Einrichten mit kleinem Budget? Der Facebook Marketplace Guide und die besten Brockis in Bern + Mini Thrift Flip

Das liebe Geld… Du kennst es sicher auch: Du hast Vorstellungen und Pläne deiner Wohnungseinrichtung und dann ist schon der Preis für einen einzigen Stuhl viel höher, als du es budgetiert hast… Mein Heilmittel dagegen heisst: Facebook Marketplace und lokale Brockis. «Thrift Shopping» verlangt zwar manchmal etwas Geduld, lohnt sich aber der Einzigartigkeit und natürlich dem Finanziellen wegen allemal.

Liebe Leserin, lieber Leser, schon bist du wieder da! In diesem Blogpost dreht sich alles um das Thema Thrift Shopping. Natürlich ist das Einrichten elementar, um sich in seiner Wohnung wohlzufühlen. Brocki Shopping ist für mich eine der schönsten Beschäftigungen, da man doch ab und zu einzigartige Stücke für die Wohnung findet. Zugegeben braucht es manchmal noch ein paar Schritte mehr, um daraus genau das passende Stück für die Wohnung zu zaubern – putzen, anmalen, Teile davon austauschen (mehr dazu im dritten Teil dieses Beitrags). Der Aufwand lohnt sich aber, denn:

• Die Preise im Brocki sind viel tiefer. So ist auch die Hemmschwelle, das Stück zu personalisieren viel niedriger.
• Dadurch, dass die Stücke Second Hand sind, ist das Konzept nachhaltiger als der Neukauf.
• Zudem ist die Ware viel einzigartiger, man kann seinem Zuhause somit Charakter verleihen.

Ich gebe zu – in den letzten Monaten konnte ich dieser Beschäftigung dank Corona nicht wirklich nachgehen. Mit dem Frühlingseinbruch habe ich aber das Bedürfnis, wieder etwas frischen Wind in die Bude zu bringe. Was gibt es da besseres, als wieder mal im Fundus von Second Hand Gegenständen zu stöbern?

Dieser Post ist in drei Teile gegliedert:

1. Facebook Marketplace: ein kleiner Guide zum ultimativen «Online-Brocki»
2. Meine Lieblingsbrockis in und um Bern
3. Kleiner Upcycling Hack – wie aus Brockiware ein stylisches Statement Piece wird

Viel Spass!

«Facebook Marketplace» – Der Starterguide

 Dabei handelt es sich zwar nicht um ein physisches Brockenhaus, ist dafür allen, ob national oder international, zugänglich (sofern du ein Facebook Konto besitzt). Der Online-Flohmarkt kann via Menuleiste (Symbol des Markstandes) «betreten» werden. Nebst Möbeln und Einrichtung gibt es dort gefühlt alles, was das Herz begehrt.

Das Prinzip ist einfach: Auf Basis deines Standortes oder dem gewünschten Radius zeigt dir Facebook die Inserate an. Wenn du etwas kaufen willst, nimmst du mit dem Verkäufer via Messenger Kontakt auf. Meistens verabredest du dich mit dem Verkäufer, um dir den Gegenstand (in meinem Fall oftmals Möbel) anzusehen und bei Gefallen gleich mit nach Hause zu nehmen.

Achtung: Etwas Vorsicht ist beim Einkauf auf dem Markplatz dennoch gefragt, denn dort tummeln sich auch Betrüger. Zahle niemals im Voraus und wenn, dann nur Geldbeträge die du verschmerzen kannst. Nach meiner Erfahrung verlangen die Verkäufer das Geld erst vor Ort bei Abholung. Lass dich auf keinen Fall auf einen krummen Deal ein!

Meine Tipps für Facebook Marketplace:

• Benachrichtigungen: Richte dir einen sogenannten «Alert» ein, wenn du nach etwas Bestimmten suchst. Facebook benachrichtigt dich dann, wenn ein neuer Gegenstand mit der passenden Beschreibung auf den Markt kommt. Damit sicherst du dir die besten Deals.
• Enge dich in deinen Suchkriterien nicht zu fest ein: Du wirst mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht den perfekten Stuhl finden. Wenn du offen an die Sache herangehst findest du Schmuckstücke, mit denen du vorher nicht gerechnet hast.
• Sei schnell! Wenn dir etwas gefällt zögere nicht zu lange und nimm mit dem Verkäufer so schnell wie möglich Kontakt auf. Auf Facebook Marketplace gilt: “De Gschnäller isch de gschwinder.” Du bist nicht verpflichtet, den Gegenstand zu kaufen, sondern kannst immer noch absagen. Ich habe mich schon oft geärgert, dass ich mich nicht sofort gemeldet hatte.
• Verkaufen: Du kannst nicht nur kaufen, sondern auch gratis verkaufen. Das lohnt sich besonders nach einem ausgiebigen Ausmisten deiner Wohnung. Ich werde dies im Verlaufe dieses Projekts ausprobieren, stay tuned!

