Do’s and Don’ts im Wald
In meinen letzten beiden Beiträgen habe ich Vorschläge mit dir geteilt, was du im Wald alles unternehmen kannst. Im Wald kannst du abschalten und deine Ruhe geniessen. Das funktioniert aber nur, wenn sich alle Besucherinnen und Besucher auch an ein paar Regeln halten. Damit auch du bestens gewappnet bist für den nächsten Waldbesuch, habe ich dir eine Liste mit den Do’s und Don’ts für den Waldbesuch zusammengestellt.
Don’t do this:
Lass keinen Abfall liegen!
Das ist eine unglaublich wichtige Regel, damit wir unsere Natur weiterhin erhalten können. Dein Abfall hat nirgends etwas zu suchen, ausser in dafür vorgesehenen Abfalleimern. Das gilt im Übrigen auch für Zigarettenstummel. Denn diese verrotten erst in ca. 10 Jahren und sie verschmutzen während dieser Zeit schon bei kleinen Regenmengen, das Wasser, welches im Boden versickert.
Nein, auch dein Grüngut gehört nicht im Wald entsorgt.
Du denkst dir jetzt, ja Kompost verrottet ja und wird dann auch irgendwie zu Erde und zu Natur? Aber stell dir vor, jeder würde sein Grüngut im Wald deponieren… Dazu kommt, dass die Entsorgung von Grüngut einen Effekt auf die Lebensbedingungen der Pflanzen und Mikroorganismen hat, welche nicht gewünscht wird und sich mit den Arbeiten der Forstbetriebe schneidet. Wenn du zudem deine Gartenabfälle im Wald entsorgst, riskierst du, dass so genannte Neophyten gefördert werden. Das bedeutet, dass nicht heimische Pflanzen wie beispielsweise der Japanische Stauden-Knöterich sich rasant im Wald verbreiten und kaum zu bekämpfen sind. So werden die einheimischen Pflanzen langsam verdrängt. Du siehst, der Wald ist kein Komposthaufen.
Verlasse die Waldwege nicht
Die ersten warmen Tage halten Einzug, alles blüht und motiviert dich für eine Tour mit dem Bike durch den Wald. Das ist super, cool bist du unterwegs. Gerade im Frühling gibt es aber etwas Wichtiges zu beachten: Die meisten Wildtiere bringen zwischen April und Juli ihren Nachwuchs zur Welt. Wie du dir vorstellen kannst, benötigen sie besonders dann viel Ruhe. Speziell zwischen April und Juli ist es also wichtig, dass du dich nur auf den Waldwegen bewegst und diese nicht verlässt. So können die Tiere ihre Ruhezonen finden und du kannst dich ebenfalls ungestört austoben.
Lass deinen Hund nicht frei herumlaufen
Auch hier ist vor allem die Zeit zwischen April und Juli wichtig zu beachten. Verschone die Jungtiere vor unnötigem Stress und leine deinen Hund an, sodass auch er den Weg sicher nicht verlässt. Inzwischen gilt vom 1. April bis zum 31. Juli gemäss Jagdgesetz die Leinenpflicht.
Respektiere Tafeln, Warnsignale und Absperrungen
Ich weiss, es ist ärgerlich, wenn dein Waldspaziergang plötzlich vor einer Absperrung endet. Aber du kannst mir glauben, es lohnt sich selten, die Absperrung zu ignorieren und den Weg trotzdem fortzusetzen. Mit des Missachtung von Absperrungen (besonders aufgrund von Holzschlag) bringst du dich selbst in Lebensgefahr. Wenn der Weg nur durch ein Warndreieck markiert ist, kannst du diesen passieren. Es ist aber eine hohe Vorsicht geboten.
Do this:
In den Wald gehen
In der Schweiz kennen wir das freie Betretungsrecht des Waldes. Zu beachten sind aber Verbotstafeln wie beispielsweise für Motorfahrzeuge. Denn im Wald gilt für den motorisierten Verkehr ein allgemeines Fahrverbot. Zu Fuss kannst du aber eigentlich über all den Wald betreten, solange du keine nennenswerten Schäden am Wald verursachst. In gewissen anderen Ländern Europas gibt es zum Teil viele Privatwälder, wo der Öffentlichkeit der Zugang verwehrt ist. Bei uns kannst du aber ohne Sorgen loslaufen und erkunden, was du erkunden möchtest.
Beeren, Blumen und Pilze sammeln
Du darfst in der Schweiz den Wald also grundsätzlich gratis betreten. Du darfst aber noch mehr! Nämlich wildwachsende Beeren, Pilze und dergleichen mit Mass und Vernunft sammeln. Das erwerbsmässige Sammeln wiederum wäre nur mit Erlaubnis der Behörden gestattet. Und natürlich empfiehlt es sich, dass du dich auch ein wenig auskennst und nicht gerade den Fliegenpilz einpackst. Eine Übersicht über die Pilzsammelbestimmungen in der Schweiz findest du hier.
Feuerstellen nutzen
Auch in früheren Beiträgen habe ich dir von verschiedenen Feuerstellen im Wald vorgeschwärmt. Nutz diese und geniesse eine erholsame Zeit mit Freunden und Familie im Wald. Wichtig auch da: verlasse den Platz so wie du ihn selbst auffinden möchtest, damit auch die Familie nach dir ihre Zeit geniessen kann.
Rücksicht nehmen
In meinem vorletzten Beitrag habe ich dir viele verschiedene Aktivitäten im Wald vorgestellt. Damit alle Personen, die den Wald besuchen friedlich miteinander auskommen, gilt es Rücksicht zu nehmen. Achte darauf dich der Situation angepasst zu verhalten und auch mal den anderen den Vortritt zu lassen. So können alle mit Freude vom Erholungsgebiet Wald profitieren.
Hast du die Verlosung in meinem letzten Beitrag verpasst? Keine Sorge, die Teilnahmefrist dauert noch ein paar Tage. Hier kannst du teilnehmen.
Die Übersicht über alle bisherigen Beiträge findest du hier:
- Der Schweizer Wald – Fakten, die du kennen solltest
- Wie der Klimawandel dem Schweizer Wald zu schaffen macht
- Was macht ein Forstbetrieb eigentlich genau?
- Kann man mit Schweizer Holz bauen?
- Im Wald kann man nur joggen? Entdecke hier, was der Wald sonst noch bietet!
- Drei schöne Waldspaziergänge und ein grosses Dankeschön (mit Verlosung)
Eigentlich ja Punkte, welche selbstverständlich sind und trotzdem von vielen Waldbesuchern missachtet werden. Finde es umso schöner, dass du den “Benimmregeln” einen Post widmest. So werden diese nochmal allen Waldbesuchern in Erinnerung gerufen. 🙂
Es freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat Jana 🙂
Ja, genau auch mein Gedanke! Schade, dass man überhaupt hinweisen muss, kein Müll zu hinterlassen usw. Aber manchmal muss man die Leute nach wie vor darauf hinweissen! Ich bin gespannt auf deinen letzten Post Angi ?
Danke für deinen Kommentar Nicky. Es freut mich, dass du bis zum Schluss dabei bist 🙂
Hallo Angelina
Ich finde du hast wirklich die wichtigsten Verhaltensregeln aufgeschrieben. Vorallem dass man Rücksicht auf alle anderen nimmt finde ich sehr wichtig. Besonders zwischen Spaziergängern und Bikern sowie auch Hundehaltern kommt es meiner Meinung nach immer wieder zu Spannungen.
Grüessli Alicia
Hey Alicia
Danke für deinen Kommentar, es freut mich, dass dich das Thema interessiert 🙂