Die Zeit bringt Veränderungen – welche konsequenterweise zu immer wieder neuen Lebensweisen und Ideen bei jungen Menschen führen. Folgerichtig unterscheiden sich Babyboomer und Generation X von der Generation Y, und ebenfalls Gen Z hat eigene Vorstellungen und Bedarfe. Doch aufgrund der explosionsartigen Technologie-Entwicklung ist der Bruch zwischen den Millennials und den von 1995 bis 2007 Geborenen besonders eklatant. Zwar werden Internet und Smartphones inzwischen von allen Altersklassen genutzt.
Die Generation Z allerdings ist unzertrennbar mit ihnen verbunden. Fast eine Einheit scheinen die Digital Natives mit ihren mobilen Endgeräten und Social-Media-Accounts – privat wie auch auf dem Generation-Z-Arbeitsmarkt.
Möchtest Du als Arbeitgeber junge Talente anwerben, musst Du bei der Personalgewinnung umdenken. Herkömmliche Strategien verfehlen ihre Wirkung: Für ein erfolgreiches Recruiting der Generation Z benötigst Du eine zielgruppengerechte Ansprache. Ich erkläre Dir, wie Du Fachkräfte von morgen von Deinem Unternehmen überzeugen kannst. Und damit langfristig von ihren digitalen Kenntnissen und Fähigkeiten profitierst.
Die Herausforderung verstehen: Was macht die Generation Z aus?
Knapp 1,5 Millionen Digital Natives gibt es alleine in der Schweiz, und der künftige Arbeitsmarkt wird sich nach ihren Vorstellungen und Vorlieben richten müssen. Denn zeitgleich zu ihrer Jobsuche verabschieden sich die Babyboomer in die Rente und verschärft sich der seit Jahren schwelende Fachkräftemangel. Dies erlaubt der Generation Z, den Arbeitsmarkt zu bestimmen. Du möchtest wissen, was sich dadurch ändern wird? Ihre Eigenheiten und Vorlieben verraten Dir bereits eine Menge.
Eine einheitliche Definition der Generation Z gibt es nicht wirklich. Doch ist allgemein anerkannt, dass sie unweigerlich mit der Digitalisierung und dem Internet in Zusammenhang steht. Vom Kleinkindalter an mit innovativen Technologien aufgewachsen, verschmilzt bei ihr das reale Leben mit der virtuellen Welt. Recherchen betreibt sie online, der Austausch mit Freunden erfolgt über Social-Media-Kanäle und WhatsApp.
Meinungen werden weltweit in Blogs und Foren geteilt und das Smartphone ist stets in Bereitschaft. Durch diese ständige Erreichbarkeit über Grenzen hinweg sind Digital Natives an sofortige Antworten, schnelle Entscheidungen und permanente Verfügbarkeit gewöhnt. Über eine Informationsflut im Internet können sie nur lächeln: Zu viel ist ihnen nichts, höchstens das Tempo zu langsam.
Entsprechend wünschen sich die heute 15- bis 30-Jährigen auch an ihrem Arbeitsplatz eine regelmässige Feedback-Kultur. Sie möchten einbezogen werden in Entscheidungen, wissen, wo sie stehen – und wie sie sich weiterentwickeln können. Denn auch dies ist ihnen wichtig: Stets Neues zu erlernen und sich fortzubilden. Dabei steht nicht das Finanzielle im Vordergrund.
Für Erfolg im Beruf hat die Generation Z eine eigene Definition: Spass soll er machen, anspruchsvoll sein – und genug Zeit für die Freizeit lassen. Familie und Freunde gehen vor, Hobbies sind wichtig, und so erwarten sie Flexibilität bei Arbeitszeiten und -orten. Gleichzeitig wünschen sie sich Krisensicherheit und Anerkennung. Obwohl sie gerne Diverses ausprobieren und sich ungern langfristig binden, setzen sie auf gegenseitiges Vertrauen. Sie sind zielgerichtet – und durch die permanente Online-Kultur äusserst gebildet.
Doch auch Probleme sind der Generation Z bestens bekannt, und sie möchte zu ihrer Beseitigung beitragen. Neben Gesundheit stehen Klimaschutz, Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten hoch im Kurs. Entsprechend wichtig sind ihr Diversität und transparente, authentische Unternehmensphilosophien mit fest verankerter gesellschaftlicher Verantwortung.
Dies alles sind Vorzüge, die Du für Dein Unternehmen nutzen kannst und solltest. Zwar lenkt die Generation Z die Arbeitswelt in eine neue Richtung. Doch die Digitalisierung ist auch ohne sie branchenübergreifend bereits in vollem Gange. Handwerker vermessen Zimmer mit mobilen Apps, Arzthelfer sparen Zeit durch Online-Buchungssysteme.