Auf manche meiner Facebook Marketplace Funde bin ich noch heute sehr stolz. So habe ich meine Esszimmerstühle gefunden und unglaubliche 120.- Franken für 6 Stühle bezahlt oder eine Kücheninsel für 60.- Franken ersteigert. Deshalb kann ich Facebook Marketplace allen mit kleinem Budget nur empfehlen. Viel Spass beim Stöbern!

Brockis in und um Bern

Interbroc in Lanzenhäusern

Etwa 20 Fahrminuten aus Bern in Richtung Schwarzenburg befindet sich das Interbroc in Lanzenhäusen. Auf insgesamt 2500 m² findest du Trouvaillen jeder Art und alles für deine Inneneinrichtung. Ein Besuch im Interbroc deckt nicht nur praktische Bedürfnisse ab, sondern ist auch sehr unterhaltend.

Vor allem für Möbel ist das Interbroc praktisch: da es ausserhalb von Bern ist, gibt es genügend Parkplätze, um auch mal mit einem grösseren Auto rauszufahren. Nebst gebrauchten Gegenständen werden auch neuwertige Artikel zu kleineren Preisen angeboten. Die Auswahl ist so natürlich riesig!

Bärner Brocki

Wahrscheinlich das bernische Brocki schlechthin. Bei unserem Besuch mussten wir wegen Corona Massnahmen sogar draussen anstehen! Es lohnt sich aber.

Das Bärner Brocki führt nicht nur Möbel und Haushaltsgegenstände, sondern auch eine schöne Auswahl an Kleidung. Die Preise sind sehr erschwinglich und man findet gefühlt alles für den täglichen Gebrauch. Vor allem beim Umzug oder Eröffnung eines neuen Haushaltes kann ich das Brocki sehr empfehlen. Das Sortiment wirkt sortiert, die Waren gut erhalten. Allgemein ist das Brocki ordentlich und hell. Perfekt für jeden, der überstellte Brockis meidet.

Rosa Brockenhaus

Das Rosa Brockenhaus hütet einige Vintage Schätze. Das Brocki wirkt etwas chaotischer als das Bärner Brocki – die Sachen stapeln sich auf allen Flächen und sammeln sich in Kisten: hier lohnt es sich, deshalb ganz genau hinzuschauen und mal etwas zu wühlen, um den perfekten Fund zu machen. Besonders spannend finde ich die grosse Auswahl an einzigartigem Geschirr, an Küchenutensilien und die zahlreichen, schönen Gläser. Möbel sind hier etwas rarer, aber auch hier gibt es schöne und besondere Stücke. Das Brocki ist vor allem spannend zum Stöbern, oder «Schnöigge» und «Gänggele» wie die Berner sagen. Mir macht der Besuch immer viel Spass, weil man nie weiss, was man entdeckt.

Renoli Designbörse & Brockenstube

Zugegeben, dieses Brocki ist eher für das dickere Portemonnaie. Dafür finden sich dort wunderschöne Vintage-Designermöbel!  Das eine oder andere gibt es auch hier mit einem – im Verhältnis – kleineren Geldbeutel abzustauben.

Eingekauft, was nun? Mini Thrift Flip!

Es gibt so viele Möglichkeiten, die Brocki-Funde aufzumotzen und zu personalisieren. Die einfachste Variante ist, mit Farbe zu arbeiten. Besonders toll finde ich dabei den Trend, Vasen einen Keramik Look zu verpassen – auch der hässlichste Behälter kann so trendig aufpeppt werden. Im Video zeige ich dir die Transformation von Glas zum «Keramiklook»:

https://www.youtube.com/watch?v=cbG0lrbqp3A

1. Dafür habe ich einfach übrig gebliebene Farbe mit dem gleichen Anteil Natronpulver (man kann auch Backpulver oder Sand oder trockene Erde verwenden) vermischt.
2. Dadurch entsteht eine Art Paste. Die kann nun grosszügig aufgetragen werden. Je nachdem, wie rau du die Struktur willst, kannst du mit dem Pinsel auch verschiedene Muster «einstempeln»
3. Lass deiner Kreativität freien Lauf! Du kannst auch mehrere Farben verwenden oder mit Ton weitere Details ausarbeiten (wie zum Beispiel Henkel hinzufügen) … Viel Spass!

Und was sind deine Lieblingsbrockis in der Schweiz? Schreibt es mit doch in die Kommentare! Auf meinem Instagram Kanal @wie.deheime teile ich übrigens regelmässig Updates zu meinen Brocki Funden.

Bis zum nächsten Mal!