Moikka! Wie schön, dass du wieder dabei bist! Nachdem du in meinem ersten Blogbeitrag (Auf der Suche nach Sisu #1: Die finnische Antwort auf alles?) Sisu als finnische Lebensphilosophie kennengelernt hast, wird dieser Beitrag ganz schön persönlich und deep. Ein kleiner Seelen-Striptease, sozusagen. Denn diesmal geht’s zurück zu meinen Wurzeln – zu meiner Kindheit zwischen zwei Kulturen und dem Moment, in dem mir Sisu das erste Mal begegnet ist.
Doppelte Heimat, also doppelt so viel Glück? 🇨🇭🇫🇮🍀
Ich bin mit zwei Heimaten gross geworden. Und so irgendwie zwischen zwei Kulturen aufgewachsen. Meine Mama sammelte als junge Physiotherapeutin Arbeitserfahrung im Ausland und arbeitete in einem Spital im Appenzellerland. Dort traf sie auf meinen Papa, der sich mal wieder zu schnell mit dem Motorrad in die Kurve gelegt hatte und mit einem gebrochenen Bein in der Physio landete. Eines führte zum anderen und meine Mama blieb; aus einem Zwischenhalt wurde ein neues Zuhause.
Finnland hat meine Familie aber nie ganz losgelassen. Schon gar nicht meine Mama. Mein Bruder und ich sind zweisprachig aufgewachsen (und hatten so immer unsere Geheimsprache), haben unsere Sommer im Mökki in Finnland verbracht und Erinnerungen fürs Leben gesammelt. Und irgendwie hatten wir dadurch immer eine zweite Heimat.
Heimweh gehört zu mir ❤️🩹
Aber so schön das klingt – zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen ist nicht nur bereichernd. Es kann auch ganz schön verwirrend sein. Manchmal fühle ich mich nirgends ganz zugehörig. Als wäre ich immer ein bisschen zu viel – oder zu wenig – von beidem. Ich erkläre, übersetze, vermittle. Nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich. Das führt zu einem Dazwischen-Sein als Dauerzustand. Irgendwann stolperte ich über das nachfolgende Zitat, das es schmerzlich genau auf den Punkt bringt:
So, here you are.
Too foreign for home.
Too foreign for here.
Never enough for both.
– Ijeoma Umebinyuo
Was bleibt, ist eine Art Heimweh. Eine Schwere, die immer dann kommt, wenn ich mich nach meinem zweiten Zuhause sehne. Manchmal reicht ein Geruch, ein Lied oder ein Wort – und dieses Gefühl ist wieder da.
Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass dieses Heimweh wahrscheinlich einfach zu mir gehört. Denn würde ich in Finnland leben, würde mir die Schweiz fehlen – da bin ich mir ganz sicher. Genau deshalb möchte ich Sisu auch stärker in meinen «Schweizer Alltag» integrieren. Als inneres Zuhause, das überall Platz hat – egal wo ich gerade bin. Passend zu meiner persönlichen Suche nach Sisu habe ich mir irgendwann selbst die Frage gestellt: Wann bin ich Sisu denn eigentlich zum ersten Mal begegnet?
Beigebracht ohne ein Wort 🪄
Ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr erinnern, wann ich das Wort Sisu zum ersten Mal gehört habe. Viel eher glaube ich, dass meine Mama mir Sisu gewissermassen beigebracht hat – ohne es je als solches zu benennen. Viel mehr hat sie mir Sisu einfach mitgegeben – in zahlreichen Gesprächen, bei jeder meiner Entscheidungen und in jedem noch so kleinen «Du schaffst das». Und sie hat es mir definitiv vorgelebt: Nicht mit grossen Gesten, sondern einfach als jemand, der immer den nächsten Schritt gemacht hat. Und ich? Ich lief mit. Machte mit. Erst später, als ich den Begriff Sisu zum ersten Mal bewusst wahrnahm, wurde mir klar, dass ich ihn eigentlich schon längst kannte!
Darum ist es jetzt an der Zeit, mich endgültig auf die Suche nach Sisu zu machen und mich meiner ersten Sisu-Challenge zu widmen…
Du entscheidest: Meine erste Sisu-Challenge! 💪🏼
Jetzt bist du gefragt! Was soll meine erste Sisu-Challenge werden? Eintauchen in den doch noch frischen Bodensee? Mich an ein DIY-Projekt wagen? Oder doch klassisch in der Sauna schwitzen? Nimm an der Abstimmung teil und entscheide mit:
Ich nehme dich in einem der nächsten Beiträge mit zu meiner ganz persönlichen Sisu-Challenge und du wirst Teil meiner Suche nach Sisu!
Wo ist dein Sehnsuchtsort? 🏝️
Erzähl mir in den Kommentaren weiter unten gerne, was Heimat für dich bedeutet. Und hast du vielleicht auch so einen Sehnsuchtsort, an den du immer wieder zurückkehrst? Ich freue mich auf den Austausch und darauf, neue Inspiration zu finden!
