Du sitzt an deinem Schreibtisch vor einem weissen Blatt Papier, mit einem Stift in der Hand und weisst nicht recht, was du jetzt damit anfangen sollst. Du hast (bestenfalls) Ideen in deinem Kopf, aber bringst sie einfach nicht aufs Papier? Oder zumindest nicht so, wie du es dir vorgestellt hast? Dieses Gefühl kenne ich gut. Und wahrscheinlich kennen das die meisten – ob Anfänger oder Künstler. Inspiration zu finden und sie dann auf eine kreative Weise umzusetzen kann ziemlich energieraubend sein.
Okay, das klingt jetzt nicht gerade motivierend das Mal-Equipment wieder auszugraben… Aber der Grund es dennoch zu tun ist einfach; denn sich kreativ zu betätigen und inspiriert zu sein ist ein unglaublich zufriedenstellendes Gefühl. Viele Studien haben schon bewiesen, dass kreativ sein gut für unsere Psyche ist und uns vor allem auch in Krisensituationen helfen. Ausserdem schlagen kreative Beschäftigungen eine Brücke zwischen unserer linken Hirnhälte, wo der nüchterne Verstand angesiedelt ist, und der gegenüberliegenden Seite, die Quelle von Gefühlen und Ideen.
Genügen Gründe um kreativ zu sein. Doch was, wenn es einem einfach nicht gelingt? Nachfolgend gebe ich fünf Tipps, die mir persönlich helfen, kreativ zu sein. Und zu bleiben.
Inspirierender Arbeitsplatz
Eine Grundbedingung für das Entstehen von Kreativität ist für mich ein ordentlicher und ruhiger Arbeitsplatz. Inzwischen habe ich ein für mich funktionierendes Ordnungssystem entwickelt mit genügend Stauraum und verschiedenen Fächern und Schubladen. So ist die Ablenkung am geringsten und ich kann mich völlig auf die kreative Tätigkeit konzentrieren. Ausserdem habe ich meinen Tisch direkt am Fenster, wo natürliches Sonnenlicht einfällt. Und Musik ist natürlich auch ganz wichtig; ich habe einen kleinen Lautsprecher womit ich meine Lieblings-Spotify-Playlist oder ein Podcast höre, währenddem ich zeichne oder male. Damit komme ich am besten in den Kreativitäts-Modus.
Achtsamkeit in der Natur
Es gibt Tage, an denen ich absolut keine Ideen habe, da hilft auch ein aufgeräumter Arbeitsplatz nicht weiter. In solchen Situationen gehe ich meistens raus. Gerade die Natur ist besonders inspirierend für mich. Dank Nova, meinem Hund, bin ich sowieso sehr oft draussen unterwegs. Egal ob in der Stadt, im Wald oder entlang dem See – wenn man achtsam geht, sieht man unglaublich viele Dinge, die einem inspirieren, etwa so wie früher auf dem Schulweg, wo man wegen jedem Schneckenhaus stehen blieb. Ich versuche also meine Umgebung so bewusst wie möglich wahrzunehmen. Dabei fallen mir meist so viele Besonderheiten auf wie besonders symmetrische Blätter, farbige Blümchen oder auch schöne Hausfassaden.
Sport und Bewegung
Neben dem sonst so kopflastigen Alltag im Job und im Studium ist mir der körperliche Ausgleich extrem wichtig. Aber auch von kreativen Tätigkeiten braucht es manchmal Abstand und wieder neue Ideen zu kommen… gähn. Das klingt jetzt schon ziemlich nach 08/15-Argument. Aber tatsächlich wirkt sich körperliche “Arbeit” sehr positiv auf meine Zufriedenheit und somit auf meine Kreativität aus. Ich gehe 2 – 3 Mal pro Woche ins Power Lifting, wo ich mich auspowere. Gerade bei Kraftübungen muss die Konzentration voll bei dessen Ausführung sein – somit ist der räumliche sowie der mentale Abstand garantiert. Joggen bewirkt bei mir zum Beispiel nicht dasselbe, dabei wird das Denken nämlich eher angekurbelt, was mir ganz und gar nicht hilft. Denn Denken ist nicht unbedingt gut für meine Kreativität, ich laufe so nämlich die Gefahr Ideen zu verwerfen. Wenn ich zu viel nachdenke, fallen mir 1000 Gründe ein, warum eine Idee nicht gut ist.
