KI verändert das Business: Am Beispiel einer Übersetzungssoftware

Übersetzungssoftware – langweilig? weit gefehlt!

Gerade die Übersetzungssoftwaren, -tools oder -dienste zeigen eindrucksvoll, wie gross der Einfluss von künstlicher Intelligenz auf das Business ist und wie stark sich Dienstleistungen weiterentwickelt haben. Die rasante Entwicklung ist beeindruckend.

Willkommen in der digitalen Kommunikation!

 

Wie alles begann …

Vor wenigen Jahren übersetzte man in Online-Diensten noch Wort für Wort. Grosse Freude herrschte, wenn man einen ganzen Satz oder einen Abschnitt übersetzen konnte. Mit der Einführung der künstlichen Intelligenz in die Übersetzungssoftware wuchs das Angebot von Funktionen und die Qualität der Online-Dienste steigerte sich unglaublich. Sei es, sich online komplette Dokumente übersetzen zu lassen, Speisekarten im Ausland zu übersetzen oder sich per Smartphone und entsprechender App mit seinem Gegenüber auszutauschen.

… wo stehen wir heute?

Die jüngste Entwicklung präsentiert uns KI-gestützte Tools, die beeindruckende Präzision und Vielseitigkeit bieten. Diese Tools verstehen den tieferen Kontext von Texten, Audiodateien und Videos und ermöglichen die Erstellung von persönlichen Videoansprachen in verschiedenen Sprachen, sogar mit authentischem Gesichtsausdruck. Dabei werden die Lippenbewegungen synchronisiert und die Sprache der Person vor der Kamera übernommen.

Selbsttest: Sprachen sprechen, ohne diese zu sprechen

Mit dem Selbsttest habe ich versucht, meine Videoansprache ins Spanische und Finnische übersetzen zu lassen. Dazu habe ich das Tool HeyGen verwendet.

 

Bildquelle DALL-E

Ich bin begeistert von der Einfachheit das Video zu erstellen und von der Qualität der Übersetzung und der Synchronisation.

Aber ACHTUNG: Ob mein Finnisch wirklich meinem gesprochenen Text entspricht, kann ich nicht beurteilen (den spanischen Teil konnte ich überprüfen lassen?)!

HeyGen hat natürlich noch eine Vielzahl von weiteren Funktionen, in meinem Test habe ich mich auf die Video-Übersetzung konzentriert.

Alternativen zu HeyGen findet ihr auf OMR Reviews.

Chancen und Herausforderungen

Die neuen Online-Dienstleistungen bringen neue Chancen und Herausforderungen mit sich. Nachfolgend habe ich aus meiner Sicht die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Chancen

  • Sprachbarrieren auflösen
    Sei es in der globalen Geschäftswelt oder einfach in der Schweiz mit ihren vier Sprachregionen betrachtet, löst es die vorhandenen Sprachbarrieren. Video-Ansprachen für die Mitarbeiter sind schnell und kostengünstig erstellt. Die Mitarbeiter fühlen sich in ihrer Muttersprache angesprochen.
  • Hemmschwellen reduzieren
    Das Verständigen, im privaten wie im geschäftlichen Bereich, ist in verschiedenen Sprachen möglich. Die Kommunikation in der Muttersprache vereinfacht den gemeinsamen Austausch. Die Hemmschwelle in einer fremden Sprache zu kommunizieren, fällt weg. Dies vereinfacht und fördert den interkulturellen Austausch.

Herausforderungen

  • Verlust von Kontext und kulturelle Unterschiede
    Trotz der fortschrittlichen Technik haben die Tools Schwierigkeiten, den genauen Sinn oder die richtige Betonung der Wörter zu verstehen. Auch die kulturellen Unterschiede oder den Humor richtig wieder zu geben ist schwierig und kann zu Missverständnissen führen.
  • Datenschutz und Datensicherheit
    Beim Einsatz von KI-Übersetzungstools ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass sensible Informationen geschützt werden müssen. Die Tools können Informationen „hören“ und „sehen“, daher ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit Datenschutz und Datensicherheit notwendig.

Mein Fazit

Die Entwicklung in der Übersetzungssoftware zeigt eindrucksvoll, wie schnell sich die Dienstleistungen unter dem Einfluss von künstlicher Intelligenz verändern können.
Auf der Digitalisierungslandkarte sind die Übersetzungssoftwaren nur ein kleines Puzzle-Teil. Das zeigt, welches Potenzial wir mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz haben werden. In der Kombination von bestehenden Geschäftsfelder (Video-Editor, Übersetzungssoftware) können sich neue Geschäftsfelder öffnen (bspw. HeyGen).
In unserer Rolle als Unterstützer der digitalen Transformation sehe ich die Chance, unsere Geschäfte durch den gezielten Einsatz künstlicher Intelligenz weiterzuentwickeln.
Die Herausforderung besteht darin, offen für originelle und kreative Geschäftsideen zu sein sowie den Mut aufzubringen, diese Ideen unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen zu verfolgen.

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Andreas Lütolf

Andreas Lütolf arbeitet als IT-Architekt in der Bundesverwaltung.

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