COVID-19 – Rettung für die Umwelt?

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

Seit nun Ende Februar hat das Corona Virus Europa aber auch den Rest der Welt fest im Griff. Auf einmal ging alles ganz schnell – ein Land nach dem anderen rief den Notstand aus, Ausgangssperren wurden verhängt. Dies stellt die Regierungen der verschiedenen Länder aber auch die Gesellschaft als Ganzes vor ganz neue Herausforderungen. Die Folge? – Kurzarbeit, Home Office, Schichtarbeit, mehr Arbeitslose etc.. Doch was für Auswirkungen hat diese globale Krise auf die Umwelt? Gibt es positive Effekte? Langfristig oder kurzfristig? – Diese und weitere Fragen werden im heutigen Post beantwortet.

Kurzfristige positive Effekte der Coronakrise

Bild 1

Bild 2

Es sind Bilder wie diese die uns über die Nachrichten oder sozialen Medien erreichen und uns zu vermitteln versuchen, dass die Natur sich langsam erholt. Aber stimmt das tatsächlich?

Um diese Frage zu beantworten muss man ein wenig ausholen. Auf der einen Seite kann gesagt werden, dass es zwar noch keine wirklich langfristigen Erkenntnisse vorhanden sind aber bereits Indikatoren für kurzfristige Effekte vorliegen. Letztere lassen darauf schliessen, dass das Virus der Umwelt eine Verschnaufpause gönnt. Durch den Stillstand der Industrie und somit dem geringeren Rohstoffverbrauch, kommt es automatisch zu weniger Umweltbelastung, sei dies in Form von weniger Einträgen in den Boden, die Gewässer oder der Luft. Hinzu kommt, dass durch die Lockdowns das Pendeln, wie auch das Reisen auf ein Minimum reduziert wurden, was dazu führt, dass das Klima und die Luft entlastet werden.

Das Bild 1 aus China veranschaulicht sehr gut, wie die Stickoxidbelastungen um bis zu 30% zurückgegangen sind seit den Massnahmen. Das führt uns vor Augen, was für einen Einfluss der Mensch tagtäglich auf die Umwelt hat. Wie aber bereits angedeutet ist es ein Trugschluss zu denken, die Natur hätte sich erholt, dies sind lediglich akute Verbesserungen der Luftbelastung.

Bild 2 hingegen zeigt zwar sehr schön auf, dass die Gewässer in Venedig wieder klar sind und Fische darin schwimmen, Hinweise auf eine verbesserte Wasserqualität gibt es aber nicht. Die Klarheit des Wassers lässt sich damit erklären, dass die Boote die Sedimente nicht mehr aufwirbeln.

Beispiel Deutschland
Aufgrund der oben genannten Effekte hat das unabhängige Denklabor Agora Energiewende hochgerechnet, dass Deutschland dieses Jahr 30-100 Millionen Tonnen CO2 einsparen könnte verglichen zum Jahr 2019. Dies würde dazu führen, dass Deutschland sein Klimaziel für das Jahr 2020 erreicht.

Schadstoffe bleiben in der Umwelt

Obwohl das bisher alles sehr schön klingt, bedeutet dies nicht, dass nur weil wir unser Verhalten für ein paar Wochen komplett verändert haben, die Schadstoffe nicht mehr da sind. Es sind nur die akuten Belastungen, die zurückgegangen sind aber die Schadstoffe sind immer noch in der Luft, den Böden und den Gewässern.

Deshalb ist es wichtig auch weiterhin in erneuerbare Energien zu investieren

Mittel- und langfristige Effekte

Mittelfristig kann gesagt werden, dass die meisten Menschen in bzw. nach einer Rezession grundsätzlich weniger finanzielle Mittel zur Verfügung haben, als davor. Dies führt entsprechend dazu, dass die Leute weniger Geld für Konsumgüter und Reisen ausgeben, was wiederum zu einer geringeren Umweltbelastung führt. Doch was passiert danach? Also langfristig?

