Coronakrise und die Digitalisierung

Trotz oder gerade wegen Corona sind wir voll auf Kurs in Richtung Digitalisierung. Ist der aktuelle „Corona-Büroalltag“ der Startschuss für die digitalisierte Arbeitswelt?

Auch wenn die Corona-Krise die Welt noch eine Weile in Atem halten wird, so hat sie doch auch etwas Positives für uns: Sie hat uns in der Digitalisierung und in der Fernarbeit mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern einen bedeutenden Schritt nach vorne gebracht. Die digitale Arbeit ist erfolgreich. Mehr noch: Die Digitalisierung zwingt uns, neue Wege zu gehen, sie navigiert uns durch die Krise und weit darüber hinaus in eine hoffentlich stabile Zukunft.

Akzeptanz von Home-Office

Die Vorstellung, dass Mitarbeiter ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen, stiess in der Praxis bei dem ein oder anderen Arbeitgeber auf Bedenken. Denn kann man Zuhause wirklich produktiv arbeiten? Ja, kann man! Der Praxischeck des flächendeckenden Homeoffices begann vor einigen Wochen quasi über Nacht. Heute gehört Homeoffice für viele zur Normalität. Dadurch diese Verlagerung ins Homeoffice entstand für viele Branchen eine Art «Zwangsdigitalisierung», die sich auch längerfristig auswirken könnte.

Digitalisierung der Arbeit

Für eine grosse Anzahl an Mitarbeitern lautet der aktuelle Status quo wie folgt: Bitte bis auf weiteres von Zuhause aus arbeiten. Homeoffice wird zur Pflicht, wobei es in einigen Unternehmen der Versorgungs- und Versicherungswirtschaft, und auch innerhalb der Bankenbranche, vor wenigen Wochen noch denkbar unmöglich war. Grundvoraussetzung für das Büro in den eigenen vier Wänden ist vor allem die technische Ausstattung. Die Bereitstellung einer entsprechenden Infrastruktur bekommt vor diesem Hintergrund eine ganz neue Bedeutung. Mitarbeiter müssen mit Laptops, VPN-Zugängen, Diensthandys und zusätzlichen Kommunikations-Tools ausgerüstet werden, um die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten.

Herausforderung am IT Markt

Für die Unternehmen sieht es allerdings ein bisschen anders aus, betrachtet man zum Beispiel den IT-Markt, so hat sich die Coronakrise spürbar negativ ausgewirkt. Der Grund hierfür ist ein Umsatzrückgang in faktisch allen Branchen. Daher entscheiden sich viele Firmen Investitionen in die IT zu verschieben oder deutlich zurückzufahren. Allerdings sind nicht alle Bereiche gleich betroffen. Ausgaben für Software, beispielsweise Teams, Zoom, Office 365 steigen leicht an – dafür wird bei der IT Sicherheit vermehrt gespart. Insgesamt müssen sich IT-Unternehmen also auf veränderte Voraussetzungen und neue Herausforderungen einstellen, nur dann werden sie sich auch in Zukunft am Markt behaupten können.

Relevanz der IT

Die Coronakrise hat unter anderem gezeigt, wie systemrelevant die IT inzwischen geworden ist. Ohne die verfügbaren technischen Lösungen wäre in vielen Unternehmen ein Geschäftsbetrieb gar nicht mehr möglich gewesen – und die Krise hätte sich wirtschaftlich noch sehr viel schlimmer ausgewirkt. Der Lockdown hat die „Abwanderung“ in die Cloud deutlich beschleunigt – und viele Firmen haben die Vorteile von Cloud-Lösungen schätzen gelernt. Dieser Trend wird sich wohl nach der Krise fortsetzen, sodass sich neues Potential für die IT-Branche ergibt.

Fazit

Homeoffice, Videokonferenzen, Cloud-Services – das waren wichtige Schritte in Richtung Digitalisierung. Aber es waren nur die ersten Schritte, auf die noch viele weitere folgen können und sollten. Durch die in der Krise notwendig gewordenen Umstellungen ist in vielen Firmen das Bewusstsein entstanden, dass die Digitalisierung kein Hirngespinst der IT-Abteilung ist, sondern echte Vorteile für das Unternehmen zu bieten hat. Diese Erkenntnis sollte genutzt werden, um die Digitalisierung auch in anderen Bereichen voranzutreiben. Es gibt noch zahlreiche „Baustellen“, bei denen digitale Lösungen helfen könnten – es lohnt sich also, hier einen Blick auf die bestehenden Strukturen und mögliche Verbesserungen zu werfen. Ist z.B. die künstliche Intelligenz gar kein Menschenfeind und könnte uns, beispielsweise um übermässig viele Anfrage zu beantworten, in Form eines Chat-Roboters zu Hilfe eilen?

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Jason Marsch

Jason Marsch ist Head of Projects & Assessments bei der execure AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation.

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