“Um ein Studium abzuschliessen, muss man einfach nur gut auswendig lernen können”
Diesen Satz oder andere sinngleiche Sätze hast du bestimmt auch schon einmal gehört.
Doch was ist an dieser Aussage dran? Braucht es zum Absolvieren eines Studiums nur die notwendige Zeit, die Motivation, die Selbstdisziplin, die Organisation, … – Moment, alleine beim Gedanken an das Lernen von Modulinhalten merke ich, dass es weitaus mehr braucht. Welche Skills werden während dem Studium gebraucht und warum sind diese so wichtig? In diesem Blogbeitrag werde ich genau diese Frage beantworten und dir erklären, warum die ausgewählten Fertigkeiten so wichtig sind und einige Beispiele liefern.
1. Lerntechniken
Um den Stoffinhalt der einzelnen Module im Studium zu lernen und zu verstehen, bedarf es einer geeigneten Lerntechnik. Diese Lerntechnik ist für jede Studentin und jeden Studenten sehr individuell und die richtige Lerntechnik kann jeweils durch Ausprobieren gefunden werden. Eine passende Lerntechnik ist essenziell, um die Modulinhalte gezielt zu lernen und sich neues Wissen anzueignen. Mit der passenden Technik kann das Lernen sogar Spass machen und weniger Zeit in Anspruch nehmen.
Es gibt eine Vielzahl von Lerntechniken, hier ein paar Beispiele:
– Lernen mit Karteikarten (mit Karteikarten aus Papier oder mittels App)
– Erstellen einer Mindmap zu allen Inhalten eines Moduls
– Lautes Vorlesen der Lerninhalte
– Gedächtnispalast erschaffen mit einzelnen Zimmern, in welchen jeweils verschiedene zu lernende Dinge in der Fantasie platziert werden
– Feynman-Methode des Erklärens
– Eselsbrücken
– PQ4R-Methode
– Zusammenfassen
etc.
2. Lesetechniken
In einem Studium müssen viele Arbeitsblätter sowie weitere Literatur durchgelesen werden. Daher ist es sinnvoll, hierfür eine geeignete Lesetechnik zu entwickeln und zu verwenden, um zum Beispiel schneller zu lesen oder Inhalte besser zu verstehen.
Es gibt eine Vielzahl von Lesetechniken, hier ein paar Beispiele:
– Zusammenfassen der Inhalte
– Lautes Lesen
– Scannen: Suchen nach einzelnen Wörtern und verknüpfen dieser mit Verben, Adjektiven und Nomen
– Diagonales Lesen
etc.
3. Motivation
Ein Studium macht nicht immer Spass und kann manchmal sehr anstrengend sein. In solchen Momenten braucht man frische Motivation, damit man wieder vorwärtskommt und weiter machen kann.
Es gibt eine Vielzahl von Motivationstechniken, hier ein paar Beispiele:
– Autosuggestion
– Abarbeiten von kleinen Teilzielen
– Starten mit einem Schritt, welcher Spass macht oder den man leicht abarbeiten kann, um einen “mini-Erfolg” zu erzielen
– Sich bewusst werden, wofür man das Studium macht
etc.
4. Organisation
Organisation ist ein zentrales Element von jedem Studium. Die Vorlesungsunterlagen müssen irgendwo abgelegt werden – diese wollen schliesslich auch wieder gefunden werden. Es ist deshalb von grosser Wichtigkeit, sich ein System für die Organisation zu schaffen, um die passenden Unterlagen zu gruppieren und jederzeit zu wissen, wo sich was befindet.
Es gibt eine Vielzahl von Organisationstechniken und -hilfsmittel, hier ein paar Beispiele:
– OneNote
– Notion
– Cornell-Methode
– Evernote
etc.
5. Planung
Im Studium muss viel geplant werden. Sei dies für Gruppenarbeiten, Testate oder andere Arbeiten und Aktivitäten rund ums Studium. Ohne einen konkreten Plan weiss man nicht, was man erreichen möchte (Ziel) und wie man dahin kommt (Weg).
Es gibt eine Vielzahl von Planungstechniken und -hilfsmittel, hier ein paar Beispiele:
– Ziele “SMART” formulieren (Specific -> Spezifisch, Measurable -> Messbar, Achievable -> Erreichbar, Relevant/Realistic -> Realistisch, Time-bound -> Terminiert)
– Langfristiges Planen
– Meilenstein-Planung
– Notion
etc.
