Digitalisierung und digitale Ethik?

Die Digitalisierung schreitet immer schneller voran und fühlt sich oft unkontrolliert an. Doch gerade bei grundlegenden Veränderungen benötigen wir Regeln mit dem Umgang zwischen Menschen und Maschine. Braucht es digitale Ethik, um die digitale Transformation voranzutreiben?

Digitalisierung ist das grosse Thema, fast jede Branche nutzt aktuell schon Künstliche Intelligenz (KI) und Algorithmen. Zum einen uns als Kunden zu unterstützen, zum anderen das Unternehmen effizienter und gewinnorientierter zu gestalten. So werden zum Beispiel heute schon Chatbots eingesetzt, um den ersten Kontakt mit einem potenziellen Kunden abzuprüfen. Durch das vorgelagerte Prüfen können die internen Personalressourcen geschont werden, bis es zum effektiven Auftrag kommt. Aufgaben werden also automatisiert und von Robotern erledigt. Effizienz steht im Vordergrund.

Digitale Ethik

Der Begriff „digitale Ethik“ wird seit 2009 verwendet und bezieht sich auf Normen und ethische Regeln, die für Digitalisierung und Big Data gelten sollen.

Es geht beim Thema digitale Ethik also darum, wie das Zusammenleben von Menschen und Maschine funktioniert und welche Regeln aufgestellt werden sollten. Noch bestehen KI-Systeme aus „Fachidioten“, also Künstliche Intelligenz, die oft nur ein einziges Fachgebiet perfekt beherrscht.

Ein Beispiel, wie Entscheidungsprozesse immer öfter an Maschinen ausgelagert werden: Mit einem Algorithmus wollte Amazon die Auswahl der Bewerber automatisieren und die «Besten» herausfiltern. Dabei benachteiligte der Algorithmus jedoch systematisch Frauen. Der Grund: Er hatte die Daten von erfolgreich eingestellten Bewerbern der letzten Jahre bekommen, das waren vorwiegend Männer. Mit dieser Datengrundlage wurden Frauen automatisch abgelehnt.

Fazit

Ich sehe klar, dass die digitale Ethik eine wichtige Rolle in unserem Leben einnehmen muss. Maschinen und KI verändern das Arbeiten und das alltägliche Leben. Digitale Ethik soll die Konflikte zwischen Menschen und Maschine thematisieren und Lösungen finden. Familien mit Kindern und dazu gehöre auch ich, machen sich folgende Gedanken:

  • Können unsere Kinder, in der stetig komplexeren und automatisierten Welt bestehen?
  • Werden wir alle, in naher Zukunft, noch Arbeit haben, die auch Sinn ergibt oder wird es ein bedingungsloses Grundeinkommen  geben, ohne eine sinnvolle Beschäftigung?

Sinnvoll sind KI und Roboter überall da, wo es für Menschen gefährlich oder einfach nur langweilig ist. Aktuelle Beispiele:

Somit ja zur digitalen Ethik, damit klar wird, dass KI und Roboter mehr als Unterstützung oder Hilfe genutzt werden sollten, aber niemals als Entscheider über Menschen und Umwelt. Solange das der Hauptfokus bleibt und nicht nur Kostenersparnis und Effizienz, dann kann meiner Meinung nach auch die digitale Transformation für jeden Mensch auf dieser Welt machbar sein; «ohne dass Skynet in naher Zukunft die Herrschaft übernehmen sollte».

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René Lüönd

René Lüönd ist Principal SAP Consultant bei der Innflow AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Architect

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