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Es regnet, es ist kalt, der Kaffee ist über deiner Hose, statt in deinem Mund. Heute ist nicht dein Tag! Tatsächlich? Wie wäre es, wenn du deine Stimmung in 2 Minuten ändern könntest? Dieser Artikel zeigt 5 Tipps, wie du dein Hirn innert Sekunden von entmutigt zu glücklich und selbstbewusst umprogrammierst!
1. You get, what you attract
Hast du schon einmal vom Gesetz der Anziehung gehört? Versetz dich zurück in die oben beschriebene Situation. Du bist durchnässt, du frierst und du versuchst verzweifelt, den Kaffeefleck auf deiner Hose wegzuwischen. Natürlich macht das Reiben das ganze nur noch schlimmer – du hast jetzt anstelle eines Flecks eine braune, weitflächige Verfärbung auf dem Stoff. Und als ob das nicht genug wäre, folgt ein Meeting-Marathon, du hast keine Zeit für die Mittagspause und dir unterläuft ein dummer Fehler. Wie fühlst du dich nach diesem langen Tag?
Vermutlich sehr müde und erschöpft, oder? Sehe ich das richtig, dass dein Kopf etwas gesenkt ist, dein Kinn Richtung Brust zieht und deine Schultern einfallen? Achte dich einmal: Viele Leute haben mehrheitlich eine abweisende Körperhaltung. Ein guter Check für dich selber ist auch, wie du auf ein Kompliment reagierst.
Erklärst du dich?
«Du weisst wirklich gut Bescheid über dieses Thema!»
«Ja aber ich hab das ja auch studiert!»
Und was sagt dein Körper? Anna Washburn erzählt von vielen Situationen, in denen Personen ein Kompliment wortwörtlich mit Bewegungen wegschieben. Zum Beispiel indem sie ihre Schulter oder Beine abwischen. Wenn du das tust, wird dein Gehirn nur dieses Signal deines Körpers und nicht den Inhalt des Komplimentes wahrnehmen. Du sagst zwar Danke, aber dein Gehirn wird nur hören «Schieb das besser gleich wieder weg» (Die Erklärung dazu findest du in meinem ersten Blogpost) . Versuch doch einmal beim Danke sagen eine empfängliche Geste zu machen und dabei zu lächeln. Achte darauf, dass deine Füsse und Handflächen zu deinem Gegenüber zeigen und du offene Schultern hast, ohne die Arme zu verschränken. Dein Körper wird das Signal verstehen, um das Kompliment auch effektiv bis zu deinem Unterbewusstsein transportieren. So beeinflusst du deine Anziehungskraft. Und wer weiss, was für tolle neue Kontakte, Beziehungen und sogar Jobangebot du dir so anlachst.
2. Das Hirn steuert den Körper – und andersrum!
Oft sieht man, wie es einer Person geht. Bestimmt konntest du schon beobachten, dass jemand allein an einem Tisch sass, mit gesenktem Kopf und einem runden, eingefallenen Rücken. Stell dir daneben Usain Bolt vor, der nach einem gewonnenen Rennen mit hochgestreckten Armen ins Ziel rennt, um sich dann in seine berühmte Siegerpose zu werfen. Das Hirn sagt dabei «ich bin überglücklich», schüttet die entsprechenden Hormone aus und der Körper stellt dieses Gefühl sichtlich für alle die hinsehen dar.
Überleg dir das ganze einmal andersrum. Wäre es nicht ganz schön cool die Arme in den Himmel zu werfen, damit Glückshormone ausgeschüttet werden und dein Hirn denkt «Ich bin überglücklich»? Nun, genau dafür sprechen beeindruckende Untersuchungsergebnisse[1]! Das Ganze nennt sich Bodyfeedback. Der Körper gibt die Haltung vor und daraus entwickelt sich das entsprechende Gefühl dazu. Dieses wird dann an dein Hirn gemeldet, welches die entsprechenden Hormone freisetzt. In anderen Worten: Passe deine Körpersprache an, um dein Gefühl und somit auch dein Verhalten zu ändern.
3. Fake it ’til you feel it![2]
Ich habe versprochen, dass du deine Gefühle innerhalb von wenigen Minuten ändern kannst. Versprochen ist versprochen. Deshalb hier 2 Übungen, die du täglich machen kannst.
