Die moderne Arbeitswelt – weit mehr als «nur» Home-Office

Corona treibt die moderne Arbeitswelt – Arbeit 4.0 – voran. Doch Arbeit 4.0 beinhaltet weit mehr als das Arbeiten in den eigenen vier Wänden. «New Work» heisst das dazugehörige Schlagwort, mit dem sich jedes Unternehmen auseinandersetzen sollte.

Obschon der Bundesrat die Home-Office Pflicht Ende Mai aufgehoben hat, ist diese Arbeitsform kaum mehr aus unserem Arbeitsalltag wegzudenken. Das Argument, dass Arbeiten von zuhause aus nicht funktioniert, zieht nicht mehr. Die Corona bedingte Home-Office Pflicht hat unsere Arbeitsformen verändert und die Entwicklung der modernen Arbeitswelt – Arbeit 4.0 – vorangetrieben.

Arbeit 4.0: Haben Sie die sechs New Work Prinzipien schon umgesetzt?
New Work ist ein durch den Philosophen Frithjof Bergmann entstandener Sammelbegriff aus den 70er Jahren. Der Begriff ist aktuell in aller Munde und beschreibt verschiedene Arbeitskonzepte für die moderne Arbeitswelt. Auch Unternehmen die kein Home-Office ermöglichen (wollen), empfiehlt sich, die Umsetzung der folgenden sechs New Work Prinzipien zu prüfen.

  • Digital. Die Digitalisierung im Unternehmen ist die Grundvoraussetzung für Arbeit 4.0.
  • Flexibel. Flexible Arbeitszeiten und -orte, digitale Meetings und Dokumentenaustausch über Cloud-Systeme unterstützen die Work-Life-Balance.
  • Frei. Flache Hierarchien und demokratische Führungskulturen bringen den Mitarbeitenden mehr Freiheiten.
  • Agil. Agile Strukturen und Prozesse ermöglichen Unternehmen auf unvorhergesehene Ereignisse (wie Corona) und Entwicklungen schnell zu reagieren.
  • Selbständig. Unternehmen fördern das selbstständige Arbeiten und übertragen den Mitarbeitenden mehr Verantwortung («New Leadership»).
  • Behaglich. Eine ganzheitliche Raumgestaltung steigert das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeitenden.

Und was kommt nach Arbeit 4.0?
Für Unternehmen ist es höchste Zeit, auf den Zug  von Arbeit 4.0 aufzuspringen. Ansonsten wird’s schwierig, die auf sie zurollende Anschlussverbindung – Arbeit 5.0 – zu erwischen. Vier Thesen zur Arbeitswelt von Morgen gemäss zukunftsinstitut.de:

  • Die Sinnfrage wird zentral.
    In Zukunft wird eine Vielzahl anstrengender, monotoner und repetitiver Vorgänge von Maschinen erledigt. Damit rücken urmenschliche Fähigkeiten wie Kreativität und Empathie wieder in den Fokus. Das Lösen von Zukunftsaufgaben bestimmt das Tun und stiftet einen neuen Sinn von Arbeit.
  • Die 30-Stunden-Woche wird das neue Vollzeit.
    Weniger ist mehr. Arbeitszeit als flexibles Kontingent, das sich individuellen Situationen und Lebensphasen anpassen kann. Die 30-Stunden-Woche als Vollzeit macht produktiver.
  • Remote Work macht das Büro attraktiv.
    Während Remote Work von konzentrierten Deep-Work-Phasen geprägt ist, wandelt sich das Büro vom Arbeitsort zum Hub für Co-Creation und Co-Working, für reale zwischenmenschliche Beziehungen und echte Unternehmenskultur. Das Büro der Zukunft ist der Ort, an dem Unternehmenswerte gelebt werden, Wir-Gefühl entsteht und an dem gemeinsam Neues geschaffen wird.
  • Aus Work-Life-Balance wird Work-Life-Blending.
    Wo die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben verschwinden, können persönliche Bedürfnisse im Tagesverlauf besser berücksichtigt werden. Das schafft nicht nur Entspannung und mehr Lebensqualität, sondern steigert auch die Freude an der Arbeit.

Ist Ihr Unternehmen bereit für die Arbeitswelt von Morgen? Haben Sie New Work  schon umgesetzt?  Wichtig: Lassen Sie nie die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und die gesetzlichen Rahmenbedingungen ausser Acht!

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Tanja Willi

Tanja Willi ist Internal Auditor bei der SBB und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation.

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