DevOps mit Lieferanten – Wo bleibt der Flow?

In der heutigen Zeit spricht praktisch jeder von Agilität. Der Kunde soll kontinuierlich und regelmässig eine funktionierende Software ausgeliefert bekommen. Mit der Abhängigkeit zu externen Lieferanten besteht die Gefahr, dass die Agilität nicht mehr gewährleistet ist. Aus diesem Grund möchte ich aufzeigen, wie man trotz Abhängigkeit agil bleiben kann.

Klassische Methode versus Agilität

Beim klassischen Konstrukt konnte durch einen detaillierten Plan den Fortschritt kontrolliert werden. Diese Vorgehensweise ist sehr träge und kann auf veränderte Bedingungen nur sehr langsam und zeitverzögert reagieren. Bei der agilen Methode hingegen erfolgt die Kontrolle durch das schnelle Reagieren auf Veränderungen. Die Anforderungen sowie deren Entwicklung lassen sich laufend anpassen sowie auch priorisieren. Mithilfe der Agilität wird das Ziel verfolgt, für den Markt und für die Kunden nutzenstiftende Produkte zur Verfügung stellen zu können.
Die steigende Komplexität unserer Umwelt erhöht auch den Druck auf die ICT. Vielfach überkommt einen das Gefühl, dass alles schneller gehen muss. Die Welt drehe sich schneller, die Datenmenge wird immer grösser, die Kundenansprüche immer höher. Die agile Planung soll die Mitarbeitenden unterstützen, mit dieser steigenden Komplexität besser umgehen zu können.
Es gibt unterschiedliche agile Praktiken. Welche Praktik angewendet wird, ist grundsätzlich nicht entscheidend. Sollte sich ein Unternehmen für eine agile Methode entscheiden, ist es wichtig, dass allen Mitarbeitenden diese akzeptieren und leben. Die schnelle Reaktion auf Veränderungen ist nämlich nur mit einem eingespielten System möglich.

Lieferanten einbinden

Sämtliche Beteiligten verfolgen dasselbe Ziel.

Das Agile Manifest umfasst die vier Werte sowie die zwölf Prinzipen einer agilen Softwareentwicklung. Ein Wert des agilen Manifests besagt: «Customer collaboration over contract negotiation» (Manifesto for Agile Software Development, online 26.04.2019). Daraus interpretiere ich, dass auch im Umgang mit externen Lieferanten nicht der Vertrag der Massstab sein soll, sondern die Zusammenarbeit.

Als Team habe ich nicht die Befugnis, einen Vertrag mit einem externen Lieferanten anzupassen. Auf Stufe Team ist es aber möglich, die folgenden Punkte zu berücksichtigen, um die Zusammenarbeit zu verbessern.
• Die beste Möglichkeit ist, wenn der Lieferant mit auf den Weg genommen wird. In einem ersten Schritt sollten sich die direkt betroffenen persönlich kennen. Es kann festgestellt werden, dass heute vieles übers Networking läuft.
• In einem weiteren Schritt lohnt es sich zu überlegen, ob es Sinn macht, wenn der Lieferant Teil des Scrum-Teams wird oder aber der Lieferant als eigenes Scrum Team ins System integriert wird. Der Scope kann dadurch von Sprint zu Sprint angepasst werden und Qualitätsprobleme können frühzeitig erkennt werden. Diese Tatsachen wiederum erhöhen die Transparenz gegenüber dem Team und den Kunden. Ebenfalls kann dadurch sichergestellt werden, dass am Richtigen gearbeitet wird.

Fazit

Im Umgang mit externen Lieferanten gibt es kein richtig und kein falsch. Ich wage zu behaupten, dass es nicht einfach, aber möglich ist, mit einem externen Lieferanten einen gemeinsamen, agilen Weg zu finden. Wichtig ist, dass beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren können. Sollten alle Stricke reissen und der externe Lieferant ist nicht bereit, einen Schritt auf euch zuzugehen, muss ernsthaft in Betracht gezogen werden, den Lieferanten zu wechseln.

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