Zeitmanagement für Pendler. Tipps von einem Life Coach.

Hallo liebe Zürcher Pendler / innen

Für meinen heutigen Blogpost habe ich ein Interview mit Sabina Hediger, einem Life Coach aus Zürich, durchgeführt. In dem Interview gibt Sabina Hediger hilfreiche Tipps wie Ihr als Pendler mit knapper Zeit am besten umgehen könnt. Diese Tipps können somit bestens in den Pendleralltag integriert werden. Ebenfalls sieht Ihr am Schluss meines Blogposts ein Interview mit einem Pendler, welcher Euch Tipps & Tricks gibt wie er das Pendeln zu etwas positivem macht. Trotzdem kann es (je nach Wohnort) sein, dass das Pendeln einen Grossteil unserer Zeit einnimmt, was einem vielleicht nicht immer so gefällt. Und aus diesem Grund habe ich Sabina Hediger die unten aufgeführten Fragen gestellt.

Teilweise hat man das Gefühl, dass man wegen des langen Pendeln zu kurz kommt und folglich zu wenig Zeit für Eigeninteressen zur Verfügung hat. Was kann dagegen unternommen werden?

Grundsätzlich sollte man sich bewusst sein, dass wenn man sich aus einem Grund entschieden hat zu pendeln, sei es wegen einer Ausbildung oder einem Job, den man machen möchte, es dann auch in Kauf nimmt. Nach einem solchen Entscheid ist es wichtig, dass man die Situation nicht stets hinterfragt, sondern akzeptiert, dass das Pendeln nun aus eigener Entscheidung einen Teil des Lebens ist. Und als Folge auch einen Teil der eigenen Lebenszeit in Anspruch nimmt, sich aber dann auch nicht darüber nervt, sondern akzeptiert.

Teilweise kann das Gefühl von zu wenig Zeit aufgrund des Pendeln zu einer negativen Stimmung führen. Gibt es einen Trick wie man dieses Gefühl umgehen kann?

Es gibt hier eigentlich folgende grundlegende Punkte, die beachtet werden können:

  • Es muss nicht immer alles toll sein. Das heisst es kann durchaus Tage geben, die nicht so schön sind. In einer solchen Situation ist es aber wichtig, dass man diesem nicht zu viel Aufmerksamkeit schenkt und den Fokus auf die schönen Dinge legt anstatt auf das Negative. Denn es gibt während dem Pendeln immer wieder positives. Seien es die guten ÖV Verbindungen oder die Pünktlichkeit unseres ÖV’S und so weiter und so fort.
  • Man kann auch versuchen andere Personen «aufzumuntern». Beispielsweise durch nette What’s app Nachrichten. So bekommt man dann auch immer wieder schöne Worte zu hören. Dies ist etwas, das man während dem Pendeln sehr gut ausführen kann.
  • Wichtig ist auch, dass man sich stets persönliche Aktivitäten einplant, sodass man nicht das Gefühl hat, dass der Alltag nur aus Arbeiten und Pendeln besteht. Beispielsweise kann dies durch Sport sein. Siehe hier meinen Link zu einem meinem vorherigen Blogpost über Sport an.
  • Und noch wichtiger ist, dass man sich ganz klar bewusst ist, dass man sich selbst entscheidet auf was man den Fokus legt. Also seien es die positiven Dinge, von denen man während dem Pendeln konfrontiert wird oder die Negativen. Positiv kann beispielsweise sein, dass wir problemlos und ohne grossen Aufwand in die 1.Klasse wechseln können. Oder wir können uns ein Getränk in dem Speisewagen gönnen. Und meistens haben wir auch einen Sitzplatz zur Verfügung.

Und wenn man es wirklich sehr schlimm findet und die Zeit nicht zum Pendeln nutzen möchte, dann muss man sich Hinterfragen, was man ändern kann. Und sich Fragen wie lange macht man es noch oder möchte man doch lieber schon jetzt zügeln. Die Entscheidung hier liegt nur bei einem selbst.

