«Da möchte man sich einen griechischen Salat vorbereiten und merkt, dass der halbe Fetakäse schon verschimmelt ist! War doch keine gute Idee, die grosse Aktionspackung zu kaufen. Ab in den Müll damit.»
«Ach nein, mein Erdbeerjoghurt ist schon abgelaufen. Ab in den Müll damit.»
«Man, bin ich voll! Ich hab schon wieder viel zu viel gekocht. Naja, morgen bin ich auch noch zum Mittag- und Abendessen verabredet. Ab in den Müll damit.»
«Kurz etwas unterwegs essen, mit Freundinnen essen gehen oder doch noch spontan die Eltern zum Abendessen besuchen – der Wocheneinkauf hat sich ja wieder einmal nur knapp zur Hälfte gelohnt. Ab in den Müll damit.»
«Mist! Die Milch hätte ich wohl lieber in der Packung gelassen, als in den Kaffee zu schütten. Ab in den Müll damit.»
Herzlich Willkommen auf Topfsalat!
Essen gehört in den Magen, sollte mit Kopf eingeplant, eingekauft und richtig eingesetzt werden. Das ist jedoch einfacher gesagt als getan. Die eine oder andere oben erwähnte Situation kommt dir sicherlich nicht ganz unbekannt vor.
Stand heute
Der grösste Anteil an Lebensmittelverschwendung fällt auf den privaten Haushalt. Um genau zu sein rund 45%. Trotz gestiegenem Sinn für Nachhaltigkeit in der Bevölkerung sind es laut Bundesamt für Umwelt pro Person jährlich rund 300 kg an Lebensmitteln, welche den Weg in den Müll finden.
Es gibt verschiedene Vereine und Plattformen in der Schweiz, welche sich zum Thema Food Waste engagieren, sowie diverse Projekte, welche zum Wegwerfen bestimmte Lebensmittel bei Detailhändlern retten und in aufgestellten Kühlschränken gratis verteilen. Mit der App Too Good to Go hat man die Chance Mahlzeiten zum reduzierten Preis, beispielsweise aus verschiedenen Restaurants, Bäckereien oder Supermärkten in der Nähe abzuholen, welche sonst auch ihren Weg in die Tonne gefunden hätten.
Doch was ist mit der Verschwendung im privaten Haushalt?
Nun, es gibt das App Foodshelf mit welchem Lebensmittel, welche nicht mehr benötigt werden oder zu viel eingekauft wurden anhand eines Fotos jemand anderem angeboten werden können. Die App geniesst jedoch nicht an vielen Orten in der Schweiz einen hohen Bekanntheitsgrad – und damit sich die App etabliert, ist sie von einer hoher Nutzergruppe abhängig. Zusätzlich möchte Foodshelf aus Datenschutzgründen den Benutzern nicht aufzwingen, ihren Standort anzugeben. Dies macht es natürlich schwer für die potenziellen Nutzer, die jeweiligen Produkte abzuholen aufgrund der Unkenntnis der Fahrzeit und -strecke.
Auf das Problem der Lebensmittelverschwendung wird somit auf verschiedenen Ebenen und Orten aufmerksam gemacht und auf die Reduzierung von Food Waste abgezielt.
Viele Endkonsumenten als Hauptverursacher sind sich dem Problem bewusst, es fehlt jedoch an der nachhaltigen Umsetzung einer Veränderung im eigenen Verhalten. Nicht jeder besitzt das gleiche Ausmass eines Sharing-Gedankens, weshalb Food-Sharing Projekte gefährdet sind. Und seien wir mal ehrlich – wir müssen aus unserer Komfortzone rauskommen. In der Schweiz geniessen wir einen hohen Standard und können es uns leisten, verschwenderisch mit Lebensmitteln umzugehen oder es nicht für nötig halten, unsere Lebensmittel aus einem Food-Sharing Kühlschrank zu holen. Aber nicht jeder besitzt diesen Luxus. Weiter spielt die Familiengeschichte sowie die Erziehung eine grosse Rolle, wie mit Lebensmitteln umgegangen wird.
Die Person hinter dem Blog
Meine grösste Leidenschaft ist das Essen. Ich liebe es, gemeinsam mit meinen Freunden zu kochen, Rezepte aus anderen Kulturen auszuprobieren, neue Restaurants zu entdecken oder mich von den neusten Kochkreationen meines Freundes überraschen zu lassen. Essen mit Menschen die ich liebe sind für mich unbezahlbar.
Da meine Wurzeln in den Orient reichen, bedeutet Essen in meiner Kultur feiern. Das Leben feiern. Das gemeinsame Essen und Teilen hat oberste Priorität. Für meine Familie ist es das schönste, wenn jeder zugreift. Wenn alle quer über den Tisch greifen, um sich gegenseitig etwas auf den Teller zu geben. Und wenn jeder satt und glücklich nach Hause geht. Doch auch meine Familie merkt am nächsten Tag, dass viel zu viel gekocht wurde und Lebensmittel, obwohl sie für den späteren Verzehr aufbewahrt werden, nicht alle aufgegessen werden.
Ich selbst war zum ersten Mal so richtig mit Food Waste konfrontiert, als ich vor meinem Masterstudium beruflich bedingt weg von zu Hause lebte. Ich muss zugeben, dass ich vieles einfach nicht wusste. Beim Einkaufen sagte der Bauch immer wieder etwas anderes als der Kopf. Auch beim Kochen verschätzte ich mich immer wieder. Ich nahm vieles am nächsten Tag zur Arbeit mit, trotzdem blieb oft etwas übrig. Für Restenverwertung hatte ich selten Zeit, da ich sehr lange Arbeitstage hatte oder einfach nicht kreativ genug war. Unsicher war ich auch mit dem Umgang von abgelaufenen Lebensmitteln. Ich fühlte mich mit jedem weiteren Lebensmittel im Müll schrecklich. Ich fragte mich, wie andere Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen das Problem der Lebensmittelverschwendung bewältigten. War es überhaupt ein Thema? Störte es einen? Wusste man es besser, aber war einfach zu faul etwas zu ändern? Wollte man etwas ändern, nur fehlte es an Inspiration wie?
Warum und weshalb Topfsalat?
Topfsalat ist entstanden mit der Idee, um voneinander zu lernen. Auf meinem Blog erwarten euch spannende Geschichten quer durch alle Altersgruppen und Lebenssituation, hilfreiche Tipps sowie nachhaltige Rezepte, um Food Waste zu vermeiden. Diese werden euch für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln unterstützen.
Und der Name Topfsalat? Dieser ist entstanden aus einem Wortspiel zu Kopfsalat und zeigt als Metapher auf, den Kopf einzuschalten bevor etwas in den Topf gelangt. Denn Essen erfordert unsere wahre Wertschätzung.
Bildquellen:
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https://dailyquotes99.com
Dein Thema ist heutzutage wichtiger denn je und es trifft den Nerv der Zeit!
Ps. Das Wortspiel mit Topfsalat finde ich genial gewählt, wir sollten viel öfters zuerst den Kopf einschalten bevor wir handeln! 🙂
Das der Name Topfsalat dir gefällt freut mich riesig, liebe Nadine! 🙂 vielen Dank für dein schönes Feedback!