Auf der Suche nach Sisu #4: Eisbaden als Mutprobe und Mindset-Training

Moikka! Schön, dass du mich wieder auf meiner Suche nach Sisu begleitest – diesmal sogar bei meiner allerersten richtigen Sisu-Challenge! Ich habe nämlich den Sprung in den 11 Grad warmen (oder eher kalten) Bodensee gewagt und dich dabei in einem Vlog mitgenommen. Was bei mir aber eher eine Mutprobe oder ein Mindset-Training war, gehört bei den Finnen fast schon zum guten Ton.

Die spinnen doch, die Finnen! Das dachte ich mir übrigens auch, als ich mir die Umfrageergebnisse zu meiner ersten Sisu-Challenge angeschaut habe: Fast 60% von meinen Leserinnen und Lesern haben nämlich fürs Winterschwimmen abgestimmt. Danke dafür?! Zugegebenermassen hat mich das aber nicht wirklich überrascht – und ich konnte mich mental schon einmal darauf vorbereiten. Schliesslich gilt: Es gibt kein kaltes Wasser, es gibt nur ein falsches Mindset!

Eine coole Tradition – wortwörtlich! ❄️

Wusstest du, dass es einen Unterschied gibt zwischen Eisbaden und Eisschwimmen? Während beim Eisschwimmen oft Distanzen geschwommen werden, bleiben Eisbadende meist einfach stehend, sitzend oder liegend im Wasser. Ab fünf Grad Wassertemperatur spricht man vom Winterschwimmen. Aber ganz ehrlich: Egal ob Eisbaden, Eis- oder Winterschwimmen – für meine Sisu-Challenge spreche ich einfach vom Eisbaden. Genau so stelle ich mir das nämlich vor!

In Finnland gehört das Eisbaden oder Eisschwimmen tatsächlich zur Alltagskultur. Schon seit dem 17. Jahrhundert – und vielleicht auch schon viel länger – steigen die Menschen dort freiwillig in kalte Gewässer. Und seit 1989 gibt es sogar offizielle Meisterschaften im Eisschwimmen. Willkommen in Finnland, wo es vermutlich sogar fürs Zähneklappern eine Meisterschaft gibt!

Für die Finninen und Finnen ist das Eisbaden oder Eisschwimmen deshalb auch keine Mutprobe und auch kein schneller Adrenalinkick, sondern gilt vielmehr als Breitensport. Bei manchen Dingen, die einige Menschen ganz selbstverständlich tun, denken sich andere nur: Wirklich? Freiwillig?! Was ist es also, was so viele Menschen immer wieder zum Eisbaden bewegt?

10 gute Gründe für Gänsehaut 🪿

Es ist allgemein bekannt, dass Eisbaden das Immunsystem stärkt. Doch das ist längst nicht alles. Kalte Gewässer sind eine natürliche Kraftquelle für Körper und Geist. Ich habe euch 10 gute Gründe für Gänsehaut zusammengestellt:

Eisbaden…

  • … fordert Körper und Geist 🧠
  • … stärkt das Immunsystem 🍀
  • … fördert die Durchblutung ❤️
  • … optimiert die Sauerstoffversorgung 🫁
  • … versetzt den Körper in einen Entspannungs-Zustand ✨
  • … lindert Muskel- und Gelenkschmerzen 🦴
  • … wirkt entzündungshemmend 💥
  • … kurbelt den Stoffwechsel an 🔥
  • … verbessert die Schlafqualität 💤
  • … hebt die Stimmung ☀️

Insgesamt sorgt Eisbaden auch für mehr innere Stärke. Oder eben mehr Sisu!

Während ich also lange Zeit anderen zugeschaut und Tipps gesammelt, Berichte gelesen und mich inspirieren lassen habe, war es jetzt an der Zeit, selbst ins Wasser zu steigen. Denn als ich mit diesem Blog gestartet habe, habe ich mir ein Versprechen gegeben: Wenn ich wirklich wissen will, wie sich Sisu anfühlt, reicht es nicht, darüber zu schreiben. Ich muss es erleben. Ich muss also raus aus der Komfortzone. Und rein ins Wasser – egal wie kalt es ist.

Mein Sprung ins kalte Wasser 🏊🏼

Da die Seen in der Schweiz für gewöhnlich nicht zufrieren – und ich meinem Körper keine allzu extreme Kälte zumuten wollte – habe ich bewusst auf etwas mildere Temperaturen gewartet. Am Osterwochenende war es dann so weit: Ich habe meine Sachen gepackt und es ging für mich nach Altenrhein an den Bodensee. Und plötzlich stand ich da, barfuss auf dem Steg, der Wind sorgte für eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper und mein Herz schlug laut.

Ob ich über mich hinausgewachsen bin? Ob ich’s tatsächlich geschafft habe, wirklich einzutauchen? Das kannst du in meinem Vlog sehen – ich habe natürlich mitgefilmt!

