Lösungsansätze auf dem Weg zur Digitalen Transformation im industriellen Umfeld

Industrielle Unternehmen haben ein grosses Problem mit der digitalen Transformation. Inkonsistente Daten, mangelnde Vernetzung und Silodenken herrschen vor. In der digitalen Zukunft wird das Gegenteil gefordert. Wie schafft man diese Transformation und welche Stolpersteine muss ich beachten. Mit konkreten Lösungsansätzen und Massnahmen soll der Einstieg in die Transformation erleichtert werden.

Dateninkonsistenzen, Medienbrüche, Verschwendung pur

Wir alle kennen die Situation aus dem Alltag. Ein Papierformular wird neu in MS Word ausgefüllt. Schnell eine Exceltabelle zu einer Auswertung, ein PDF zur Sicherung, Kundendaten in mehreren Systemen gleichzeitig verwaltet und administriert. Projektdaten wie Zeit- und Kostenerfassung sowie deren Auswertung wird in verschiedenen Systemen geführt. Die Folge davon sind unzählige Medienbrüche, Schnittstellen, Dateninkonsistenzen, Datenintegrität, die unüberblickbar und fehlerbehaftet ist. Kurz Verschwendung wird hochgradig optimiert.

Optimierte Prozesse und höhere Effizienz durch digitale Transformation

Sie ist aus Unternehmenssicht wichtig, weil sie es ermöglicht, Kosten einzusparen, Produktivität zu steigern, flexibler auf Veränderungen zu reagieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Technologien wie Automatisierung, Prototyping, IoT spielen eine wichtige Rolle, indem sie es dem Unternehmen ermöglichen, ihre Prozesse und Produkte zu optimieren und dadurch wettbewerbsfähiger, schneller zu werden.

Was sind die Erfolgsfaktoren in dieser Transformation?

Phase 1: Basis (Bekenntnis) legen

Das Unternehmen, im speziellen die Geschäftsführung, muss im Klaren sein, das es als strategisches Ziel definiert ist. Die Transformation wird in der Strategie mit klaren Zielen verankert. Die Aufgabe soll einem CDO (Chief Digital Officer) oder einer anderen C-Level Funktion übertragen werden.

Basis Strategie
Definition der Rollen (Bildquelle: Reto Mastel)

Phase 2: Business Model definieren

Es ist essentiell den Mitarbeiter aufzuzeigen warum die Transformation notwendig ist. Was soll erreicht werden. Geht es um Kosteneinsparungen und Absicherung des bestehenden Geschäftes, werden neue Märkte und Innovationen daraus entstehen. Die Sinnhaftigkeit wird einer der wichtigen Treiber sein.

Business Model Canvas, Beispiel (Bildquelle: kevineriley, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Phase 3: Ist-Analyse

Entscheidend ist einen umfassenden Überblick über das Unternehmen und die betroffenen Bereiche zu erhalten welche das definierte Business Model unterstützen. Die Systemlandschaft erfassen, Prozesse und verwendete IT-Systeme abgleichen, Wertstromanalyse erstellen mit Fokus auf Informationsflüsse

Ist-Zustand (Bildquelle: Reto Mastel Rommelag AG)

Phase 4: Sollzustand festlegen

Mit dem Businessmodell wird der Soll-Zustand definiert. Kernsysteme und Kernprozesse bestimmen. Wertstrom optimieren und anpassen. Prozesse unter dem SSOT (Single Source Of Truth) Aspekt betrachten. Erstellen eines Datenflussplans und aktives definieren der Medienbrüche. Dies ermöglicht es die Komplexität der Aufgabe zu steuern.

Soll-Zustand (Bildquelle: Reto Mastel Rommelag AG)

Phase 5: Roadmap und Kostenplan erstellen

Hier kommt die Rolle des CDO zum Tragen. Aufgrund seiner Funktion und Position wird die Finanzierung, die Umsetzung und die Ressourcen sichergestellt.

Roadmap (Bildquelle: Reto Mastel Rommelag AG)

Welche Stolpersteine und Erfahrungen sind zu beachten

Phase 1
Die digitale Transformation benötigt zwingend klares Bekenntnis mit den Ressourcen. Wenn es nicht sichergestellt ist, wird das Projekt nicht erfolgreich sein.

Phase 2
Man wird sich nicht einig über das Business Model. Trenne partikular Interessen vom Gesamtinteresse. Hier werden die Kosten und Schwierigkeitsgrad des Projektes definiert. Weniger ist mehr. Beachte ob deine Firmenkultur es unterstützt. („Culture eats strategy for breakfast“ Peter Drucker)

Phase 3
Integration aller relevanten Teilnehmer. Interviews zeigen Potentiale auf, Wertstromanalyse ist zwingend.

Phase 4
Prüfen ob die heutigen Systeme auf die zukünftige Funktion vorbereitet sind. Beachte, dass Bestandsdaten/-prozesse und zukünftige Arbeitsweise sich nicht konkurrieren.

Phase 5
Erfahrungsgemäss dauern solche Projekte meistens länger, da unerwartete Ereignisse auftauchen. Ein agiler Ansatz der Vorgehensweise und Organisation ist zu favorisieren.

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Reto Mastel

Reto Mastel ist Director Technology and Innovation bei der Maroplastic AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS CDO. Er leitet die digitale Transformation in der Rommelag Gruppe

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