„Longieren ist mehr als das Pferd an einem Seil um sich herum laufen zu lassen!”
In der Mitte zu stehen und das Pferd um sich herumlaufen zu lassen, hat für mich mit longieren nichts zu tun. Ich habe erst mit der Longenarbeit begonnen, versuche aber nach dem Konzept des Horseathlons vorzugehen. Zuerst die Frage “was brauche ich um zu longieren?” Für mich ist eine Longe die gut und weich in der Hand liegt sehr wichtig. Ich verwende einen Kappzaum von Babette Teschen. Dieser ist sehr weich und flexibel, passt sich demnach jedem Pferdekopf individuell an. Allgemein wichtig ist, dass der Kappzaum stabil ist und weder an der Nase noch an der Ganasche rutscht. Auch die Länge des Zaums muss gut gewählt sein. Ist er zu hoch, drückt er auf das Jochbein des Pferdes und ist er zu tief verschnallt, behindert der Zaum das Pferd beim Atmen. Es gilt, zwischen dem unteren Ansatz des Jochbeins und dem Nasenriemen müssen zwei Finger Platz haben.
Hier ist der Kappzaum zu hoch eingestellt!
Auf diesem Bild sitzt der Nasenriemen viel zu tief!
Hier sitzt er korrekt und die einzelnen Teile sind beschrieben!
Weiter wird beim Longieren mittels Stimmkommando, Körpersprache und über die Longe selbst kommuniziert. Wichtig ist auch die richtige Position beim Longieren. Man muss sich bewusstsein, dass die Position eine wichtige Rolle spielt. Ist man zu weit am Kopf, wirkt das bremsend auf das Pferd und ist man zu weit bei der Kruppe wirkt das treibend. Es kann also nicht gut gehen, wenn ich von meinem Pferd einen Stopp verlange aber gleichzeitig sehr nahe an der Kruppe stehe. Auch kann ich wenn sich das Pferd bewegen soll nicht einfach in der Mitte des Zirkels stehen bleiben. Ich muss die Position beibehalten und aktiv mit dem Pferd mitgehen. Ja richtiges longieren bedeutet auch Bewegung für den Mensch 🙂
Das Ziel guter Longenarbeit ist es das Pferd nur mit Körpersprache zu lenken.
Damit ein Pferd den Reiter dauerhaft und ohne Schaden für seinen Körper tragen kann, muss das Pferd, gleich welcher Rasse und welchen Alters, lernen, den Rücken aufzuwölben, den Hals aus der Schulter heraus fallen zu lassen und mit der Hinterhand aktiv Last aufzunehmen. Das Longieren hat den Zweck, das Pferd beidseitig zu gymnastizieren. Hat das Pferd dies erlernt, ist es optimal vorbereitet um das Gewicht des Reiters zu tragen.
Auch für die Longenarbeit hat Horseathlon ein praktisches Kompetenzraster erstellt.
Ich zeige euch bald wieder ein kurzes Video mit ein paar Einblicken in unsere Longenarbeit. 🙂
Quelle der Bilder: https://www.wege-zum-pferd.de/category/longieren/