Long story short: Ich habe den Sprung ins kalte Wasser gewagt! Oder viel eher bin ich langsam, fast zögerlich eingetaucht. Es hat Sisu gebraucht. Aber ich bin wieder einmal über mich hinausgewachsen. Sisu fühlt sich nicht immer heldenhaft an. Manchmal ist es einfach nur ein Schritt auf einen kalten Steg. Ein eisiger See, den man am liebsten nur von Weitem betrachten würde. Und ein «Ich tue es trotzdem».

Kälteschock mit Köpfchen – meine Tipps fürs erste Mal 🧊

Falls du Eisbaden auch mal ausprobieren – oder vielleicht sogar zu einer neuen Alltagsroutine machen möchtest – kommen hier meine persönlichen Learnings. Am einfachsten gelingt der Einstieg übrigens im Herbst: Man schwimmt einfach weiter. Klingt logisch, oder? Mit den kühler werdenden Temperaturen (im Wasser und draussen) kann sich der Körper langsam an die Belastung gewöhnen. Natürlich gibt es unzählige weitere Tipps, aber vieles ist auch schlicht gesunder Menschenverstand. Darum habe ich dir hier die fünf wichtigsten Punkte zusammengestellt:

1️⃣ Langsam, statt kopflos: Kein Sprung ins Ungewisse – geh Schritt für Schritt ins Wasser.
2️⃣ Niemals allein: Nimm jemanden mit. Für die Sicherheit – und für den Moment danach, wenn ihr euch grinsend in eure Badetücher wickelt.
3️⃣ Minutenregel: Maximal so viele Minuten schwimmen, wie die Wassertemperatur Grad Celsius aufweist.
4️⃣ Sanft aufwärmen: Nach dem Schwimmen nicht direkt unter die warme Dusche springen – lieber warm anziehen und eine heisse Tasse Tee trinken. 
5️⃣ Pause statt Power: Keine sportlichen Aktivitäten direkt nach dem Eisbaden! Der Körper hat genug geleistet – jetzt ist Zeit für Regeneration

Und übrigens kannst du von den positiven Effekten des Eisbadens auch profitieren, wenn du keinen See oder ein eisiges Becken in der Nähe hast. Manchmal reicht auch ein Griff zum Kaltwasserhahn: Denn auch eine kalte Dusche kann deinen Kreislauf in Schwung bringen, deine Stimmung heben – und dich ein kleines bisschen mutiger machen. Sisu ist nämlich definitiv nichts für Warmduscher!


Du entscheidest: Meine nächste Sisu-Challenge! 🔥

Jetzt bist du gefragt! Was soll meine nächste Sisu-Challenge werden? Mich an ein DIY-Projekt wagen? Ausprobieren, ob Sisu-Food auch Soul-Food-Potenzial hat? Oder doch klassisch in der Sauna schwitzen? Nimm an der Abstimmung teil und entscheide mit:

Auch im nächsten Blogpost begleitest du mich in einem Vlog wieder zur nächsten Sisu-Challenge und wirst so Teil meiner Suche nach Sisu!


Welche ist deine Lieblings-Glacésorte? 🍦

Erzähl mir in den Kommentaren weiter unten gerne, in welcher Badi, in welchem See oder wo auch immer du dich im Sommer am liebsten abkühlst.
Und die wichtigste Frage natürlich: Welche ist deine Lieblings-Glacésorte?
Ich freue mich auf den Austausch und darauf, neue Inspiration zu finden! 💬✨


Meine bisherige Suche 🔎 

Vielleicht bist du neu hier. Vielleicht hast du einfach einen der bisherigen Beiträge verpasst. Hier kannst du alles über meine bisherige Suche nach Sisu nachlesen:

saarasuchtsisu

Moikka! 👋🏼🇫🇮 Ich bin Saara und zwischen zwei Kulturen aufgewachsen. Während meines nächsten Semesters an der HSLU begebe ich mich auf eine Reise zu meinen finnischen Wurzeln und möchte herausfinden, wie viel finnische Widerstandskraft wirklich in mir steckt. Doch ist Sisu etwas, das alle in sich tragen – oder wächst es erst mit unseren Herausforderungen? Genau dieser Frage widme ich mich in meinen Blogbeiträgen. Begleite mich auf der Suche nach meinem ganz persönlichen Sisu – vielleicht ist es ja eine Reise, die auch dich dazu inspiriert, über dich hinauszuwachsen. ✨

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One thought on “Auf der Suche nach Sisu #4: Eisbaden als Mutprobe und Mindset-Training

  1. Erzähl mir gerne:
    🏊🏼 In welcher Badi, in welchem See oder wo auch immer kühlst du dich im Sommer am liebsten ab?
    🍦 Welche ist deine Lieblings-Glacésorte?

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