Unternehmen, Behörden und Schulen – ihr seid nun gefordert!

Das Datenschutzgesetz ist ein gutes Gesetz und wurde zum Schutz der Personen geschaffen. Paradoxerweise interessiert sich nur ein kleiner Teil der Personen für dieses Thema. In diesem Blog erkläre ich, was getan werden muss, um das Interesse der Menschen zu erhöhen.

Die Antwort darauf lässt sich in einem Stichwort zusammenfassen: „Sensibilisierung„. Wenn man Menschen auf der Strasse auf dieses Thema anspricht, tauchen zwei Probleme auf. Erstens verwechseln die Leute das Thema Datenschutz mit dem Thema Datensicherheit, und zweitens, scheint es, dass sich Menschen nicht um den Umgang mit ihren Daten kümmern. Das hat mit mangelnder Information und Sensibilität zu tun und muss dringend verbessert werden. Es gibt viele Möglichkeiten, das Bewusstsein für das Thema Datenschutz zu erhöhen. Nachfolgend gebe ich einige Beispiele dafür, was Unternehmen, Behörden und Schulen konkret tun könnten, um die Menschen zu sensibilisieren.

Es beginnt schon in den Schulen

Ethik ist ein wesentlicher Aspekt des Datenschutzes, denn es geht um moralische Werte, Normen und Grundsätze. Fraglich ist, ob Kinder einen ethischen Umgang mit dem Internet entwickeln können. Trotzdem ist eine gute Idee, Kinder über Datenschutz zu schulen, bevor sie anfangen, mit dem Internet zu spielen.

Mutter und Tochter beim surfen in Internet.
Eltern und Kinder können gemeinsam über die Wichtigkeit der persönlichen Daten diskutieren und darin die Bedeutung des Datenschutzes fördern. (unplash.com)

Zeit, dass Schulen Platz in ihren Lehrplänen schaffen und das Thema Datenschutz in den Unterricht aufnehmen. Sensibilisierung und Unterstützung sind notwendig, damit junge Menschen bewusst entscheiden, ob sie ihre Informationen preisgeben wollen oder nicht. In Form von Kursen, Webinaren oder durch interaktive Lernspiele lernen Schüler, wie man sicher im Internet surft und seine Daten vor Missbrauch schützt. Lehrer und Eltern müssen zusammenarbeiten, um den Schülern ethisches Verhalten im Internet beizubringen.

Lieber Staat, Gesetze alleine reichen nicht!

Wie schnell der Bund eine Task Force und ein Budget für Kampagnen zur Verfügung stellen kann, hat er kürzlich bei der Energiemangellage oder bei der Corona-Krise gezeigt.

Cookie Banner Einwilligung
Fast niemand liest die Datenschutzerklärungen, weil ein technisches und rechtliches Wissen notwendig ist, um diese vollständig zu verstehen (unsplash.com).

Das Gleiche erwarte ich nun für die Sensibilisierung der Menschen im Umgang mit ihren Daten. Behörden sind aufgefordert, Kampagnen zum Thema Datenschutz durchführen, um die Bedeutung dieses Gesetzes und seine Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu verdeutlichen. Eine weitere Möglichkeit, das Verständnis zu verbessern, besteht darin, den Zugang zu der Gesetzten zu erleichtern und  Texte verständlicher bereit zu stellen.

Datenschutz und «Customer Experience»

Unternehmen müssen vor der Erhebung und Nutzung personenbezogener Daten die ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen einholen. Der Datenschutz spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer positiven Kundenerfahrung (Customer Experience).

Unternehmen sollen die Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass das Datenschutzgesetz eingehalten wird. Dadurch können sie das Vertrauen ihrer Kunden stärken und dafür sorgen, dass die Daten ihrer Kunden und Mitarbeitenden mit Respekt und Sicherheit behandelt werden.
Unternehmen sollen die Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass das Datenschutzgesetz eingehalten wird. Dadurch können sie das Vertrauen ihrer Kunden stärken und dafür sorgen, dass die Daten ihrer Kunden und Mitarbeitenden mit Respekt und Sicherheit behandelt werden (unplash.com).

Menschen sind abzuholen und nicht mit rechtlichen und technischen Begriffen zu überfordern. Es ist Sache der Firmen, «Cookie Banners» so zu gestalten, dass die Datenschutzrichtlinien verständlich und leicht zu beurteilen sind. Es ist nicht verboten, Kunden in diese Gestaltung einzubeziehen. Aspekte der Benutzerfreundlichkeit müssen berücksichtigt werden, damit Menschen mehr Kontrolle über ihre Daten erlangen. Fragen Sie betroffene Kunden, ob sie die Datenschutzerklärung verstehen, wenn mindestens 80% es tun, können sie diese Texte verwenden.

Fazit

Behörden, Schulen und Unternehmen, haben die Aufgabe, Menschen über den Umgang mit ihren Daten zu sensibilisieren. Wird dies nicht beachtet, kann dies schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben. Zum Beispiel führt die unkontrollierte Zulassung von Cookies im Internet dazu, dass Dritte Informationen über das Verhalten des Nutzers aufzeichnen und ihn seiner Privatsphäre berauben. Cookies können auf den Computer des Nutzers zugreifen und zu einer unbefriedigenden Nutzererfahrung führen. Im schlimmsten Fall können sie auch ein Einfallstor für Viren und andere unerwünschte Programme sein, die auf den Computer des Nutzers heruntergeladen werden.


Blogbeiträge von meinen CAS-Kolleginnen/-Kollegen die inhaltlich passen:
Weiterführende Links:

 

Was tun Sie in Ihrem Bereich, um sicherzustellen, dass die Menschen seine Bedeutung verstehen? Teilen Sie Ihre Meinung mit und sagen Sie, woran sie derzeit arbeiten, um Sensibilisierung zu fördern.

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Mirco Plozza

Mirco Plozza ist Program Manager Digitale Transformation bei der enersuisse AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Data Privacy Officer. Nach dem Studium wird er die Rolle des Datenschutzbeauftragten übernehmen. Nebst der konformen Umsetzung des Gesetzes und die Sensibilisierung der Mitarbeitenden will er die lästigen Cookie-Banner untersuchen und dafür sorgen, dass die Kunden leichter verstehen was sie tun wollen.

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