Einrichtung einfach mal selbst bauen? 5 weitere DIY-Ideen für deine Wohnung

Liebe Leserin, lieber Leser, schön bist du wieder dabei. Da mein Blogbeitrag mit den DIY-Ideen so erfolgreich war und ich viele tolle Rückmeldungen erhalten habe (vielen Dank dafür, habe mich sehr gefreut!), möchte ich dich in diesem Beitrag noch etwas mehr inspirieren. In diesem Beitrag stelle ich wieder etwas kleinere Projekte vor, aber auch für Fortgeschrittene und solche, die etwas Zeit übrig haben, ist etwas dabei. Viel Spass beim Nachbasteln!

Aber warum eigentlich ein solches Projekt verwirklichen? Für mich gibt es vier gute Gründe:

  1. Personalisierung deiner Einrichtung: Und zwar passgenau auf deine Bedürfnisse und auf den Platz, in dem das Möbelstück oder die selbstgemachte Dekoration seinen Platz findet.
  2. Individualität: Alles nur von IKEA ist doch langweilig. Mit einem selbstgebastelten Stück hast du etwas, das niemand sonst hat und bringst etwas Charakter in deine Wohnung.
  3. Günstigere Alternative: Möbel und Dekorationen können schon mal teuer werden. Da lohnt es sich, mal etwas vom Brocki aufzupeppen oder eine Replika eines Designermöbelstücks ganz selber zu bauen.
  4. Kreatives Ausleben: Vielleicht sitzt du in deinem Job oder im Studium den ganzen Tag vor dem Laptop und / oder für Kreativität hat es in deinem Alltag leider nicht mehr viel Platz. Für mich ist das Ausdenken, Entdecken und Ausführen von neuen Bastelprojekten eine willkommene Abwechslung.

Mein Tipp für DIY-Projekte: Fang einfach mal an und hab keine perfektionistischen Ansprüche an das Resultat. Bei solchen Projekten ist Perfektionismus ein Hindernis und hat keinen Platz. Es geht darum, dich auszuprobieren und die Erfahrung zu geniessen. Es sollte dir Spass machen, auch wenn das Resultat oder der Weg dahin nicht immer wie geplant herauskommt und abläuft. 

Projekt #1: Besticktes Kissen

(c) Muriel Lerch

Es ist so einfach, Kissenbezüge zu personalisieren. Meine Inspiration nehme ich meistens von Pinterest oder von Einrichtungsläden – meistens sind mir die “fancy” Kissenbezüge etwas zu teuer. Auch dein Portemonnaie ist dir dankbar, wenn du auf die selbstgemachte Variante ausweichst. Natürlich wird ein selbst gemachter Bezug nicht immer so perfekt wie ein gekaufter, aber darin liegt ja der Charme!

https://youtu.be/K66EXf5RzEo

  • Schwierigkeit: einfach
  • Material: Kissenbezug z.B. GURLI (CHF 3.95) oder VIDGIS (CHF 9.95) von IKEA oder eine bereits vorhandene Hülle, Wolle, Nadel, Schere, optional ein Quastenwerkzeug z.B. hier erhältlich.
  • Zeitaufwand: 1 Stunde
  • Kosten: CHF 10 – 15

⟹ Eine weitere Art, einen Kissenbezug selbst zu machen findest du in diesem Blogbeitrag.

Projekt #2: Kerzen drehen

(c) Muriel Lerch

Kerzen in allen Formen und Farben sind momentan im Trend und sehr kostengünstig nachzumachen. Wie das geht erfährst du im Video:

https://youtu.be/Sh9zpFl7Xcs

  • Schwierigkeit: einfach
  • Material: Stabkerzen (z.B. von Sostrene Grene, IKEA, Pfister…), warmes Wasser, optional: Draht und Alleskleber
  • Zeitaufwand: 30+ Minuten
  • Kosten: CHF 10

Projekt #3: DIY-Tisch

(c) Muriel Lerch

 Mein persönlicher Favorit ist unser Tisch, den wir vor einem Jahr selbst gemacht haben. Wir sind immer noch sehr glücklich damit (obwohl ein Abschleifen der Tischplatte mal wieder fällig wäre). Der Fakt, dass wir ihn selbst gebaut haben, macht das Ganze noch besser! Dieses Projekt macht am meisten Spass, wenn es zu zweit (oder mehr) realisiert wird.

  • Schwierigkeit: mittel
  • Zeitaufwand: halber bis ganzer Tag
  • Kosten: abhängig vom Material ca. CHF 300-400 – das ist nicht günstig, aber normalerweise erschwinglicher als ein brandneuer Holztisch.

Es ist gar nicht so schwierig, selbst einen Tisch zu bauen, aber du brauchst dazu die richtigen Werkzeuge:

  • Rundsäge mit einstellbarem Winkel
  • Schleifmaschine
  • Kantenschleifer
  • Bohrmaschine

Tipp: Diese Werkzeuge können bei Bedarf auch in einem Baumarkt z.B. Bauhaus gemietet werden. Erkundige dich doch mal bei deinem lokalen Anbieter. 