6. Präsentationen
Präsentationen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Damit sind nicht nur die Präsentationen in Form einer vorbereiteten Präsentation (bsp. PowerPoint) gemeint, sondern auch die Präsentation von Ergebnissen im Plenum nach dem Lösen einer Aufgabe in einer Vorlesung. Zu wissen wie man eine Präsentation hält und die wichtigsten Punkte präsentiert ist nie eine schlechte Idee.
Es gibt eine Vielzahl von Präsentationstechniken und -hilfsmittel, hier ein paar Beispiele:
– PowerPoint
– FlipChart
– Prezi
– Haiku
– Google Slides
– 5 Regeln der Gestik
– Storytelling-Ansatz
etc.
7. Reflektierbarkeit
Sich selber zu hinterfragen beziehungsweise die eigenen Aktionen oder Taten sind nicht nur im Studium wichtig. Durch das Reflektieren kann Kritik an einem selbst geübt werden, Fehler gefunden werden und aus diesen Fehlern gelernt werden.
Es gibt eine Vielzahl von Techniken und Hilfsmittel zur Selbstreflexion, hier ein paar Beispiele:
– Aufschreiben von Aktivitäten/Taten etc.
– Focality App
– Reflect App
etc.
8. Selbstdisziplin
Eine gesunde Disziplin hilft, damit man im Studium nicht den Anschluss verliert und eine Routine erschafft, um stetig Fortschritte zu erzielen. Die Entwicklung und vor allem das Einhalten von Disziplin ist sehr anstrengend und ein langer Prozess.
Es gibt eine Vielzahl von Techniken zur Stärkung der Selbstdisziplin, hier ein paar Beispiele:
– Sandwich-Technik
– Mit kleinen Schritten zum Erfolg
– 3/5-Sekunden-Technik (zum Beispiel beim Aufstehen am morgen)
– Comitment-Together
– 21-Tage-Regel
etc.
9. Soziale Kompetenz
Soziale Kompetenz ist ein sehr wichtiger Aspekt innerhalb des Studiums, sei dies im Austausch mit Mitstudentinnen und Mitstudenten, mit Dozentinnen und Dozenten oder mit Praxispartnerinnen und Praxispartner. Gute Kommunikation und Empathie spielen dabei eine grosse Rolle und haben grosse Auswirkung auf die Kommunikationsqualität und somit auf die soziale Kompetenz.
Es gibt eine Vielzahl von Techniken, welche die soziale Kompetenz verbessern, hier ein paar Beispiele:
– Aktiv zuhören
– Offene Kommunikation
– Nachfragen bei Unklarheiten, keine Annahmen treffen
– Metakommunikation
– ELI5 (“Explain it to me like I am five years old” -> Erkläre es mir, als ob ich fünf Jahre alt wäre)
etc.
10. Teamwork
Mit Mitstudierenden innerhalb des Studiums an einer Gruppenarbeit oder Projektarbeit im Team arbeiten ist nicht immer leicht. Um im Team zu funktionieren, muss man die Stärken und Schwächen der einzelnen Teammitglieder kennen und diese optimal nutzen und zum Einsatz bringen.
Es gibt eine Vielzahl von Techniken, welche Teamwork fördern, hier ein paar Beispiele:
– Gemeinsames Zeitmanagement
– Einbringen der Stärken der jeweiligen Mitglieder
– “Listen – then talk”
– Persönlichkeitstypen evaluieren
– GRPI-Modell
– Rosenbergs gewaltfreie Kommunikation (GFK)
– 5 Phasen nach Tuckmann
etc.
11. Zeitmanagement
Die Zeit und somit auch die anstehenden Termine im Blick zu haben während des Studiums ist ein grundlegendes Element – auch im Alltag. Somit ist es von enormer Wichtigkeit, die Zeit im Auge zu haben und alle Zeiten bestmöglich einzuhalten.
Es gibt eine Vielzahl von Techniken und Hilfsmittel für das Zeitmanagement, hier ein paar Beispiele:
– Notion
– Paretoprinzip
– Kanban-Board
– Trello
– Pomodoro-Technik
– Matrix nach Eisenhower
– A.L.P.E.N-Methode
etc.
Bei welchen Themen hast du Probleme oder zu welchen Themen möchtest du gerne mehr erfahren? Möchtest du eine Methode erklärt haben? Schreib mir das gerne in die Kommentare und ich werde probieren, im nächsten Blogbeitrag darauf einzugehen.