Meine bisherige Suche 🔎
Vielleicht bist du neu hier. Vielleicht hast du einfach einen der bisherigen Beiträge verpasst. Hier kannst du alles über meine bisherige Suche nach Sisu nachlesen:
Hey Saara, ich bin als Tochter von zwei Schweizer Familien in der Schweiz aufgewachsen und habe darum keinen zweite Heimat 🇨🇭 Deshalb habe ich mir auch nie so Gedanken gemacht, wie es für Menschen ist, die zwischen den Kulturen aufwachsen. Es war eine bereichernde Erfahrung deinen Blog zu lesen und dieses Gefühl kennenzulernen. Was ich auf jeden Fall sagen kann, da ich in einer Gemeinde mit See und Bergen aufgewachsen bin, fehlt mir dies schon, wenn ich auf Reisen oder nur schon bei meinem Freund im Baselland bin 😢
Moikka Géraldine 👋🏼 Danke, dass du deine Erfahrungen mit mir teilst! 💙 Das mit dem Vermissen kann ich voll und ganz nachvollziehen: Wenn ich mal wieder in Finnland war, zieht es mich danach immer an den Bodensee und in die Nähe des Wassers. 🌊 Darum muss ich sagen, dass ich mich mit dem Studienort Luzern goldrichtig entschieden habe und mich hier sehr wohlfühle. 🥰
Was für ein toller Beitrag, liebe Sarah!🩵 Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und hoffe, dass du noch auf ein bisschen mehr Wärme warten kannst bevor du in den kühlen Bodensee springst 😉🏊
Moikka Marina 👋🏼 Danke für deine lieben Worte zu meinem Blogbeitrag! 💙 Tatsächlich haben die meisten fürs Eisbaden abgestimmt (was mich zugegebenermassen aber nicht verwundert hat 🤓) und ich wage am Wochenende den Sprung ins kalte Wasser. Drück mir also die Daumen! 🌊❄️
Spannend, liebe Saara! 😀
Ich kannte auch das Gefühl von Heimweh. Lange Zeit war ich eine “Heimweh- Baselbieterin”. Im Haus meiner Grosseltern kam ich zur Welt und lebte die ersten drei Jahre dort. Aufgewachsen bin ich dann aber im Thurgau. 1-2 x pro Monat besuchten wir unsere Grosseltern am Wochenende und verbrachten die Ferien bei ihnen.
Nun sind sie schon sehr lange gestorben und ich fahre immer noch mind. 1x pro Jahr an diesen Ort. Einfach um kurz innezuhalten, durchzuatmen und mich an die schönen Zeiten zu erinnern. 😊
Heute fühle ich mich aber in Oberegg ganz Zuhause. 😀
Moikka Alexandra 👋🏼 Danke, dass du deine Erfahrung mit Heimat und Heimweh mit mir teilst! ✨ Manchmal ist einem das gar nicht bewusst, dass es anderen genauso geht. Umso schöner, dass du dir noch immer jedes Jahr die Zeit nimmst, um dorthin zurückzukehren und das Heimweh etwas zu stillen! ❤️🩹
Meine Heimatgefühl ist definitiv nicht an einen Ort oder an ein Land gebunden. Denn Zuhause bin ich dort, wo mein Herz wohl ist. Bei meinen Herzensmenschen. Egal wo.
Moikka Bianca 👋🏼 Danke, dass du diesen Gedanken geteilt hast und mich so auch daran erinnert hast, dass Zuhause nicht immer ein Ort sein muss. 🫂 Ich bin mir zum Beispiel sicher, ich könnte niemals nach Finnland auswandern, wenn meine gesamte Familie nicht auch dort wäre. Dann hätte ich nämlich ganz bestimmt Heimweh nach ihnen! ❤️🩹
Hey Saara
Ich finde dein Blog sehr interessant und freu mich mehr über Finnland zu erfahren, vorallem bin ich auch auf deine Challenge gespannt. ;D
Moikka Michèle 👋🏼 Schön, dass du mich auf meiner «Reise» begleitest! 🇫🇮 Ich hoffe natürlich, dass du einiges mitnehmen kannst. 😊 Und du darfst dich freuen, dieses Wochenende steht bereits die erste Challenge auf dem Programm! 🏊🏼♀️
Ist Heimweh nicht die Sehnsucht nach dem Gefühl der Geborgenheit von früher? Weggezogen von zuhause und schon mit 15 Minuten Fahrtzeit ist dieses Gefühl, das du beschrieben hast – Heimweh oder die süsse Erinnerung an eine vergangene Zeit – spürbar. Doch am Ende dieser emotionalen Reise, die manchmal nur eine Sekunde und manchmal zwei Tage dauern kann, ist für mich die Dankbarkeit für so viele Momente des Glücklich-Sein.