Einfach loslegen.
Eigentlich der wohl einfachste, gleichzeitig aber irgendwie auch der schwierigste Tipp: Einfach machen! Überlege nicht, sondern folge deinen natürlichen Impulsen. Male einfach drauflos, und akzeptiere was passiert, ganz nach dem Motto “Appetit kommt mit dem Essen” oder im diesem Fall “Die Ideen kommen beim Zeichnen oder Malen”. Vielleicht ist dann das erste Ergebnis nicht ein Picasso-Kunstwerk, aber wie auch vieles andere, ist auch hier der Prozess und die Übung wichtig. Und verabschiede dich von Perfektion. Ich habe inzwischen gelernt, dass der Anspruch nach Perfektion der grösste Feind von Kreativität ist. Versuche dich also darin, einfach mal loszulegen, ohne zu werten. Du wirst merken, dass du dadurch immer wieder auf neue Ideen und Methoden stösst.
Pinterest, Instagram und Magazine
Wenn die Zeit für ein Workout oder ein Spaziergang in der Natur fehlt, lasse ich mich auf Pinterest oder Instagram inspirieren. Sehr naheliegend, da es wohl die effizienteste Art ist, schöne Dinge zu finden. Aber Vorsicht: Mir ist es schon oft passiert, dass ich auf Pinterest oder Instagram nach Inspiration gesucht habe und dann zwei Stunden hängengeblieben bin, statt endlich mit dem Malen zu beginnen. Die Bild-Plattformen bieten einem zwar enorm viel Inspiration, aber man kann sich schnell darin verlieren. Ausserdem gerät man sehr schnell in die Versuchung Werke zu kopieren, statt etwas neues zu kreieren. Statt Instagram und Pinterest mag ich es deshalb auch Magazine durchzublättern. Manchmal schneide ich besonders schöne Bilder oder Fotos aus und erstelle daraus eine Collage. Dies hilft mir fast immer meine Kreativität anzukurbeln.
Wenn nun keiner dieser Tipps hilft, lass dich nicht verrückt machen. Manchmal läuft’s einfach nicht. Accept it und versuch es zu einem späteren Zeitpunkt nochmals. Kreativität braucht Raum und vor allem auch Zeit…
Vielleicht findest du ja auch auf meinem Instagram-Account etwas, das dich inspiriert. 😉
Bildquellen:
- 1st Photo by Debby Hudson on Unsplash
- 2ndPhoto by The Creative Exchange on Unsplash
Super schöner und inspirierender Artikel, danke Sara!
Vielen Dank, Isabelle. Das freut mich sehr zu lesen 😉
Super faszinierender Beitrag Sara! Besonders der Teil mit der Achtsamkeit gefällt mir sehr, denn Achtsamkeit ist in jeder Hinsicht wichtig im Leben, sei es in der Natur, bei Mitmenschen, im Beruf oder in der Beziehung. Achtsam ist nicht jeder Mensch, aber man kann es trainieren und lernen … wie so vieles im Leben…
Liebe Nadina
Danke vielmals für deinen lieben Kommentar. Du hast so recht, Achtsamkeit ist sooo hilfreich bei allem im Leben!! Zwar nicht einfach in unserer Zeit, aber es zu trainieren lohnt sich definitiv. 🙂
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Es ist interessant, was du übers Joggen schreibst. Mir geht es genauso!
Liebe Carmen
Danke für deinen lieben Kommentar und spannend, dass es dir genauso geht mit dem Joggen… 😀