Zopf, Schweizer Käse, Rinderfilet saignant, Schweizer Schokolade und ein Gläschen Weisswein – Läuft euch ebenfalls das Wasser im Mund zusammen?
In den letzten beiden Blogs (links dazu findest du ganz unten) habe ich darüber berichtet, wie ich versucht habe auf möglichst viel Plastikabfall zu verzichten. Dies mit dem Hintergedanken, dass ich mit kleinen Veränderungen im Alltag etwas Gutes tue für die Umwelt. Um diesen Gedanken weiter zu verfolgen, habe ich mich einem weiteren Trend, der veganen Ernährung, gewidmet.
Laut WWF gehen ein Drittel der konsumbedingten Umweltbelastungen in Europa zu Lasten unseres Essens. Die Produktion, besonders die Tierhaltung, machen den Hauptanteil aus. Nicht wie man vermuten könnte die Verpackungen oder der Transport. WWF liefert hier spannende Zahlen: Ein Kilo Rindfleisch hat etwa den gleichen Proteingehalt wie ein Kilogramm Linsen. Für ersteres werden 15.4 Kilo CO2 ausgestossen, für zweiteres wenige 0.7 Kilo CO2. Wenn ein durchschnittlicher Schweizer sich vegetarisch ernähren würde, könnte er seinen ökologischen Fussabdruck um 24% reduzieren, bei einer veganen Ernährung sogar um 40%.
Solche Zahlen und Studien sind immer mit Vorsicht zu geniessen. Trotzdem kann man nicht abstreiten, dass die Produktion tierischer Produkte einen schlechteren Einfluss auf die Umwelt hat als die pflanzliche. Daher habe ich mich entschieden, mich eine Woche nur mit pflanzlichen Produkten zu ernähren. Dies stellt eine echte Challenge für mich dar, denn ich bin eine grosse Zopf-, Käse-, Fleisch-, Wein- und Schokoladenliebhaberin.
In einem ersten Schritt habe ich zu Hause bei allen Lebensmitteln die Zutaten studiert. Ich bin erstaunt, in wie vielen Produkten, wie beispielsweise Blévita, Senf oder teilweise sogar Chips tierische Produkte enthalten sind. Wusstet ihr das? Ich nicht. Zudem frage ich mich, warum diese dort enthalten sind. Ich habe bis heute keine Antwort auf diese Frage. In einem weiteren Schritt bin ich in verschiedene Läden gegangen und habe mir die Ersatzprodukte angeschaut. Es gibt eine riesige Auswahl. Auch darüber war ich erstaunt. Auf der einen Seite habe ich mich stark eingeschränkt gefühlt, auf der anderen, haben ich viele neue Produkte entdeckt, welche ich sonst nicht ausprobiert hätte. Es gibt eine echte Vielfalt and pflanzlichen Produkten.
Als Zopfliebhaberin will ich unbedingt eine vegane Variante testen. Die Zubereitung ist eigentlich ganz ähnlich wie bei einem herkömmlichen Zopf: Margarine ersetzt die Butter, Sojamilch die Kuhmilch und Kurkuma mit Sojadrink sowie Öl vermengt ersetzt das Ei zum Bestreichen.
Fazit: Der Zopf war echt yummy. Ich glaube nicht, dass ich den Unterschied in einem Blindtest gemerkt hätte.
Käse habe ich in dieser Woche keinen selbst hergestellt. Dies würde ich jedoch gerne einmal machen. Trotzdem habe ich zwei der drei verschiedene Käsesorten von New Roots aus dem Coop getestet. Einerseits habe ich den New Roots Soft Cheeze -Camembert und andererseits den New Roots Cream Cheeze Schnittlauch probiert. Diese sind biologisch, werden in Handarbeit in der Schweiz hergestellt und nach traditionellem Verfahren gereift. Die pflanzliche Käsealternative basiert auf Cashewnüssen.
Fazit: Beide Käsealternativen haben sehr gut geschmeckt und sind mit Käse vergleichbar. Ich werde sie auch in Zukunft wiederkaufen. Gänzlich auf Käse, welcher aus tierischer Milch hergestellt wird, will ich momentan jedoch nicht verzichten. Dies weil ich diesen sehr gut mag und auch weil das pflanzenbasierte Angebot an Käse noch nicht sehr vielfältig ist.
Rinderfilet ist nach meiner Recherche nicht direkt ersetzbar. Ich habe jedoch aus Seitan-Basis von Veganz einen Braten mit Bratensauce, Karotten und Couscous gekocht. Dazu muss man die Seitan-Basis mit Flüssigkeit und Gewürzen mischen, kneten, als Braten formen und in Gemüsebrühe kurz kochen. Danach habe ich den Seitan-Braten in der Pfanne angebraten und in der Sauce köcheln lassen.
