SUO im Ausnahmezustand 16. März bis sicher 31. Mai
Wir können nicht digital proben, noch ist das technisch nicht so weit und punkto Interaktion zwischen euch utopisch. Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass diese Situation eine Chance ist, euch auf andere Art mit DER OPER zu befassen.
– LESEN ich fordere euch oft auf, das ganze Libretto der Oper, aus welcher ihr eine Szene singt, zu lesen. Jetzt mit der Verlangsamung des Alltags gibt es mehr Ruhe. Zusätzliche Literatur wie z.B die FIGARO Trilogie von Pierre Auguste de Beaumarchais, oder Die Kameliendame von Alexandre Dumas (Vorlage zu LA TRAVIATA, der meist gespielten Oper in der Saison 2019/20) etc. zu lesen ist spannend und aufschlussreich. Libretti unter www.oper-guide.ch
– SEHEN schaut euch ganze Opern an, auf www.youtube.com gibt es sehr viele tolle Inszenierungen! Ich schreibe sehr bewusst, Opern anschauen. Natürlich hört ihr sie auch an, ihr seid schliesslich Musiker*innen. Versucht euch zwischendurch ganz auf die Szene zu konzentrieren. Stellt den Ton ab, versteht ihr die Handlung noch? Wenn ja, warum? Wert berührt euch durch sein/ihr Spiel? Schaut auf die Hände, so oft kommt die Frage „was mache ich mit meinen Händen?“
Schaut. auch mal eine Szene im Quervergleich auf unterschiedlichen Aufnahmen an, Warum berührt mich die eine Version, während mich die andere kalt lässt?
– OPTISCHE UMSETZUNG Wenn ich mich zu Beginn der Kreativphase mit Bühnen- und Kostümbildner*in treffe, fantasieren wir drauflos. Wie wollen wir die Oper ästhetisch erzählen? Ein Kostüm ist mehr als eine schöne Verkleidung, es ist eine Interpretation der Figur und ihrer Eigenschaften, Dasselbe gilt fürs Bühnenbild. Warum also nicht für einmal selber kreativ werden und zeichnen, malen, bauen, nähen etc. eines Bühnenbildmodells nach eigenem Geschmack, eines Kostüms oder eines ganzen Kostümbilds?
– MEINE ARIE Eine gute Sache ist die Arbeit an deiner (Lieblings)Arie. Lerne/probe sie mit einer Aufnahme der Begleitung durch Nadia oder Tatiana, erfinde eine Inszenierung und nimm das Ganze auf. Schick mir das Video mit einem Kommentar zu deinen Überlegungen und wir treten in den Dialog per mail, Facetime, zoom, skype, Telefon, wie auch immer.
– QUAL DER WAHL Ich wurde gefragt, welche Oper ich empfehle anzuschauen. Dazu sind mir vorerst zwei Antworten eingefallen.
– du besprichst mit deinem/r Hauptfachdozent*in, welche Rollen er/sie für dich am Horizont sieht und überlegst auch selber, ob es Charaktere gibt, die dich schon immer interessiert haben..
– du schaust unter https://www.operabase.com/statistics/de nach, welches die 10 meist gespielten Opern sind (es gibt da diverse Suchmodi) oder googelst generell „meist gespielte Opern“. Warum nicht mal die top ten nehmen und lesen/hören?
Weitere Ideen von euch, von uns allen folgen, vorerst viel Freude an der guten alten OPER, die wir stets neu erfinden!