Dragon Ball Manga – Art by Daniel Kaay

Mangas zeichnen in drei Schritten erklärt – mit Art by Daniel Kaay

(English version available)

Dragon Ball, Pokémon, Naruto – Mangas und Animes sind überall. Und mit meinen Tipps bringst du die japanischen Comicfiguren garantiert auch auf dein Papier! Auf die Plätze, fertig, losgemalt!

Vorbereitung

Damit wir deine Lieblingsheldinnen und -helden auch möglichst perfekt hinbringen, rate ich dir insbesondere zu Beginn deiner künstlerischen Karriere, ein bereits vorhandenes Bild abzuzeichnen. Dafür schnappst du dir am besten eine Kopie eines Bildes deiner japanischen Lieblingscomicfigur als Vorlage. Falls du hierfür keinen Manga-Band zur Hand haben solltest, druckst du dir einfach ein Bild deiner Wahl aus. Denn wir wollen im eigentlichen Umsetzungsprozess ja keine Originale verunstalten. Und als aufmerksame Leserin bzw. aufmerksamer Leser meines Blogs ahnst du natürlich schon, was wir gleich mit dieser Vorlage anstellen werden.

1. Kreiere die Konturen mit der Vergrösserungstechnik

Richtig, wie bereits in meinem vorangehenden Blogpost greifen wir auch für unsere Manga-Heldinnen und -helden auf die altbekannte Vergrösserungstechnik zurück. Denn die lässt uns weder beim ganz realistischen Zeichnen von Porträts noch beim Gestalten von fiktiven Figuren im Stich. Dafür zeichnest du wiederum mithilfe von Bleistift und Lineal sowohl auf dem Blatt deiner Wahl sowie deiner Vorlage ein Raster, welches für die eigentliche Vergrösserung dient. Falls du nicht mehr sicher sein solltest, wie die Vergrösserungstechnik funktioniert, schaust du dir am besten meinen Blogpost «Kreiere das perfekte Portrait – mit der Vergrösserungstechnik!» an. Sobald dein Raster erstellt ist, kannst du mit dem Abzeichnen der Konturen des Bildes deiner Wahl beginnen. Wähle hierfür eine Bleistiftstärke von B oder 2B, doch übe nicht zu viel Druck aus. Denn anders als bei der Porträtzeichnung radieren wir in einem späteren Schritt sämtliche Bleistiftstriche aus. Sobald du sämtliche Konturen und Details auf dein Papier übertragen hast, folgt Schritt 2.

2. Ziehe sämtliche Konturen mit einem schwarzen Stift nach

Um deinem Bild allmählich den Touch eines Mangas zu verleihen, ziehst du nun jegliche Konturen und Details mit einem schwarzen Stift nach. Dafür empfehle ich dir das Set «Pitt Artist Pen Tuschestift, 4er Etui, Manga Black Set» von Faber-Castell, das ich ebenfalls verwende und bereits für wenig Geld von Brack.ch, microspot.ch oder natürlich vom Fachmarkt deiner Wahl angeboten wird. Dieses Set bietet dir vier verschiedene Stifte in den Grössen XS, S, F und B, wobei die ersten beiden Grössen die Kreation von feinen Linien und Details erlauben, während die Letzteren das Ziehen von dickeren Strichen oder gar das Ausfüllen von Flächen ermöglichen. Der grosse Pluspunkt ist jedoch folgender: Die Stifte schmieren nicht. Selbst dann, wenn du sämtliche Bleistiftstriche, die der Vorzeichnung dienten, ausradierst, bleibt deine Zeichnung unversehrt. Hast du erst einmal alle Konturen und Feinheiten nachgezeichnet, geht’s weiter mit Schritt 3.

3. Perfektioniere die Details und finalisiere dein Meisterwerk

Nun füllst du schwarze Flächen wie etwa Haare, Strähnen, Pupillen oder grossflächige Schatten wahlweise mit der Stiftgrösse F oder B aus. Lass dir dabei genügend Zeit, denn allzu oft gerät man dabei vor lauter Vorfreude auf das Resultat ins Wanken und malt dabei über die nachgezeichneten Konturen hinaus. Sind alle Flächen gefüllt, darfst du dir offiziell und ohne Bescheidenheit auf die Schultern klopfen – denn du hast soeben deinen allerersten Manga kreiert, Glückwünsch!

Das erwartet dich beim nächsten Mal

Um deiner künstlerischen Karriere noch etwas mehr Schub zu verleihen, zeige ich dir als Quelle der Inspiration ein Exemplar, das ich im Laufe der Zeit erstellt habe. Möchtest du dabei wie ich deinem Manga zur endgültigen Perfektion verhelfen, greifst du am besten zu speziellen Acryl Filzstiften. Doch mehr dazu verrate ich dir in meinem nächsten Blogpost. Sei gespannt!


Drawing mangas explained in three steps – with Art by Daniel Kaay

Dragon Ball, Pokémon, Naruto – manga and anime are everywhere. And with my tips, you’re guaranteed to bring the Japanese comic characters to your paper! On your mark, get set, start drawing!

Preparation

To get your favorite heroes and heroines as perfect as possible, I advise you, especially at the beginning of your artistic career, to draw an existing picture. For this purpose, it’s best to take a copy of a picture of your favorite Japanese comic book character as a template. If you don’t have a manga book at hand, simply print out a picture of your choice. After all, we don’t want to deface any originals during the actual drawing process. And as an attentive reader of my blog posts, you already know what we’re going to do with this template.