Power Posing
Amy Cuddy führte diesen Begriff ein und er trifft den Nagel auf den Kopf! Es geht wie beschrieben darum, durch deine Körpersprache ein Gefühl auszulösen. Suche dir deshalb eine Power Pose aus, um dich selbstbewusst und stark zu fühlen. Wichtig ist dabei, dass deine Füsse fest auf dem Boden stehen, du etwas breitbeiniger stehst, eine grosse, aufrechte Haltung hast und einen offenen Brustkorb. Am einfachsten gelingt das, indem du dein Kinn leicht nach oben streckst und deine Hände in die Taille stützt oder deine Hände in die Luft streckst.
Experimente [3] bestätigen, dass nach 2 Minuten in dieser Position deine Testosteronwerte (Dominanzhormon) zunehmen und dein Cortisolspiegel (Stresshormon) sinkt. Nein, dir wird kein Bart wachsen. Aber du wirst selbstsicherer und hast weniger Nervenflattern.
Lächeln, bitte!
Der gleiche Effekt stellt sich ein, wenn du «lachst». Entweder du grinst einfach vor dich hin, oder du nimmst einen Stift zwischen die Zähne. Die zahlreichen Nerven in deinem Gesicht werden deinem Hirn melden, dass Serotonin und Endorphine (Glückshormone) freigesetzt werden sollen. Nach 30 Sekunden Fake Lachen beginnt dein Hirn zu glauben, dass du wirklich glücklich bist.
Probiere diese Übungen am besten in einem geschützten Rahmen aus. Dein Power Posing lässt sich gut zu deinem Lieblingslied am Morgen nach dem Aufstehen einbinden. Das Lachen kannst du im Kreise deiner Familie oder Freunden üben. Wenn du Erfolgserlebnisse hattest, kannst du es auch unterwegs versuchen. Beispielsweise indem du so tust, als würdest du telefonieren. Dann schaut dich bestimmt niemand schräg an, wenn du lächelst. Denn Wirkung sollte trainiert aber nicht zwingend öffentlich ausgetestet werden, weil negatives Feedback dabei kontraproduktiv ist.
4. Der Wille zählt
Nur Körperhaltung reicht nicht. Wenn du breit dastehst und deine Arme in die Hüfte stützt und dabei die Sekunden zählst, wird die Wirkung vermutlich nicht sonderlich überwältigend sein. Deine Willenskraft ist wichtig. Du kannst dich also für eine Power Pose oder Lachen entscheiden. Wichtig ist dabei, dass du das Gefühl haben willst! Dein Willensentscheid ist das Lachen. Das gute Gefühl ist die Belohnung.
5. Become it: Das Unterbewusstsein umprogrammieren.
Du verschränkst deine Arme gerne, weil du es bequem findest? Das Problem dabei nennt sich kognitive Dissonanz. Unsere Kommunikation beinhaltet drei Elemente. Wörter, Tonlage und Körpersprache. Diese drei Teile sollten alle die gleiche Botschaft senden. Wenn deine Wörter nicht mit einer Körpersprache übereinstimmen entsteht eine kognitive Dissonanz. Dieses Gefühl ist für deinen Gesprächspartner unangenehm. Du sagst enthusiastisch: «Ich bin begeistert von deiner Idee!», hast aber deine Arme verschränkt? Obwohl die Tonlage und der Inhalt deiner Nachricht Zustimmung versprechen, wird dein Gegenüber die Nachricht gemäss deiner Körpersprache empfangen. Denn diese beeinflusst 55 % der Wirkung, während Tonlage nur 38% und Inhalt sogar nur 7% ausmachen.
Um diese kognitive Dissonanz wegzubringen und zu überzeugen, solltest von einer schwachen, verschlossenen Köpersprache zu einer starken, offenen Körpersprache wechseln.
Verschlossene Körpersprache signalisiert Schwäche |
Offene Körpersprache signalisiert Stärke |
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Denk daran. Deine Körpersprache beeinflusst dein Unterbewusstsein. Damit fühlst du dich selber besser und hast eine überzeugendere Wirkung auf andere. Meine ersten Erfolgserlebnisse gibt’s nächste Woche in meinem ersten Podcast.
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Quellen
[1] Einige davon finden sich ab Seite 30 in Sentürk, Jan. Schulterblick Und Stöckelschuh: Wie Haltung, Gestik Und Mimik über unseren Erfolg Entscheiden. 2012 ed. Wiesbaden: Gabler Verlag, 2012. Web.