Die langfristigen Effekte gilt es insbesondere zu berücksichtigen, denn die sind es schlussendlich, die wirklich Gewicht haben. Aufgrund dessen, dass noch keine wirklichen, langfristigen Studien vorhanden sind, werden von den Wissenschaftlern historische Daten herangezogen, um die Auswirkungen abzuschätzen. Natürlich ist COVID-19 als solches einmalig, dennoch gab es schon früher Pandemien und diese weisen alle darauf hin, dass es nach jeder Krise Rebound-Effekte gab. Zieht man bspw. die Weltwirtschaftskrise von 2008 als Beispiel heran, so gab es zwar einen Knick in der CO2 Bilanz im Folgejahr, allerdings stiegen die Emissionen im Jahr 2010 bereits auf das damalige Allzeithoch von 9.1 Milliarden Tonnen. Somit ist sehr gut zu sehen, dass der Trend zur Klimaerwärmung dadurch leider überhaupt nicht aufgehalten wurde.

Ferner birgt eine Rezession immer die Gefahr, dass aufgrund des Geldmangels bei politischen Massnahmen immer zunächst bei der Umwelt und den erneuerbaren Energien eingespart wird. Ein aktuelles Beispiel ist Tschechien, sie fordern jetzt schon von der EU den Green Deal zu vergessen.

Umso wichtiger ist es, dass in der gesamten Wirtschaft ein Umdenken stattfindet und Wachstum nicht mehr als einzigste Kennzahl für Erfolg herangezogen wird. Ein paar gute Beispiel, welche Unternehmen dies bereits umsetzen findet ihr in folgender DOKU.

COVID-19 – Chancen für die Umwelt

Gemäss Dr. Schuler, Projektleiter am Fraunhofer Institut, bestehen dennoch Chancen für die Umwelt, obwohl noch ungewiss ist, wie sich die Gesellschaft nach der Pandemie verändern wird.

Chance 1
Aufgrund der aktuellen Home Office Lage, wird vermutlich ein Trend zum Home Office und Videokonferenzen bleiben. Die Arbeitgeber stellen aktuell die Infrastruktur bereit und die Arbeitnehmer gewöhnen sich langsam an die neue Art des Arbeitens. Insofern könnte somit das Pendeln und Reisen, sowie die damit einhergehende Umweltbelastung, reduziert werden.

Chance 2
Es kann sein, dass aus der Erfahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Kampf gegen das Virus über die nationalen Grenzen hinaus, positive Synergieeffekte im Kampf gegen den Klimawandel entstehen könnten. Somit kann es sein, dass auch der Klimawandel als gesellschaftliches Problem verstanden wird.

So das wars von mir für diese Woche mit dem Sonderthema COVID-19 und ich freue mich auf nächste Woche, wenn es wieder heisst – Nachhaltigkeit Series #7. 😉

Habt ihr Themen, Anregungen oder Wünsche, dann schreibt es einfach unten in die Kommentare 😀

Stay tuned!

Euer Oliver

Habt ihr einen meiner Blogpost verpasst? – Kein Problem schaut hier vorbei.

Quelle:
– https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2020/03/kurzfristig-positiv-corona-effekte-auf-die-umwelt
– https://www.addendum.org/coronavirus/shutdown-umwelt/

Oliver

Hi! Meine Name ist Oliver und ich komme aus der schönen Stadt Basel. Obwohl ich in der Stadt aufgewachsen bin, hatte ich stets einen engen Bezug zur Natur. Diese bietet mir Raum zum entschleunigen und entspannen sei dies über sportliche Aktivitäten, wie Vita Parcours, Wanderungen oder nur einfache Spaziergänge. Entsprechend liegt es nahe, dass der Erhalt der Natur für mich nicht nur wichtig, sondern eine Herzensangelegenheit ist. In meinem Blog möchte ich dich inspirieren und dir zeigen, dass ein nachhaltiger Lebensstil nicht kompliziert sein muss und in manchen Bereichen sogar günstiger ist - sei gespannt!

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