In vielen handelsüblichen Deos steckt gesundheitsschädliches Aluminium – bislang. Nach einer aktuellen Studie gibt das Bundesamt für Risikobewertung die Entwarnung.
Ein Leben ohne Deo ist für die meisten Leute unvorstellbar. Entsprechend gross ist die Verunsicherung angesichts der widersprüchlichen Meldungen zum Thema Aluminium im Deo.
Aluminium im Deo verstopft die Poren
Aluminiumsalze kommen genau genommen nur in Antitranspirantien vor, das heisst, nicht in Deos. Im Alltag werden die beiden Begriffe meist gleichgestellt. Jedoch unterscheiden sich diese beiden Produktgruppen. Deos überdecken den Schweissgeruch und Antitranspirantien verhindern oder reduzieren das Schwitzen.
Dazu wird das Aluminium verwendet:
„Aluminiumverbindungen werden aufgrund ihrer schweisshemmenden Wirkung in Antitranspirantien eingesetzt. Diese schweisshemmende Wirkung entsteht, da sich die Hautporen durch Aluminium zusammenziehen. Zudem bildet sich ein gelartiger Aluminium-Protein-Komplex, der temporär die Ausführgänge der Schweißkanäle blockiert.”
Ist Aluminium ungesund?
Permanent verstopfte Poren sind nicht harmlos. Es könnte ein Schweissstau entstehen, der Hautreizungen und Juckreiz auslösen kann. Aluminium kann ausserdem durch die Haut in den Körper gelangen. Der Stoff gilt allgemein als nervenschädigend und steht im Verdacht, reproduktionstoxische Wirkungen (Wirkungen auf Fruchtbarkeit und Kinder im Mutterleib) sowie Effekte auf die Knochenentwicklung zu haben. Welche Gefahr dabei von Alu in Deos ausgeht, darüber streiten Expert:innen seit Jahren.
Neue Risikobewertung: Alu in Deos doch nicht so gefährlich
Viele Experten und Expertinnen glauben nicht an ein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch den Gebrauch aluhaltiger Antitranspirantien. Nach vielen Spekulationen gibt jetzt auch das Bundesamt für Risikobewertung Entwarnung.
„Durch die Haut wird signifikant weniger Aluminium aufgenommen als auf bislang vorliegender, limitierter Datenbasis berechnet.”
Bislang warnte das Bundesamt für Risikobewertung vor dem Aluminium in “Deos” und riet zu einem sparsamen Umgang mit aluminiumhaltigen Antitranspirantien. Schon durch die Aufnahme mit der Nahrung würde man an die Grenze der tolerierbaren wöchentlichen Aufnahmemenge von Aluminium kommen, durch die zusätzliche häufige Anwendung von aluminiumhaltigen Deos könne diese schnell überschritten werden. Die Aussagen des Bundesamts basierten allerdings zum Teil auf alten Studien mit wenigen Teilnehmenden.
In den vergangenen Jahren wurden weitere Studien durchgeführt. Das war ein Grund für das Bundesamt, die Datenlage neu zu bewerten. Eine Studie aus dem Jahr 2019 habe belastbare Daten für die abgeänderte Risikobewertung geliefert, erklärt das Bundesamt. Der Beitrag aluhaltiger Antitranspirantien zur Gesamtbelastung mit Aluminium sei deutlich geringer als bisher angenommen.
Entwarnung auch durch EU-Ausschuss
Auch der zuständige EU-Ausschuss für Verbrauchersicherheit gibt Entwarnung.
„Im Lichte der neu zur Verfügung gestellten Daten betrachtet der EU-Ausschuss die Verwendung von Aluminiumverbindungen als sicher.”