachhaltig, wie ich finde. Hier, wie auch in der Migros, kann man Käse an der Theke kaufen und mit einem Tupperware in der Tasche, kann auf das plastifizierte Papier verzichtet werden.

Da ich in Luzern studiere, erkundige ich mich nach Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt Luzern. Hierbei stosse ich sehr bald auf den Quai4-Markt. Es gibt sogar zwei zentrale Standorte: am Alpenquai 4 und an der Baselstrasse 66. Dort werden zahlreiche regional produzierte Lebensmittel und Bioprodukte unverpackt verkauft. Im Quai4-Markt am Alpenquai werden neben Früchten und Gemüse im Offenverkauf beeindruckende 120 Trockenprodukte (Pasta, Müesli, Hirse, usw.) angeboten. Diese werden unter anderem durch eine Käsetheke ergänzt. Hier findet man eine grosse Auswahl an mildem bis rezentem Biokäse. Die Verpackung bringt man selbst mit.

Neben Salat findet man beispielsweise kaum Snacks wie z.B. Chips oder Schokolade in den Einkaufsläden, welche nicht in Plastik verpackt sind. Für Salat im Offenverkauf, geht man am besten auf einen lokalen Markt, wie der Zuger Altstadtmarkt oder in einen Hofladen beim lokalen Bauern. Als Alternative zur Schokolade aus dem Supermarkt bietet sich die Bruchschokolade vom Aeschbach Chocolatier oder Chocolatier Clément an. Wenn man genug lang suchen würde, fände man bestimmt auch Chips in einer plastikfreien Verpackung. Oder man reduziert den Konsum einfach, ist eh besser für die Figur 😉

Diese fünf Tage waren sehr spannend und haben mir meine Augen etwas geöffnet. Wenn man bewusst einkaufen geht, ist es möglich auf viele Plastikverpackungen zu verzichten. Hier in Zug ist dies jedoch zeitaufwendig, da man die Produkte an vielen verschiedenen Orten zusammensuchen muss. In Zukunft werde ich trotzdem bewusster einkaufen, um mehr Plastik zu vermeiden. Vorher muss ich jedoch meinen Vorrat an Tupperware definitiv aufstocken 😉. Zudem stelle ich nächste Woche mein eigenes Bienenwachstuch her, welches mich in der Reduktion von Plastikabfallgenerierung unterstützen wird (schau dir mein Tutorial an). Mein Trend Test hat sich auf den Lebensmittelbereich beschränkt. Würde man dieses Vorhaben auf z.B. Kosmetik oder auch Putzmittel ausweiten, hätte man vermutlich ganz andere Hürden zu nehmen. Da gäbe es viel Potenzial, Plastik einzusparen und vermutlich weniger Alternativoptionen. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht?

Wie kauft ihr ein? Achtet ihr auf nachhaltige Verpackungen? Kennt ihr weitere Orte, an welchen ich plastikfrei(er) einkaufen könnte?

Stay tuned for the next #trendytuesday

Laura

Ich bin Laura, 26 Jahre alt und komme aus Zug. In meiner Freizeit unternehme ich viel mit meinen Liebsten und habe Freude daran Neues zu entdecken. Mich begeistert: reisen, kochen & essen, wandern, schwimmen, skifahren, an Konzerte gehen und vieles mehr...

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