Mit digital affinen Mitarbeitern musst Du Dich um nichts sorgen. Selbst komplizierte Technologie-Innovationen bereiten der Generation Z keine Probleme. Sie halten locker Schritt mit relevanten Neuentwicklungen und ersparen Dir Aufwand und Kosten. Nimm die Herausforderung an! Die folgenden Rekrutierungsmethoden helfen Dir dabei, die Gen Z von Deinen Arbeitgeberqualitäten zu überzeugen.
Rekrutierungsstrategien für die Generation Z: Trends und Best Practices
Die Gen Z stellt eigene Ansprüche an reibungslose Bewerbungsprozesse und künftige Arbeitsplätze. Wirf Deine klassischen Vorstellungen über Bord und begib Dich in die Welt der Digital Natives! Einfach alles Analoge durch Online-Massnahmen zu ersetzen und Stellenanzeigen im Web statt in Printmedien zu veröffentlichen, reicht allerdings nicht aus. Zwar setzt Du mit der Internet-Nutzung und einem Social-Media-Recruiting der Generation Z auf das richtige Pferd. Allerdings zählen beim Recruiting der Generation Z auch Deine Inhalte.
- Stelle Deine Marke auf möglichst vielen Social-Media-Kanälen vor – angepasst an das spezifische Medium, doch immer mit einer roten Linie. So erreichst Du eine breite Zielgruppe, kannst Dich auf kurze, prägnante Contents beschränken und erhöhst Deinen Wiedererkennungswert.
- Mit kreativem Entertainment und unterhaltsamem Storytelling erregst Du die Aufmerksamkeit der Gen Z. Gib mit Kurzvideos auf TikTok oder Instagram Einblicke in den Arbeitsalltag. Lasse auf Deinem eigenen YouTube-Kanal Mitarbeiter zu Wort kommen oder schalte live zu Team-Events. Bitte Influencer, für Dein Social-Media-Recruiting der Generation Z Deine Marke zu bewerben.
- Fördere die Interaktion mit potenziellen Bewerbern über ein Social-Media-Recruiting der Generation Z. Mit Messenger-Diensten kannst Du in Echtzeit kommunizieren, individuelle Fragen beantworten und eine persönliche Verbindung zum Gesprächspartner herstellen.
- Mit Gamification schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe: Wettbewerbe oder interaktive Quizfragen unterhalten Deine Zielgruppe. Zugleich geben Dir die Ergebnisse Aufschluss über mögliche künftige Mitarbeiter.
- Führe auf Deiner Webseite Beispiele für Dein soziales Engagement an. Du hast Massnahmen zur Verringerung Eures CO2-Fussabdrucks eingeführt oder unterstützt gesellschaftlich benachteiligte Kinder? Kommuniziere durch Interviews mit Mitarbeitern aus Krisengebieten oder der LGBTQ-Szene Deine Offenheit zu Diversität.
- Greife auf beliebte Stellenportale wie rocken.jobs zur Präsentation von Alleinstellungsmerkmalen wie Benefits und Entwicklungsmöglichkeiten in Deinem Unternehmen zurück. Vergünstigungen für Personal Trainings werfen für die gesundheitsaffine Generation ebenso viel in die Waagschale wie Weiterbildungen. So schürst Du Interesse und kannst frühzeitig Kontakte zu Nachwuchskräften aufbauen.
- Biete One-Click-Bewerbungen, bei denen Interessenten einfach ihr LinkedIn-Profil mit Deinem Unternehmen teilen können.
Und bei all dem niemals die Seiten-Optimierung auf mobile Endgeräte vergessen – alles muss verständlich auf kleinsten Displays erkennbar sein.
Die Zukunft der Arbeit mit Generation Z
Dem erfolgreichen Recruiting der Generation Z folgt die Generation Z Arbeitswelt. Private Selbstverwirklichungen gehen dabei beruflichen Karrieren voran. Auf demselben Fleck verharrt kein Digital Native lange: Interne Job-Rotationen im Rahmen unbefristeter Arbeitsverträge sind die Regel.
Ein angenehmes Arbeitsklima mit der Möglichkeit zur freien Entfaltung durch Mitspracherechte und flache Hierarchien ersetzen autoritäre Führungsstile. Feste Arbeitszeiten weichen Teilzeitmodellen und Home-Office-Optionen, Weiterbildungsmöglichkeiten und häufige persönliche Feedback-Runden motivieren und binden Mitarbeiter.
Die Definition der Generation Z eines beruflich interessanten Unternehmens schliesst auch Chancengleichheit, Diversität und eine offene Weltanschauung mit ein. Nachhaltigkeitskonzepte stehen nicht nur auf dem Papier. Und selbstverständlich zählen in einer Generation Z Arbeitswelt hochwertigste Hard- und Software für eine stets reibungslose Kommunikation zur Standard-Ausstattung. Alles in allem eine künftige Arbeitswelt mit durchaus hohem Potenzial!