Wie können wir die Digitalisierung auch am Patientenbett einsetzen?

Im Spital ist eine gute Kommunikation unverzichtbar. Besonders wichtig ist eine klare Verständigung, wenn es um Notfälle oder um die Versorgung von Menschen geht. Die Kommunikation in Spitälern ist oftmals Analog.  Wie können wir die Digitalisierung aber in der Kommunikation verbessern und damit einen Vorteil für Patienten und Mitarbeiter gleichermassen erreichen?

Trotz Digitalisierung in allen Bereichen ist Kommunikation im Spital immer noch ein „vernachlässigtes“ Thema. Handgeschriebene Notizen, klassische Telefone oder teils Sucher sind im Alltag nicht wegzudenken. Die Kommunikation ist auf vielen Ebenen aufgebaut und man verliert schnell den Überblick für das Wesentliche. Durch Zeitaufwendige Telefonate, oft ohne den Gesprächspartner zu erreichen, geht wertvolle Zeit verloren. Das Anliegen der Patienten wird mündlich übergeben oder geht in einem Berg von Notizen unter. Der Aufwand, den richtigen Arzt oder Kollegen zu finden, ist gemessen an der Tagesleistung hoch und ineffizient im Alltag. Patienten können nur über den Lichtruf Ihre Anliegen kommunizieren was zu einen Mehraufwand an Wegen auf der Abteilung führt. Patientennamen werden laut über den Gang gerufen um das Anliegen an den Kollegen auf dem Gang weiterzugeben.
Was benötigt ein Spital um hier effizienter und Datenschutz Konform arbeiten zu können.

Die Einführung einer Point of Care Kommunikation zwischen Pflegenden, Ärzten und Patienten stellt hier die sinnvollste Lösung dar.

Nehmen wir ein alltägliches Beispiel:

Ein Patient würde gerne Wasser haben, kann aber nicht alleine aufstehen und drückt den Lichtruf. Die Pflegekraft verlässt das Stationszimmer um auf den Ruf zu reagieren, weiss aber aktuell nicht was der Patient benötigt. Wo ist hier die Effizienz? Ein hoher Anteil der Arbeitszeit, geht für ungeklärte Kommunikation verloren. Der gemessene Mehraufwand geht somit schnell in Stunden. Zeit welche für andere Dinge fehlt.

Durch die Einführung einer Point of Care Lösung, kann der Patient sein Anliegen nach einem Glas Wasser einfach äussern. Die Einbindung des Systems in die bestehenden Bed Side Terminals ist technisch einfach umsetzbar. Die Systeme, oft direkt am Patientenbett vorhanden, werden aber meist nur für TV oder Radio eingesetzt. In Zeiten wo fast jeder Patient ein Handy besitzt, nicht mehr besonders Zeitgemäss.
Der Patient kann durch das System die Anforderung direkt an die entsprechende Gruppe (Pflegekraft, Service usw) mitteilen. Der Datenschutz inkl. der Identifikation des Patienten, ist über Zimmernummer und Bettplatz aufgebaut. Die Mitarbeiter sehen direkt auf Ihrem DienstSmartphone die Anforderung und können durch eine Nachricht dem Patienten die Bestätigung der Anfrage quittieren. Der Patient weiss somit, sein Anliegen ist entgegen genommen worden. Die Effizienz und die zeitliche Ersparnis für alle Mitarbeiter ist durch diese neue Art der Kommunikation signifikant höher.
Oftmals ist auch die Sprache ein Problem in der Kommunikation. Das System weiss durch Anbindung an das KIS, welche Sprache der Patient bei Eintritt angegeben hat. Die Kommunikation Patient – Pflege ist somit deutlich vereinfacht. Ist die Sprache des Patienten Portugiesisch wird der Pflegekraft das Bedürfnis in Ihrer eingestellten Sprache mitgeteilt. Die Bestätigung erhält der Patient wieder in seiner Sprache. Auch für Patienten, welche nicht sprechen können, eine deutliche Erleichterung wie auch für die Mitarbeiter auf der Pflegeabteilung.

 

Datenschutz für die Mitarbeiter
Ähnlich wie beim Patienten sollte auch das Pflegepersonal nicht persönlich identifiziert werden. Nur das eingesetzte Smartphone wird identifiziert. Die Pflegekraft braucht nur Qualifikation und Zuständigkeitsbereich anzugeben, um Aufgaben und Nachrichten zu den Patienten direkt zu erhalten.

Fazit:
Die Kommunikation in Spitälern ist heutzutage an vielen Orten noch immer ein ineffizientes und kompliziertes Unterfangen. Effizienz wird oft vernachlässigt. Viele Spitäler sehen die großen Herausforderungen in den Themen Datenschutz und IT-Sicherheit und sind deswegen oft abgeschreckt, neue digitale Anwendungen einzusetzen. Eine Point of Care Lösung inkl. eines Sprachassistenten kann den Alltag im Spital für Patienten wie auch Mitarbeiter effizienter und auch angenehmer gestalten. Die Digitalisierung wird auch dadurch vorangetrieben, Kommunikation als wichtigen Bestandteil zu betrachten.

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Danny Robl

Danny Robl ist Business Service Verantwortlicher am USZ und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Healthcare. Spital und Digitalisierung beschäftigen mich schon lange. Blogbeiträge entstehen meist bei Wanderungen mit dem Dalmatiner oder auf Reisen in andere Kulturen.

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