Fazit: Der Seitan-Braten war fein. Die Konsistenz war jedoch nicht mit einem zarten Rindsbraten zu vergleichen. Sie war etwas gummiger. Für mich ist der Seitanbraten daher eher ein alternatives Gericht, als ein Ersatzprodukt für einen Rindsbraten.
Wie ihr bereits wisst, verzichte ich nicht gerne auf Schokolade, deshalb habe ich auch vegane Schokolade getestet: einerseits die Flakes & Haselnuss von Alnatura andererseits die Bio Schokolade Choco & Noisette aus der Migros.
Fazit: Die Schokoladen waren nicht schlecht. Der Kakaogeschmack empfand ich als intensiver. Aber beide Schokoladen kommen meiner Meinung nach geschmacklich nicht an Schokolade heran, welche mit Kuhmilch hergestellt wird. Kennt jemand gute, vegane Schokolade?
Zum Apéro oder einem feinen Znacht gehört für mich ein Glas Wein. Aber Achtung! Nicht alle Weine sind vegan. Eiweiss, Gelatine oder Casein aus frischer Milch wird bei der Klärung des Weines oft eingesetzt. Dies ist eine weitere spannende und gleichzeitig sehr überraschende Erkenntnis für mich. Leider steht auf vielen Etiketten noch nicht, ob ein Wein vegan ist. Oft hilft die Internetrecherche. Sämtliche Weine von Delinat werden jedoch ohne tierische Hilfsmittel hergestellt.
Wenn jemand vegetarische oder vegane Ernährung hört, denkt er oder sie doch meistens zuerst an Tofu. Deshalb wollte ich selbst einmal einen herstellen. Ein Tutorial dazu findest du hier:
https://youtu.be/quZa_9QlMZg
Dies sieht im Video nach einem gelungenen Tofu aus, oder nicht? Wäre es wohl auch gewesen, wenn ich die Geduld gehabt hätte, ihn noch ein paar Stunden andrücken und ruhen zu lassen. Da es bereits 20.00 Uhr war, habe ich ihn jedoch direkt für ein Curry anbraten wollen. Das Foto zeigt das Endprodukt. Der Tofu hat sich in der Sauce komplett aufgelöst und verflüssigt. Geschmacklich war das Curry echt gut. Der Tofu war jedoch nicht mehr zu finden. Naja, Übung macht den Meister. Habt ihr schon einmal einen Tofu selbst gemacht? Hat es besser geklappt?
Mein Fazit aus dieser Woche ist, dass ich nicht bereit bin komplett auf tierische Produkte zu verzichten, da ich diese doch sehr gut mag und oft nicht ganz ersetzbar sind (was ja oft auch nicht der Anspruch ist ?). Trotzdem werde ich in Zukunft bewusster einkaufen und versuchen teilweise auf tierische Produkte zu verzichten. Allgemein war es eine sehr spannende Woche. Ich habe viel Neues entdeckt und gelernt.
Hier habe ich noch eine Bildgalerie einigen Gerichten, welche ich in der letzten Woche gekocht und gegessen habe. Sämtliche Gerichte haben mir geschmeckt. Einige waren der absolute Hammer, andere waren nicht schlecht. Lasst euch inspirieren.
Viel Spass beim Nachkochen und Essen. And stay tuned for the next #trendytuesday!
Hier findest du die Links zu den vergangenen #trendytuesdays:
Bist du trendy oder Trend-Muffel?
Wellness mal anders ??? – Biotta Saftkur
Recyceln ist gut ♻️ – Precyceln ist besser ?
Tschüss Frischhaltefolie – Hallo Bienenwachstuch.
Ich liebe Falafel ? selber gemacht oder gekauft?
Alle Gerichte sehen toll aus!! ????????
Vielen Dank Anina. *.* Der Falafal ist homemade. Hat echt gut geschmeckt.
Ich wusste gar nicht, dass man Tofu selbst herstellen kann. Sehr spannend, werde ich auch mal ausprobieren.
Cool – viel Spass. Bin gespannt, ob er dir schmeckt!
Hallo Laura. Toller Beitrag, ich habe noch nie Tofu selbst gemacht. Muss ich unbedingt mal ausprobieren. Beim Käse habe ich noch keine Alternative gefunden, die mir wirklich schmeckt, aber nach deinem Fazit probiere ich gerne die Sorten von Coop aus.
Liebe Sabrina. Viel Spass beim Tofu herstellen. Ich hoffe du hast etwas mehr Geduld als ich und kannst in als Ganzes geniessen 😉 Bin gespannt, was du zum Käse von New Roots meinst.
Mein/unser letztes Falafel-Experiment ist nicht so geglückt – die Konsistenz war das Problem… Deine sehen aber super aus! ?
Ojee, tut mir leid zu hören. Übung macht jedoch den Meister. 😀 Hoffentlich klappt’s beim nächsten Mal. Gerne kann ich dir auch unser Rezept per Mail zustellen.