Moikka Andrin 👋🏼 Danke, dass du deine Erfahrung zum Thema Heimweh geteilt hast. 💙 Ich glaube schon auch, dass Heimweh eng mit Erinnerungen verknüpft ist. In Finnland habe ich die schönsten Sommer mit meiner Familie erlebt und Erinnerungen fürs Leben gesammelt. Heute sind meine Sommerferien natürlich etwas anders. Aber auch anders schön. 🫎🫐🇫🇮
Heimat ist dort wo sich meine Familie befindet. Selbst wenn wir an einem fernen Ort sind bringt meine Familie gleichzeitig das Gefühl der Heimat mit. Aber wenn ich es auf einen Ort beziehen muss ist es sicherlich das Hause Willi’s.😉
Moikka Alessio 👋🏼 So schön, dass du deine Erfahrung zum Thema Heimweh geteilt hast. 💙 Ich finde, du hast vollkommen recht: Zuhause muss nicht immer ein Ort sein. 🫂 Aber ich muss dir natürlich auch sonst zustimmen, denn ich fühle mich bei Willi’s auch sehr zuhause! 🥰
Einer meiner Sehnsuchtsorte ist der Alpstein. Jedes mal, wenn ich dort war – egal, ob nur für einen Abend oder mehrere Tage – ertappe ich mich, wie ich beim retour Wandern immer wieder wehmütig zurück schaue. Irgendwie schmerzlich und wunderschön zugleich.
Moikka Dede 👋🏼 Danke, dass du das mit mir geteilt hast! ✨ Ich finde, du bringst das wunderbar auf den Punkt! ✍🏼 Da kommt mir grad das folgende Zitat in den Sinn: «How lucky I am to have something that makes saying goodbye so hard.» 💭 Irgendwie auch tröstlich, dass man weiss, dass man eigentlich immer wieder zu seinem Sehnsuchtsort zurückkehren kann… ❤️🩹
Heimat für mich bedeutet kein Ort. Heimat ist dort, wo meine Liebsten leben. Daher könnte ich auch nie auswandern, egal wie sehr mir ein Ort gefällt. Meine Familie würde mir zu fest fehlen. Ausser es würden alle mitkommen ;).
Moikka Sara 👋🏼 Danke für deine Gedanken zum Thema Heimat. 💙 Mir geht es da relativ ähnlich wie dir: Ich könnte es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, nach Finnland auszuwandern. Oder eben nur, wenn mich alle meine Liebsten begleiten würden. 🤭✈️
Ich finde deine Beiträge sehr inspirierend und irgendwie trifft es mich an einem Punkt, bei dem ich emotional und nachdenklich werde!
Mein Sehnsuchtort ist ganz klar Sardinien🌞; oft sage ich, dass mein Salzwasserherz dort zuhause ist.
Moikka Laura 👋🏼 Es freut mich, dass dich meine Beiträge (auf eine hoffentlich gute Art) berühren. ✨ Danke auch, dass du deinen Sehnsuchtsort mit mir teilst – ich mag deinen Begriff «Salzwasserherz». 🌊 Ich sehne mich zwar eher nach Seewasser, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es uns in diesem Punkt ganz ähnlich geht. 💙 Sardinien steht auf meiner Travel-List auch weit oben, ich freue mich schon auf deine besten Tipps, wenn es dann mal so weit ist! 🌞
Terve Saara, parempi myöhään kun ei milloinkaan…minun “Sehnsuchtsort” on saarimökki Luhastensalossa. Siellä olen viettänyt KAIKKI kesälomani (yhtä lukuunottamatta vuonna 1999) siitä lähtien kun olin 4 – vuotias. Sinne liittyy niin paljon ihania muistoja, omasta lapsuudestani ja myös siitä ajasta kun omat tyttöni olivat pieniä. Sinne palaan joka kesä voimia tankkaamaan ja joka kertaa kun loma on lopussa sydämen sattuu. Toivon, että voin siellä eläkkeellä ollessani pidempiä aikoja (ei vaan 3 viikkoa) viettää.
Heimat on myös minulle paikka, missä minulle rakkaat ja tärkeä ihmiset ovat. Eli tällä hetkellä siis Sveitsi.
Moikka Annika-Kummi 👋🏼 Ihanaa, että kuljet mukana tälläkin matkalla – kiitos kommentistasi! ☺️ En yhtään ihmettele, että saarimökki on sinun ykkös-«Sehnsuchtsort» – se paikka on vaan niin erityinen. ✨ Minä olen saanut viettää siellä jo vaikka kuinka monta päivää ja ihan rehellisesti, jotkut minun kauneimmista muistoista liittyy just siihen paikkaan.
Toivon kovasti, että pääset eläkepäivinä viettämään siellä kunnolla aikaa – ja odotan jo nyt, että pääsen sinua sinne moikkaamaan! 😄⛵💙
Sooo spannend☺️😍
Moikka Lea 👋🏼 Danke dir für deine lieben Worte! 💙