Wie geht man klug und sorgfältig mit der verfügbaren Zeit um?

Zuerst muss man sich selbst im Klaren sein, was einem heute wirklich wichtig ist. Sprich was möchte ich am Abend erledigt haben und was liegt mir auf dem Magen. Und sich dann auch hinterfragt, was sind Dinge, die ich beispielsweise während dem pendeln erledigen kann. Solche Punkte kann man sich auch gut am Vorabend überlegen, sodass man mit einem guten Gewissen Schlafen kann. So kann man sich ideal Ziele setzten und die Zeit, die einem beispielsweise beim Pendeln zur Verfügung steht, nutzen, um Erledigungen zu tätigen. Dabei ist zu beachten, dass man zwischen wichtig und dringen unterscheiden kann. Beispielsweise, was ist wichtig für dieses eine Projekt, das ich am Laufen habe oder was ist für meinen Beruf generell wichtig? Und die wichtigsten Dinge dann auch als erstes anpackt. Und auch wenn alles stets als sehr wichtig deklariert wird, gibt es immer Dinge, die wichtiger sind als andere.

Wenn man etwas Mühe hat mit einem funktionierenden Zeitmanagement. Wie kann man am besten damit starten?

Zeitmanagement kann man sich gut als Glas, gefüllt mit grossen Steinen und kleinen Kiessteinen vorstellen. Dieses Glas soll dann zuerst mit den grossen Steinen und danach mit dem Kies gefüllt werden. Die grossen Steine sind dabei, die sehr wichtigen und dringende Punkte und der Kies visualisiert, die vielen kleinen TO Dos, wo wir stets sehr viele auf dem Tisch haben (Mails etc.). Was sich am Beispiel des Glases sehr gut visualisieren lässt, ist dass, es eindeutig ist, dass das Glas zuerst mit den grossen und danach erst mit den Kleinen Steinen gefüllt werden muss. Denn, wenn wir es umgekehrt machen würden, hätten wir Mühe die grossen Steine auf das Kies zu legen, um so genügen Platz im Glas zu finden. Und so ist es auch mit den TO Dos in unserem Alltag. Zuerst sollten die grossen Projekte erledigt werden und danach die kleineren Dinge. Was aber hierbei nicht vergessen werden darf, ist dass die Zeit für sich selbst auch zu den grossen Steinen gehört.

Das heisst in Bezug auf das Pendeln, dass ich mir selbst einteilen kann, welche Zeit ich von dem Pendeln für mich selbst (grosse Steine) und welchen Teil des Pendelns ich für die Erledigungen (grosse Steine) nutzen möchte. Ich kann mir hierbei auch sagen, dass ich heute im Zug nur arbeiten möchte, dafür nutze ich die Zeit zu Hause nur für mich. Dies kann sehr individuell gestaltet werden.

Idealerweise nutzt man die Zeit während dem Pendeln effizient, damit man danach zu Hause mehr Zeit für sich hat. Trotzdem passiert es oft, dass man den inneren «Schweinehund» nicht überwinden kann und dann trotzdem nicht das macht, wo man sich vorgenommen hat. Wie kann dieses Problem am besten angegangen werden?

Wenn man die Dinge stets vor sich hinschiebt, kann es sein, dass man sich für etwas entschieden hat, das einem überhaupt nicht entspricht. Sodass man der Sache gegenüber einer Abneigung verspürt, wodurch Rebellionsverhalten aufkommen kann. Auch hier ist es wichtig, dass man ehrlich zu sich selbst ist und sich nichts vormacht. Sei es in Punkto Arbeit, die man zu verrichten hat oder in Punkto Pendlerzeit, die einem gegen den Strich geht.

