Sie als Führungskraft und Ihr Team arbeiten regelmässig im Homeoffice? Diese Führungsform birgt Herausforderungen, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind. Ich verrate Ihnen vier versteckte Herausforderungen und wie Sie diese erfolgreich meistern können.
„Die Netzwerker“ verlieren ihre Stärke
Die Netzwerker, welche dank ihrem guten sozialen Netzwerk bisher viele Arbeiten erfolgreich erledigen konnten, verlieren zu Hause allmählich die persönliche Beziehung zu ihren Kontakten und damit ihre grosse Stärke. Probleme, die sie vorher in einem formlosen Gespräch in der Kaffeeecke oder einem kurzen Besuch im Nachbarbüro lösen konnten, müssen sie nun mit neuen Methoden bearbeiten.
Massnahmen: Diese Mitarbeitenden können ihre Stärke nach wie vor nutzen, indem Sie beispielsweise telefonisch oder per Chat einen regelmässigen Austausch mit ihrem Netzwerk pflegen. Ermuntern Sie diese Personen, auch virtuell proaktiv auf ihr Kontakte zuzugehen und diese zu erweitern. Beispielsweise mit der Teilnahme an organisierten Webinaren und Online-Diskussionen. Wenn es die Situation ermöglicht, sollten die Netzwerker bewusst einen grösseren Anteil ihrer Arbeitszeit vor Ort beim Arbeitgeber verbringen.
„Die stillen Schaffer“ gehen vergessen
Die stillen Schaffer sind Mitarbeitende, die ihre Arbeit gewissenhaft erledigen und dies selten öffentlich zur Schau stellen. Vor Ort im Büro sieht das ganze Team, mit welcher Ausdauer die stillen Schaffer an der Arbeit sind. Im Homeoffice ist ihr Eifer nicht mehr ersichtlich und Sie und ihr Team könnten schnell vergessen, was diese Personen täglich leisten.
Massnahmen: Führen Sie regelmässige virtuelle Teammeetings durch und lassen Sie alle Mitarbeitenden erzählen, woran sie gerade arbeiten. Haben Sie dabei ein besonderes Augenmerk auf die stillen Schaffer. Fordern Sie diese Personen bei Bedarf explizit auf und geben Sie ihnen die Möglichkeit um zu erzählen, was sie leisten. So herrscht für alle Transparenz und das Gefühl, dass alle ihren Beitrag erfüllen, bleibt erhalten.
Die Mitarbeitenden leisten zu viele Überstunden
Die Mitarbeitenden arbeiten zu viel. Sie sind besser erreichbar, beginnen früher oder arbeiten länger. Es könnte daran liegen, dass die Mitarbeitenden wiederlegen wollen, dass sie zu wenig arbeiten.
Massnahmen: Kommunizieren Sie dem Team, dass Sie ihm voll und ganz vertrauen. Seien Sie ein Vorbild und arbeiten Sie selber nicht zu viel. Versenden Sie keine E-Mails ausserhalb der „Bürozeiten“ und erzeugen Sie so keinen zusätzlichen Druck. Weisen Sie Ihre Mitarbeitenden darauf hin, dass sie nicht zu jeder Tageszeit erreichbar sein müssen. Fragen Sie bei den Mitarbeitenden nach den Gründen, falls regelmässig Überstunden geleistet werden.
Der Teamspirit geht verloren
Ein intaktes Team hat einen tollen Teamspirit aufgebaut, der durch den Wegfall der physischen Nähe langsam zerfällt. Die privaten Gespräche nehmen ab. Der persönliche Kontakt geht verloren. Darunter leiden auch die Zusammenarbeit und die Arbeitsmotivation.
Massnahmen: Versuchen Sie die Kontakte aktiv zu fördern, indem Sie in Geschäftsbesprechungen auch Raum für privaten Austausch ermöglichen. Führen Sie virtuelle Kaffeepausen oder ein virtuelles Feierabendbier ein. Organisieren Sie regelmässig Tage, an denen das gesamte Team vor Ort im Büro arbeitet. An diesen Tagen soll der informelle und persönliche Austausch mit den Team-Mitgliedern ermöglicht werden.
Weiterführende Links zum Thema
https://www.business-wissen.de/artikel/fuehren-im-homeoffice-wie-virtuelle-fuehrung-gelingt/