1. Create the contours with the Grid Method

Right, as already mentioned in my previous blog post, we’re going to use the well-known Grid Method for our manga heroes and heroines. Cause this technique never lets us down when it comes to drawing realistic portraits or fictional characters. So, use a pencil and ruler to draw a grid on the sheet of paper of your choice as well as on your template, which is then used for the actual enlargement. If you’re not sure how the Grid Method works, check out my blog post “Create the perfect portrait – with the Grid Method!”. Once your grid is created, you can start drawing the outlines of the image of your choice. Choose a pencil thickness of B or 2B, but don’t apply too much pressure. Because unlike the portrait drawing, we will erase all pencil strokes in a later step. Once you have transferred all the outlines and details to your paper, you can proceed to step 2.

2. Trace all contours with a black pen

To give your picture the touch of a manga, draw all outlines and details with a black pen. For this I recommend you Faber-Castell’s set “Pitt Artist Pen Manga Black – Wallet of 4”, which I also use and which can be found on Brack.ch, microspot.ch or of course at the specialty store of your choice. This set offers you four different pens in sizes XS, S, F and B. The first two sizes allow you to create fine lines and details, while the latter allow you to draw thicker strokes or even fill in areas. The big plus, however, is this: the pens don’t smear. Even if you erase all the pencil strokes that were used for the preliminary drawing, your drawing will remain intact. Once you have traced all the contours and fine details, continue with step 3.

3. Perfect the details and finalize your masterpiece

Now fill in black areas such as hair, strands, pupils or large shadows using either pen size F or B. Take your time, because all too often you get swayed by the anticipation of the result and paint beyond the traced contours. When all the areas are filled, you can officially pat yourself on the back without modesty – you have just created your very first manga, congratulations!

What to expect next time

To push your artistic career, I’ll show you a picture I’ve created over the years as a source of inspiration. So, if you want to help your manga to final perfection, it’s best to use special acrylic pens. But I’ll tell you more about that in my next blogpost. Be curious!

Daniel

"Don't worry about how you should draw it. Just draw it the way you see it" (Tim Burton). Schöner kann man es gar nicht zusammenfassen. Denn in jeder und jedem von uns steckt ein kleiner Picasso - nicht nur in mir, der hobbymässig Bleistiftstriche tanzen lässt, sondern auch in dir. Also Malutensilien gefasst, und los gehts! Und keine Angst, ich unterstütze dich natürlich dabei. Denn bei mir lernst du in einfachen Schritten, wie du in Kürze zu deinem persönlichen Kunstwerk gelangst. Sei gespannt!

View all posts by Daniel →

8 thoughts on “Mangas zeichnen in drei Schritten erklärt – mit Art by Daniel Kaay

  1. Hallo Daniel
    Wie immer ein sehr mitreissender Blogbeitrag. Deine Zeichnungen gefallen mir wirklich sehr.
    Mich nimmt es jetzt schon wunder, welche Filzstifte du uns mit dem nächsten Beitrag empfiehlst.

    Mit freundlichen Grüßen
    Stefan

    1. Hoi Stefan
      Das freut mich sehr, dies zu hören – und dass dir meine Zeichnungen gefallen, ehrt mich total! Na, du darfst gespannt sein, denn morgen wird der lang ersehnte Blogbeitrag veröffentlicht 😉
      Liebe Grüsse
      Daniel

  2. Du bist einfach so unglaublich vielseitig ??? Das Portraitzeichnen und Das Mangazeichnen sind für mich zwei völlig verschiedene Welten und dennoch beherrschst du beide perfekt… Immer wieder bin ich aufs Neue beeindruckt von deinen Talenten ?

    1. Deine Komplimente machen mich wieder mal völlig sprachlos, Charlene – vielen Dank ? Oh ja, die beiden Themen scheinen so gar nichts miteinander gemeinsam zu haben. Dass du mich dennoch als derart talentiert siehst, freut mich ungemein! Und da hoffe ich doch, dass ich dich auch mit meinem letzten Blogbeitrag überzeugen kann ?

  3. Ich bin ein totaler Fan von Mangas und bin überrascht, dass du auch dieses Metier beherrschst. Werde ich auch mal ausprobieren.

    1. Dass du die japanischen Comics genauso liebst, wusste ich – ehrlich gesagt – nicht. Aber dann trifft es sich ja bestens, dass der zweite Teil meiner Blogreihe von der bunten Welt der Mangas und Animes handelt! Und bald schon folgt der nächste Beitrag zum besagten Thema, darfst gespannt sein 😉

  4. Hallo Daniel

    Wow, mega cool! Mangas haben mich durch meine Kindheit begleitet, weshalb mir dein heutiger Blog besonders gut gefällt. Bei deiner Zeichnung wäre sogar Akira Toriyama beeindruckt ?.

    LG Nino

    1. Hoi Nino
      Echt stark, dass Dragon Ball & Co. auch dich in deiner Kindheit faszinierten. Denn Goku, Gohan und Vegeta waren die Helden in meinem Kinderzimmer – und das sind sie noch heute ? Wow, das nenne ich mal das ultimative Lob – vielen Dank! Übrigens: In meinem nächsten Blogbeitrag gibts weitere Einblicke in meine gezeichnete Welt der Mangas.
      LG Dani

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *