Rund 1 Prozent der Schweizer Bevölkerung ist von Zöliakie – auch Glutenintoleranz genannt – betroffen. Leider wissen viele Menschen nicht, dass sie an Zöliakie leiden. Ihr Körper versucht mittels diverser Symptome auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Doch diese werden oft ignoriert oder auf etwas anderem zugeschrieben. Es gibt viele Anzeichen, die auf eine glutenbedingte Erkrankung, wie Zöliakie, Glutensensitivität oder Weizenintoleranz hinweisen. Die Symptome variieren von Person zu Person und können in Art und Intensität sehr unterschiedlich ausfallen. Wie sieht es bei dir aus? Glaubst du an einer Glutenintoleranz zu leiden? Nachfolgend habe ich dir die sieben häufigsten Warnzeichen aufgeführt.
1 Magenprobleme
Anhaltende Darmbeschwerden wie Erbrechen, Übelkeit, Sodbrennen oder Verstopfungen, aber auch regelmässige Bauchschmerzen oder Blähungen können ein Anzeichen für eine Glutenunverträglichkeit sein. Vermehrt werden die Symptome mit anderen Krankheiten oder Intoleranzen assoziiert oder man glaubt sich schlicht und einfach überessen zu haben. Dass es sich hierbei aber auch um eine Glutenunverträglichkeit handeln könnte, denken die wenigsten.
2 Gewichtsverlust
Plötzlicher oder unerwarteter Gewichtsverlust kann ebenfalls ein Indiz für eine glutenbedingte Erkrankung sein. Denn bei einer Glutenunverträglichkeit greift das eigene Immunsystem gesunde Darmzotten an, die für die Nährstoffaufnahme verantwortlich sind. Wenn diese beschädigt sind, kann der Körper lebenswichtige Nährstoffbestandteile nicht richtig verdauen und aufnehmen, was in einer plötzlichen oder unerwartenden Gewichtsreduktion resultieren kann.
3 Kopfschmerzen
Auch plötzlich auftretende Kopfschmerzen gehören zur Symptomliste von glutenbedingten Erkrankungen. Rund 30 – 60 Minuten nach dem Konsum von glutenhaltigen Nahrungsmittel können bei Personen mit einer Glutenunverträglichkeit Kopfschmerzen auftreten.
Hinweis: Gluten kann ein Trigger für Migräne sein.
4 Hormonelle Störungen
Der Konsum von Gluten kann ebenfalls eine hormonelle Veränderung zur Folge haben. Diese können sich unter anderem in Form von unregelmäßigem Menstruationszyklus, plötzlichen Gewichtsveränderungen, PMS und Schlafstörungen äussern. Wenn Gluten der Ursprung für diese Symptome ist, können sich diese in der Pubertät, Schwangerschaft und in den Wechseljahren verschlimmern.
5 Hautausschlag
Allergische Reaktionen der Haut können ebenfalls in direkter Relation mit einer Glutenunverträglichkeit stehen. Rötliche und juckende Ausschläge an Händen, dem Dekolleté, im Gesicht, den Armen oder Ellbogen werden oft mit Ekzemen oder Psoriasis in Verbindung gebracht, können aber ihren Ursprung auch in einer Glutenunverträglichkeit finden.
6 Karies und Aphten
Im Falle einer Glutenunverträglichkeit ist die Aufnahme der notwendigen Mineralien durch den Darm beeinträchtigt, was zu Problemen mit den Zähnen führen kann. Dazu gehören Überempfindlichkeit, Karies oder Aphten. Wenn die Zähne gut gepflegt werden, aber weiterhin Zahnprobleme auftreten, könnte es sich auch um eine Glutenintoleranz handeln.
7 Müdigkeit
Eine Glutenintoleranz kann sich auch in Form von anhaltender Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten äussern. Dies ist nicht weiter überraschend, denn schliesslich muss der Körper ständig gegen eine Entzündung kämpfen.
Hast du das Gefühl an einer Glutenunverträglichkeit zu leiden? Für eine umfassende medizinische Diagnose solltest du dich an deinen Hausarzt wenden. Es ist wichtig, dass du dich weiterhin glutenhaltig ernährst, denn nur so kann eine glutenbedingte Erkrankung richtig diagnostiziert werden. Von einer Selbstdiagnose und somit einer strikten glutenfreien Ernährung rate ich ab, denn für Nicht-Zölis kann diese sogar gesundheitsschädigend sein. Siehe dir hierzu das Videointerview mit Nadja an. Sie ist Ernährungsberaterin und hat mir sämtliche Fragen rund um die glutenfreie Ernährung für Nicht-Zöliakie-Betroffene beantwortet.
Ich freue mich über Inputs und Feedback!
Annina
Quellen
[1] Newsner, 2018
[2] Zentrum der Gesundheit, 2021
[3] Schär, 2021