“Culture Eats Innovation for Breakfast”

Zugegeben, das Zitat von Peter Drucker, einem Wegbereiter der modernen Managementlehre, lautet im Original „culture eats strategy for breakfast“. Und meint damit, dass auch die beste Strategie nicht implementiert und umgesetzt werden kann, wenn die entsprechende Unternehmenskultur nicht gelebt wird. Nur, welche Bedeutung genau steckt dahinter? Und lässt es sich auch auf Innovation übertragen?

Wann ist ein Unternehmen innovativ?

Wenn die normative Kultur und die gelebte Kultur übereinstimmen, ist bereits viel erreicht. Viele Unternehmen haben in ihren Leitbildern den Gedanken der Innovation verankert. Doch Innovation geschieht nicht dadurch, dass man sich (auf Papier) dazu bekennt. Vielmehr müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. In erster Linie geht es darum, dass die gemeinsamen Werte (vor)gelebt werden. Vom Management und den Mitarbeitenden.

CEO und Management investieren viel Zeit in Strategie und strategische Ziele. Doch wieviel Zeit reservieren sie sich für die Unternehmenskultur? In der Regel um einiges weniger. Heute wissen wir, dass die Haltung, Einstellung, Denkweise und Mentalität des Managements und der Mitarbeitenden genauso wichtig sind wie der Rahmen, in dem Innovation stattfinden soll. Establish the right mindset and framework!

Wo findet Innovation statt?

Ein kreatives Arbeitsumfeld hilft Wandel aktiv voranzutreiben (Bildquelle: Unsplash)

Innovation geschieht nicht auf Knopfdruck und auch nicht unter Zeitdruck. Für Unternehmen bedeutet dies, sie müssen innovationsfreundliche Umgebungen schaffen. Wer zu 100% im Tagesgeschäft absorbiert ist und keine Möglichkeit hat sich mit den Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und Diskussionen anzuregen, wird mit grösster Wahrscheinlichkeit auch keine Zeit für Innovation haben. Aber nicht nur zeitliche Ressourcen sollten zur Verfügung gestellt werden. Auch das Setup der Kollaboration (Räumlichkeiten, Art der Zusammenarbeit etc.) spielt eine grosse Rolle.

Wie wird Innovation gefördert und gewürdigt?

Hier sind Führungskräfte gefragt. Wenn jede Idee im Keim erstickt wird, können keine Innovationen entstehen. Das Management muss den Wert von Innovationen sehen und verstehen und offen sein für neue Ideen. Aber auch den Mitarbeitenden Sinn und Notwendigkeit von Innovation näherbringen. Fortschrittliche Unternehmen küren die Ideen ihrer Mitarbeitenden mit «Innovation Awards» oder ermutigen ihre Teams an Innovationswettbewerben teilzunehmen. Wichtig dabei ist zu definieren, nach welchen Kriterien Ideen als Innovation gesehen werden (entspricht die Innovation dem strategischen Fokusfeld, Kreativität der Lösung, Relevanz, Realisierbarkeit etc.).

Warum ist eine konstruktive Fehlerkultur wichtig?

Ein offener Umgang mit Fehlern steigert die Arbeitsmotivation der Mitarbeitenden (Bildquelle: Unsplash)

Wenn die Organisation aus Fehlern lernen und sich weiterentwickeln möchte, sollte sie eine konstruktive Fehlerkultur etablieren, in der Fehler als Chance für Verbesserung wahrgenommen werden. Auch Innovation fordert Raum für Fehler. Nicht jede Idee wird zur disruptiven Erfindung. Wenn Mitarbeiter sich nicht getrauen zu hinterfragen oder gar zu kritisieren und Neues auszuprobieren, werden sie auch keine Innovationen hervorbringen. Da gilt es, sich an der Maxime «fail often, fail early» zu orientieren.

Was kann getan werden, damit Mitarbeitende kreativ sind?

Viele Mitarbeitende haben den Eindruck nicht kreativ zu sein. Geeignete Hilfsmittel (Kreativitätstechniken) und entsprechende Mitarbeiterschulungen können Abhilfe schaffen und die Akzeptanz von Innovation und Innovationsprozessen erhöhen. Zudem helfen sie, «out of the box» zu denken und neue Wege zu gehen. Speziell ausgebildete interne «Enabler» begleiten und unterstützen Mitarbeitende oder auch ganze Teams darin, Innovationen voranzutreiben.

Wer ist für die Innovationskultur zuständig?

Ohne entsprechende (gelebte) Unternehmenskultur wird sich keine Innovation durchsetzen. Auch wenn gute Ideen von Mitarbeitenden eingebracht werden. Es liegt am Management, eine Umgebung und ein Mindset zu etablieren, welche Innovationen fördern. Und es liegt an den Mitarbeitenden, sich darauf einzulassen.

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Gordana Cinjat

Gordana Cinjat bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation

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