Und das andere ist auch der Teil des zu kurz zu kommen. Denn wenn man die Woche nur am Machen und Tun ist, dann muss man auch mal ehrlich sein und sagen: Man hat zu wenig Zeit, vielleicht brauche ich eine Pause und die gönne ich mir auch. Aber dann arbeite ich dafür sehr effizient. Dies kann wie bereits erwähnt so gestalten werden, dass man sich beim Pendeln eine Pause gönnt und danach effizient arbeitet oder man sagt ich arbeite im Zug effizient und gönne mir nach dem Pendeln eine Pause.

Teilweise hat man am Morgen überhaupt keine Lust in einen Zug zu steigen und ist deshalb auch nicht gut gelaunt. Gibt es Tricks, die angewendet werden können, um einen Pendleralltag positiver zu gestalten?

Man kann beispielsweise sagen, dass man sich in eine Neugierige Haltung versetzt und den Pendler Tag neugierig, wie ein Kind, antritt. Das heisst man schaut einfach, was auf sich zu kommt. Denn man befindet sich oft in einem Hamsterrad und dieses kann durch Neugierde und die folgenden Tipps unterbrochen werden:

  • Aktiv an einen neuen Platz sitzen
  • Oder einfach etwas anders machen, anstatt immer nur in sich gekehrt zu sein
  • Beginnen die Welt zu beobachten, jedoch nur beobachten und nicht bewerten. Das heisst man beschreibt die Dinge, die man auf der Pendlerroute sieht. Beispielsweise: Ich sehe eine Frau mit einem roten Kleid, oder einen Mann, der traurig oder fröhlich wirkt. Und dies ist dann interessant so wie es zu sehen ist. Oder man kann sich daraus ein Spiel machen und sich fragen, wo dieser Mensch im leben steckt. Ist der Mensch frisch verliebt, wie lebt diese Person, was hat sie für eine Wohnung? Und so weiter und so fort.

Bei all diesen Punkten sollte man daher den Fokus auf etwas neues und Spannendes legen, um nicht in der vielleicht teilweise etwas langweiliger Routine stecken zu bleiben.

Gibt es sonstige Tipps, die du einem vielbeschäftigten Pendler mitgeben kannst?

  • Gut für sich selbst zu sorgen
  • Etwas zu essen mitnehmen, was Freude bereitet.
  • Gute Snacks mit auf den Weg nehmen, damit man unnötige Hungerattacken vermeiden kann. Und somit nicht an einer Unterzuckerung leidet oder ein schlechtes Gewissen haben muss, weil man nicht das isst, wo man sich vorgenommen hat. Mehr dazu findet Ihr in einem nächsten Blogpost von mir. Denn solche Dinge sind planbar und können vermieden werden.
  • Oder man erstellt sich eine tolle Playlist oder hört sich motivierende Podcasts an. Denn es müssen nicht nur Zeitungsartikel sein, die man auf dem Weg liest. Man sollte hier selbst beurteilen, was einem an den jeweiligen Tagen guttut.
  • Man kann auch generell etwas auf den Weg nehmen, dass einem Freude bereitet. Sei es ein schönes Kleidungsstück oder sonst was.

So, nun hoffe ich, dass Ihr einige Tipps, um beim pendeln fit zu bleiben, von Sabina Hediger in Euer Pendleralltag integrieren könnt. Und so auch Euer mentales Wohlbefinden in einem vielbeschäftigten Pendleralltag fördern könnt. Falls Ihr noch weitere Tipps & Tricks über das Thema Zeit-Management haben wollt, könnt Ihr auch gerne einen Blick auf meinen Blogpost über das Thema Zeit-Management werfen.

Und hier noch Tipps & Tricks von einem Pendler:

https://www.youtube.com/watch?v=5E3DqtLFMJw&t=22s

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Pendeln!

 

6 thoughts on “Zeitmanagement für Pendler. Tipps von einem Life Coach.

  1. Tolles Interview! Danke Andrea für den Beitrag, war superspannend zu lesen als “Langzeit-Pendlerin” 🙂

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