Traue keinem Dashboard, welches du nicht selbst manipuliert hast!

Wer kennt das nicht? Immer wieder werden uns Statistiken zu Geschäftskennzahlen oder Dashboards mit Leistungsindikatoren (KPIs) präsentiert und wir fragen uns: Was genau sollen uns diese Grafiken zeigen? Woher stammen die Zahlen? Wie wurden die Daten verarbeitet? Und vor allem: Welche Auswirkungen haben sie auf unser Arbeitsumfeld?
Wie können wir das Misstrauen der Mitarbeiter minimieren? Mit den folgenden Tipps kannst du Vertrauen in deine Dashboards schaffen.

Wenn du beruflich mit Business Intelligence zu tun hast, hast du vielleicht schon oft gehört: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst manipuliert hast!“
Diese Weisheit begleitet mich wie ein roter Faden durch meine berufliche Laufbahn. Zu oft neigen Mitarbeiter dazu, eine präsentierte Statistik als unumstößliche Tatsache anzusehen, ohne die genauen Hintergründe zu kennen oder die Zusammenhänge im richtigen Kontext zu verstehen.
Basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen möchte ich dir einige Tipps geben, um das Misstrauen bei zukünftigen Dashboard-Projekten in deinem Unternehmen zu minimieren und die erfolgreiche Implementierung zu verbessern.

 

Transparenz:

Es ist entscheidend, von Anfang an in der Planungsphase für ein neues Dashboard alle Beteiligten einzubeziehen und Transparenz zu schaffen. Stelle sicher, dass involvierte Schnittstellen regelmäßig informiert sind und sich aktiv einbringen können. Durch die Beantwortung der klassischen W-Fragen schaffst du eine solide Grundlage für Transparenz:

  • Wer: Zuständig für Datenerfassung und -verarbeitung
  • Wie: Art der Datenerfassung
  • Wann: Zeitraum und Häufigkeit der Datenerfassung
  • Wo: Abteilungen und Systeme, in denen Daten erfasst werden
  • Was: Art der erfassten Daten
  • Weshalb: Ziel der Auswertung und Zielgruppe

 

Sensibilisierung für Datenqualität:

Vertrauen basiert auf hochwertigen Daten. Die Gewährleistung korrekter, vollständiger und relevanter Quelldaten ist anspruchsvoller, als es zunächst erscheinen mag. Unzureichende, fehlerhafte oder manipulative Dateneingaben entstehen sowohl bewusst als auch unbewusst im täglichen Handeln der Nutzer. Um dieses Ziel zu erreichen, sind folgende Maßnahmen von Bedeutung:

  • User-Schulungen:
    Baue Verständnis durch regelmäßige Schulungen auf, um den Nutzern die Bedeutung von qualitativ hochwertigen Daten zu vermitteln. Dies fördert ein Bewusstsein für den Einfluss ihrer Handlungen auf die Datengenauigkeit
  • Zusammenarbeit:
    Fördere den regelmäßigen Austausch zwischen verschiedenen Fachabteilungen und ermögliche Erfahrungsaustausch. Dies schafft ein kollektives Verantwortungsbewusstsein für die Datenqualität
  • Transparenz:
    Zeige auf, welche Auswirkungen fehlerhafte oder manipulative Dateneingaben auf das Dashboard haben können. Dies sensibilisiert die Nutzer für die Konsequenzen ihrer Handlungen
  • Überprüfung:
    Implementiere regelmäßige Überprüfungsmechanismen, durch die Datensätze auf ihre Korrektheit überprüft werden. Diese Kontrollen sollten durch verschiedene Instanzen erfolgen, um eine zuverlässige Qualitätssicherung zu gewährleisten
  • Schnelle Problembehebung:
    Behebe Probleme oder Fehlfunktionen in den Datenerfassungssystemen umgehend. Eine zügige Reaktion auf identifizierte Schwachstellen trägt dazu bei, mögliche negative Auswirkungen auf die Datenqualität zu minimieren

 

Ängste und Vorbehalte abbauen:

Berücksichtige die Ängste und Vorbehalte der Mitarbeiter gegenüber Neuem. Bei der Einführung neuer Statistiktools und Dashboards begegnest du oft Aussagen wie: „Früher hat es auch ohne funktioniert, warum brauchen wir das jetzt? Dient es dazu, die Mitarbeiter zu überwachen? Gibt es Konsequenzen zu befürchten?“ Investiere ausreichend Zeit und setze auf transparente Kommunikation auf allen Ebenen. Zeige auf, dass Dashboards nicht nur der Kontrolle dienen, sondern zur Identifikation von Schwachstellen und zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen.

  • Kommunikation:
    Beantworte kritische Fragen und Haltungen transparent
  • Schrittweise Einführung:
    Führe Neuerungen in kleinen Schritten ein und zeige, dass es funktioniert, um Überforderung zu vermeiden
  • Zugänglichkeit und Testphasen:
    Mache das Dashboard für alle Beteiligten zugänglich und lasse es testen, um Vertrauen aufzubauen
  • Befähigung:
    Befähige Mitarbeiter und das Management, die Qualität der statistischen Informationen zu hinterfragen und zu verstehen
  • Klare Angaben:
    Gib klare Informationen zu Datenquellen und Methoden, um anderen die Überprüfung der Statistiken zu erleichtern
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Mathias A. Piller

Mathias Piller bloggt aus dem Unterricht des CAS Business Intelligence & Analytics. Er blickt auf etliche Jahre als Profit&Loss Manager zurück und ist in seiner aktuellen Position als Talent Acquisition Senior Specialist am Aufbau eines konzernübergreifenden HR Recruiting Analytics Dashboards beteiligt.

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