Zudem brauchst du das folgende Material:

  • 3 – 5 Bretter deiner Wahl für die Tischplatte – wir haben unsere Altholzbretter im Bauhaus gefunden.
  • Holzlatten, ca. 3 x 5 cm stark
  • Tischbeine, z.B. diese Haarnadel Tischbeine oder diese modernen Tischböcke
  • Schrauben (ca. 25 – 30; ca. 4 cm lang)
  • Optional: Öl für die Tischplatte

Wenn du alle Materialen und Werkzeuge zusammen hast, kann es losgehen.

  1. Tischplatte: Dafür arrangierst du als erstes deine Bretter in gewünschter Ordnung. Falls nötig schneidest du die Bretter auf die gewünschte Länge mit der Kreissäge ab. Unser Tisch ist 1 Meter breit x 2 Meter lang und damit ziemlich gross. Wir haben vier Bretter in verschiedenen Grössen (2 x 23,5 und 2x 28,5 cm und jeweils 2 Meter lang) verwendet.
  2. Tischuntergestell: Dieses hält die Bretter zusammen. Dafür brauchst du vier Holzlatten, die du mit der Kreissäge auf die passende Länge zuschneidest. Der Rahmen, der die Bretter zusammenhält, sollte etwa 10 – 15 cm mittig von der Tischkante liegen. Danach werden die Leisten zusammengeschraubt.
  3. Jetzt wird das Tischuntergestell an die zuvor arrangierten Bretter geschraubt. Benutz hier genug Schrauben, sonst wird der Tisch unstabil und wackelig (ich rede aus eigener Erfahrung).
  4. Die Tischplatte muss nun noch sehr gut geschliffen werden. Im Anschluss kann diese zum besseren Schutz vor Wasserflecken noch geölt werden. Dazu gibt es viele verschiedene Öle. Mehr dazu gibt es beispielweise in diesem Beitrag zu lesen.
    ⟹ Aber Achtung: durch das Öl «feuert» das Holz an, das heisst, die Farbe des Holzes ist viel intensiver und kann je nach Holz einen Gelb- oder Rotstich aufweisen. Unser Holz hat leider sehr gelb “gefeuert”, weshalb ich die oberste Schicht wieder wegschleifen musste. Deswegen lassen wir ihn jetzt unbehandelt: die Wasser- und sonstigen Flecken auf dem Holz schaffen sich von allein wieder raus. 
  5. Nun können die Tischbeine noch an der geschliffenen und geölten Platte befestigt werden. Fertig!
  6. Du kannst stolz auf deinen ganz eigenen Tisch sein!
1) Die Tischbeine haben wir innerhalb vom Unterrahmen befestigt. 2) In den Tischecken sollten die Schrauben etwas dichter gesetzt werden, damit der Tisch stabil auf den Beinen steht. 3) Der Unterrahmen ist etwa 20 – 30 Zentimeter vom Tischrand entfernt.

Projekt #4: DIY-Kleiderstange

(c) Muriel Lerch

Die Kleiderstange ist mein Highlight im Schlafzimmer und bringt etwas Farbe rein. Der Raum wirkt so viel luftiger, offener und natürlich grösser, als wenn ein klobiger Schrank drinsteht. Ich finde den Look, eine von der Decke schwebende Kleiderstange einfach toll!

  • Schwierigkeit: mittel
  • Zeitaufwand: 4 – 6 Stunden
  • Kosten: ca. CHF 15 – 20

Werkzeuge, die du dafür brauchst:

  • Kreissäge
  • Schleifpapier oder -maschine
  • Bohrmaschine

Material: 

  • Holzlatten (diese müssen ziemlich massiv sein, um das Gewicht tragen zu können ⟹
  • Schnur
  • Holzstangen
  • Schrauben und Dübel

Jetzt kann es losgehen! 

Falls nötig, bauen wir in den ersten Schritten zuerst die Wandvorsprünge, an denen nachher die Holzstangen an der Schnur herunterhängen können. Falls deine Deckenwände moderner sind und das Gewicht tragen können (mein Dank geht an dieser Stelle an unsere “tollen” Altbau Wände), kann dieser Schritt auch übersprungen werden und stattdessen ganz einfach ein Haken an der Decke befestigst werden.

