Wann hast du das letzte Mal mit Wasserfarben gemalt? In der Schule im Zeichenunterricht? Zeit wieder damit anzufangen. Was man dafür braucht? Nicht viel… Es braucht nur fünf Dinge.
Da es eine Fülle an verschieden Materialien gibt, möchte ich einen kleinen Exkurs in die Materialkunde geben… Quasi ein Starter-Kit fürs Wasserfarben-Malen.
Aber gleich vorneweg: Ich bin noch lange kein Profi im Wasserfarben-Malen. Ich gebe einfach meine bisherigen persönlichen Erfahrungen weiter. Die Auswahl an Künstlermaterial ist nämlich riesig und da kann eine kleine Orientierungshilfe nicht schaden.
Drum hier die Materialien, die ich zurzeit nutze:
1. Bleistift
Eine gute Bleistiftsammlung ist unabdingbar, gerade fürs Vorzeichnen. Ich benutze gerne die “Graphite Aquarell”-Stifte von Faber-Castell. Sie sind zwar eher teuer, aber sind den Preis durchaus wert. Dieses 5er-Set kostet ca. 12 Franken. Für den Anfang reichen aber sicher auch günstigere Bleistifte, es geht ja nur drum den Umriss zu skizzieren. Ein kleiner Tipp: Radiere das mit Bleistift vorgezeichnete bis zu ca. 90 % wieder aus, bevor du mit den Aquarellfarben beginnst – das verhindert unschöne Bleistiftspuren.
Wissenswert: Bleistifte werden nach dem Härtegrad unterschieden. Vielleicht sind dir auch schon die Zahlen und Nummern am Ende von Bleistiften aufgefallen, z.B. 4H, 6B oder HB. H steht für “Hard” und B für “Black” – die weicheren. Härtere Bleistifte eignen sich vor allem für technische Zeichnungen oder Detailpläne. Die weicheren Stifte sind eher für künstlerische Arbeiten, Entwürfe oder zum skizzieren. Letztere lassen sich besser verschmieren. Fürs Vorzeichnen eignet sich am besten ein Bleistift mittlerer Härte, etwa HB oder 1B.
2. Wasserfeste Fineliner
Gute Fineliner haben mir schon oft eine Zeichnung oder ein Werk gerettet. Mit einem Fineliner kann man Illustrationen Konturen und Plastizität verleihen. Meine Lieblingsstifte sind die Micron-Fineliner von Sakura. Sie sind wasserfest und dank der feinen Spitze eignen sie sich besonders gut zum Zeichnen und Illustrieren. Ich benutze die Stifte auch gerne zum Schreiben, am liebsten die ganz feinen (I LOVE it!!) Erhältlich sind die Fineliner in fast jeder Papeterie ab ca. 2.50 CHF.
Wissenswert: Ein guter Fineliner ist lichtecht, das heisst er verblasst mit der Zeit nicht. Der verbreitete Fineliner von stabilo ist nämlich weder lichtecht noch wasserfest und daher – vor allem in Verbindung mit Wasserfarben – nicht zu empfehlen.
3. Ein hochwertiger Aquarell-Farbkasten
Bei Wasserfarben gibt es grosse Qualitäts- und auch Preisunterschiede. Mein persönlicher Favorit ist zurzeit der Wasserfarben-Kasten von Schmincke, welcher etwa zwölf verschiedene Farben enthält, die auch selbst zusammengestellt werden können. Die Qualität hat aber auch hier seinen Preis. Dieser Kasten kostet im Fachhandel ca. 55 Franken. Eine etwas günstigere Variante ist der Malkasten von Pelikan für ca. 30 Franken mit ebenfalls zwölf Näpfchen. Mir gefällt aber die Farbauswahl nicht so gut wie bei Schmincke… Für Anfänger rate ich davon ab, sich gleich einen teuren Aquarellfarb-Kasten zu kaufen, auch günstige Wasserfarben leisten gute Dienste. Viel wichtiger ist das richtige Papier! Dazu gleich mehr…
Wissenswert: Wasserfarben gibt es nicht nur in Näpfchen, wie untern auf dem Bild, sondern auch in Tuben. Tubenfarben haben bei großformatigen Bildern eindeutige Vorteile, dafür hat man bei Näpfchenfarben immer seine gesamte Farbpalette vor Augen.
4. Pinsel
Wahrscheinlich könnte man über die Qualität, Form und Anwendungsbereiche von Pinsel Bücher füllen. Meine Pinselwahl geschieht ehrlich gesagt eher zufällig. Die Pinsel, die ich benutzte, besitze ich schon seit Jahren, viele davon haben auch schon meinem Vater gehört. Auf jeden Fall sind sie sehr langlebig und die meisten von den Marken “Da Vinci” oder “Van Gogh”, die auch heute noch in den meisten Papeterie-Geschäften erhältlich sind. Von Vorteil ist es, wenn du verschiedene Grössen und Formen besitzt. Ausserdem wird auch bei Pinsel nach dem Härtegrad unterschieden. In der Regel haben Pinsel für flüssige Maltechniken – wie dem Aquarellmalen – einen geringeren Härtegrad als Pinsel für pastose Techniken (z.B. mit Öl-Farben).
Wissenswert: Beim Pinsel-Kauf stellt sich die Frage, ob du synthetisches oder echtes Pinselhaar präferierst? Ich persönlich versuche allgemein auf tierische Produkte zu verzichten und verwende deshalb lieber Synthetik-Pinsel. Einen Unterschied merke ich kaum…
5. Aquarell Papier
Ach, das richtige Papier zu finden ist so eine Sache – a never ending story… Auf jeden Fall braucht man spezielles Papier, welches fest ist und nicht schnell durchweicht. Wie bei den Pinseln gibt es auch beim Papier grosse Unterschiede an Qualität. Ich benutze ein preiswertes Papier von Caran D’ache mit der Dicke 220 g/m2. Da ich eher kleinflächig male (wie hier), reicht mir dies völlig. Dünner sollte es auf jeden Fall nicht sein.
Wissenswert: Wenn du eher grossflächig malen möchtest, nimm eher ein grobkörniges Papier mit einem Gewicht von mindestens 300g/m2. Wollt ihr die Aquarelltechnik mit Feder oder Fineliner kombinieren, darf das Papier nicht zu grobkörnig sein, sonst sehen die Linien zittrig aus. Meistens bekommt man in Papeterien auch Test-Blätter auf Nachfrage.
So, das wars mit meiner kleine Materialkunde fürs Aquarell-Malen. Ich wünsche dir viel Spass beim Malen und freue mich natürlich auch über Rückmeldungen, Erfahrungen oder Tipps.
Tschüüss und bis zum nächsten Post.
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Toller Post! Ich habe während dem Gymnasium so oft gemalt und würde es gerne wieder mehr tun 🙂 Werde diese % Dinge definitiv auf meine nächste Einkaufsliste schreiben 🙂