Zelt aufstellen und that’s it? Nein, ganz so einfach ist es nicht. Wildcampen und Biwakieren in der Schweiz ist grundsätzlich erlaubt, sofern ein paar Regeln eingehalten werden. In diesem Blogpost habe ich 5 Dinge zusammengestellt, welche du beim Biwakieren und Wildcampen beachten solltest.
Hinweis: Die folgenden Bestimmungen gelten für eine Nacht und eine Gruppe von wenigen Personen.
1. Rechtliche Grundlage
Grundsätzlich darf man ein Zelt oder Biwak oberhalb der Baumgrenze für eine Nacht aufstellen, sofern keine weiteren Bestimmungen vorliegen. In manchen Gebieten ist Wildcampen und Biwakieren verboten, dazu gehören:
- Nationalpark
- Jagdbanngebiete
- Wildruhzonen (während der Schutzzeit)
- Naturschutzgebiete
- Gebieten mit allgemeinem Betretungsverbot
Zudem solltest du, wenn du in der Nähe einer Berg- oder Alphütte übernachten möchtest, die Betreibenden um Erlaubnis fragen (gilt auch für Weideland eines Bauern).
Recherchiere schon vor dem Start, ob dein Ziel überhaupt in einer erlaubten Zone liegt. Auf map.geo.admin.ch findest du eine Schweizer Karte mit markierten Schutzzonen und Nationalparks.
Achtung: Je nach Kanton können weitere Bestimmungen dazukommen.
2. Wahl des Zelt- oder Biwakplatz
- ?️ Lage: Achte darauf, dass du eine Fläche findest, die mindestens so gross wie dein Zelt ist (in der Nacht nach unten rutschen ist unangenehm).
- ⛰️ Exposition: Du solltest dein Zelt nicht an exponierten Stellen aufbauen wie z.B. auf einem einsamen Gipfel oder einem Grat.
Karten Apps wie Swisstopo und Swissmobil geben wir wertvolle Infos zur Planung deines Campingtrips. Dank markierten Höhenlinien kannst du +/- schon vorher Plätze definieren, die flach genug für dein Schlafplatz sind. Mit der richten Vorbereitung kannst du langes Suchen im Gelände abkürzen (Achtung: der Reality-Check erfolgt natürlich erst vor Ort).
Tipp für fleissige Wanderer: Halte auf Wanderungen Ausschau für tolle Zeltplätze als Inspiration.
Tipp für Liebhaber einer tollen Aussicht : Überlege dir schon beim Aufstellen, ob du (falls an dieser Stelle möglich) vom Schlafplatz aus lieber Sonnenauf- oder untergang sehen möchtest.
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3. Natürliche Gefahren
- ⛈️ Naturgefahren: Kontrolliere deinen Zeltplatz, ob Naturgefahren bestehen (Steinschlag, starker Wind, Gewitter etc.). Informiere dich auch über die Wetterlage, denn ein kleiner Regen ist beim Zelten nicht so tragisch, ein heftiges Gewitter dagegen schon.
- ? Fliessendes Gewässer und Moorlandschaften: Stell dein Zelt nicht in der unmittelbaren Nähe eines Bergbaches auf, da je nach Wetter der Wasserspiegel schnell steigen kann. Moorlandschaften solltest du auch meiden. Einerseits wegen der konstanten Feuchte, andererseits sind diese oft geschützt.
4. Rücksicht auf Natur und Umwelt
Etwas vom wichtigsten generell, wenn du draussen unterwegs bist: Nimm Rücksicht auf Natur und Umwelt!
- ? Lärm vermeiden: Lass deine Musik-Boxen zuhause und lausche der Umgebung – geniesse die Natur mit all deinen Sinnen. Das ist zudem fair gegenüber den tierischen Bewohnern.
- ? Lebensraum von Tieren und Pflanzen respektieren: Ökologisch sensible Gebiete meiden, besonders während der Brutzeit
- ? Abfall wieder mitnehmen: Wir lassen keinen Abfall zurück (dazu gehören auch Essensreste). Verlasse deinen Zeltplatz so, wie du ihn auffinden möchtest.
Tipp: Ich nehme immer einen leeren Sack mit, den ich als Abfallsack brauche. So muss ich die dreckigen Sachen nicht frei im Rucksack rumliegen lassen.
5. Toilette
Wenn man muss, muss man! Achte aber auch hier darauf, keine Rückstände zu hinterlassen:
- ? Toilettenpapier, Taschentücher mit dem Abfall wieder nach Hause nehmen und richtig entsorgen.
- ? Alles andere vergraben oder zudecken.
Noch einmal, weil es so wichtig ist: Leave nothing but footprints, take nothing but memories!
Die #1-Regel für anständiges Verhalten in der Natur!
Weitere Tipps zur Ausrüstung und den Dingen, die du beim Wildcampen unbedingt dabei haben solltest, folgen in meinem nächsten Blog Post – stay tuned 🙂
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Quellen: Schweizer Alpen-Club SAC