  1. Für die Wandvorsprünge schneiden wir eine Holzlatte auf zwei 20 cm lange Stücke. Ein drittes Teil bildet das «Dreieck», dieses Teil wird in der Länge angepasst und an beiden Seiten mit einem 45 Grad Winkel abgeschrägt.
  2. Die drei Teile werden in einer Dreiecksformation zusammengeschraubt. Dabei solltest du darauf achten, dass beim «Wandteil» sowohl unten genug Platz bleibt, um Schrauben zu setzen. Danach werden jeweils 3 Löcher in die Dreiecke gebohrt: zwei um das Dreieck an der Wand zu befestigen und eine, um die Schnur durchzuziehen, an denen danach die Kleiderstangen aufgehängt werden.
  3. Die «Dreiecke» müssen nun noch geschliffen werden. Falls gewünscht, kannst du diese auch noch anmalen. Meine sind weiss geworden, damit sie an der Wand nicht zu sehr auffallen.
  4. Die Schnur wird vor dem Aufhängen durchgefädelt.
  5. Nun werden die Dreiecke mit Dübeln und langen Schrauben an der Wand befestigt und die Holzstangen an der herunterhängenden Schnur angeknotet. Fertig!
Die Dreiecke sollten schlussendlich so aussehen: mit zwei Schrauben werden sie an der Wand befestigt, an der vordersten Spitze des Dreiecks wird ein Loch für die Schnur gebohrt, von der die Stange hängt. Achtung bei der Breite: die Haltung sollte mindestens 1/2 Kleiderbügel von der Wand weg sein, damit die Kleiderbügel danach nicht an der Wand anstossen.

Projekt #5: Holzablagen

(c) Muriel Lerch

Meine selbstgebastelten Holzablagen habe ich im Badezimmer über die bereits vorhandenen (und nicht schön aussehenden) Wandregale gelegt. Es wertet den Raum optisch auf und macht das Badezimmer mit all seinen Fliesen und glänzenden Oberflächen viel gemütlicher. Vielleicht habt ihr zuhause auch so eine Fläche, die ihr kaschieren wollt. Dann bietet sich dieses DIY-Projekt an. Zudem ist der 80’s Tambour Look (den ich versucht habe nachzuahmen) gerade sehr im Trend.

  • Schwierigkeit: einfach
  •  Zeitaufwand: 1 Stunde pro Ablage
  • Kosten: ca. 10 Franken für eine Ablage (kommt natürlich auf die Holzmenge an)

Material:

  • quadratische Holzleisten (ca. 1 x 1 cm)
  • rechteckige dünne und breite Holzleisten (ca. 0,5 x 4 cm)
  • kleine Handsäge oder Kreissäge
  • Holzleim
  • Optional: kleine Nägel (ca. 1,2 cm) und einen Hammer

Und so geht’s:

  1. Die Hölzer werden auf die entsprechende Länge gemessen und mit der Kreissäge (oder einer kleinen Handsäge, das dauert aber etwas länger) zugeschnitten.
  2. Danach werden die quadratischen Holzleisten auf die dünnen rechteckigen Leisten geklebt. Als Basis habe ich hier drei solche genommen und jeweils links, rechts und mittig platziert. Die rechteckigen Holzleisten dienen dazu, alles zusammen zu halten und werden später auf der zu kaschierenden Fläche abgelegt. Nun muss der Holzleim gut trocknen.
  3. Als optionaler Schritt können nun noch kleine Nägelchen von unten eingeschlagen werden, damit das ganze auch bombenfest hält. Ich konnte diesen Schritt leider nicht überspringen, da mein Holzleim einfach nicht kleben wollte…
  4. Nun noch schauen, ob die Holzablage von den Abmessungen stimmt. Bei Bedarf noch zuschneiden oder schleifen.
  5. Den Abschluss bildet eine rechteckige Leiste, um auch die originale Ablage “drunter” zu kaschieren.
  6. Danach die ganze Holzablage grob abschleifen, optional anmalen oder Holzbeize verwenden. Fertig!
1) Die Hölzer werden abgemessen und zugeschnitten. 2) Danach auf einer kleinen Holzleiste anleimen. 3) Gut trocknen lassen und wenn nötig mit kleinen Nägelchen doppelt befestigen. 4) Check: passt es? Wenn nötig die einzelnen Hölzer kürzen. 5) Abschluss: eine quadratische Leiste abringen.

Ich wünsche dir viel Spass beim Basteln! Mehr Inspirationen findest du wie immer auf meinem Instagram Account @wie.deheime.

Bis zum nächsten Mal!

Meine bisherigen Posts:

lerch muriel

Hallo liebe Leserin und lieber Leser, schön hast du meinen Blog gefunden! Vor etwas mehr als einem Jahr bin ich in meine erste eigene Wohnung gezogen und zur begeisterten Hobbyhandwerkerin und schon fast zur Interior Designerin mutiert. Entsprechend dreht sich dieser Blog um meine neu gefundene Leidenschaft: das Einrichten und DIY-en (Do-it-yourself). Alles mit dem Ziel, ein schönes, organisiertes Zuhause und persönliches Paradies zu schaffen. Auf dieser Reise gebe ich dir viele Tipps und Ideen. Ich hoffe, es macht dir genau so viel Spass wie mir.

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