Powerbank auf 4 Rädern

E-Mobilität ist auf dem Vormarsch und mit dieser wächst auch das Interesse für innovative Ladekonzepte. Eine durchaus interessante Technologie kann das bidirektionale Laden sein. Nicht nur Fahrzeuge können versorgt werden, sondern auch das Fahrzeug kann als mobiler Speicher für Strom aus erneuerbarer Energie oder dem Stromnetz genutzt werden. Aber was genau bedeutet bidirektionales Laden und was sind die Vorteile?

Die Elektromobilität hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Tesla klar als Vorreiter in der Elektromobilität und jetzt ziehen auch die grossen Autokonzerne mit und bieten eine grosse Vielfalt an Elektrofahrzeugen an. Immer mehr wird das Interesse der Menschen geweckt, um umweltfreundliche alternativ angetriebene Autos zu fahren. Das Laden aus erneuerbarer Energie, wie z.B Photovoltaikanlagen, wird stark an Bedeutung gewinnen. Eine vielversprechende und innovative Technologie ist das bidirektionale Laden. Das Fahrzeug kann somit nicht nur Strom beziehen, sondern auch als mobilen Energiespeicher genutzt werden um bei Bedarf Strom ins Stromnetz zurückzuspeisen. Auch hier gibt es verschiedene Arten von bidirektionalem Laden.

Die untenstehenden Statistiken zeigen diesen steigenden Trend im Bereich Elektromobilität und erneuerbare Energie (Photovoltaik).

Was bedeutet bidirektionales Laden?
Beim bidirektionalen Laden können Elektrofahrzeuge nicht nur Strom aus dem Netz beziehen, sondern auch Strom aus erneuerbaren Energien wie Solaranlagen (Photovoltaik) aufnehmen und später ins Stromnetz zurückspeisen. Dadurch kann das Elektrofahrzeug als mobiler Energiespeicher dienen und bei Bedarf Strom zurückspeisen.

Wie funktioniert bidirektionales Laden?
Elektrofahrzeuge sind grosse Akkus auf 4 Räder. Das bidirektionale Laden erfordert spezielle Ladesäulen und Elektrofahrzeuge mit der entsprechenden Technologie. Die Ladesäule und auch das Fahrzeug müssen in der Lage sein, Strom in beide Richtungen zu übertragen. Das bidirektionale Laden kann in verschiedenen Modi erfolgen. Zwei der möglichen Varianten sind: der V2G-Modus (Vehicle-to-Grid) und der V2H-Modus (Vehicle-to-Home). Im V2G-Modus speist das Elektrofahrzeug bei Bedarf Strom ins Netz zurück und kann die Stabilität des Stromnetzes dadurch unterstützen, während dem es im V2H-Modus als Versorgung für das Eigenheim dient.

Das Schweizer Startup Unternehmen sun2wheel AG bietet diese Technolohie an. Das Ziel des Unternehmens ist es, bidirektionales Laden (V2H/V2G) als Standard zu etablieren und intelligente Lade- und Speicherlösungen anzubieten.

Quelle: www.sun2wheel.com

Welche Vorteile bringt das bidirektionale Laden?
Das bidirektionale Laden bietet mehrere Vorteile für die Elektromobilität und das Stromnetz. In Kombination mit erneuerbarer Energie kann das volle Potential genutzt werden.

Hier sind einige Beispiele:

  • Energieeffizienz: Durch das bidirektionale Laden kann der Strom aus erneuerbaren Energien besser genutzt werden, da der Eigenverbrauchsanteil des Stroms erhöht werden kann. Elektrofahrzeuge können überschüssigen Strom aus Solaranlagen (Photovoltaik) aufnehmen und später ins Netz zurückspeisen. Eigenheimbesitzer könnten mit dem V2H-Vehicle to Home sich selbst versorgen.
  • Kosten: Das bidirektionale Laden könnte dazu beitragen, die Kosten für den Netzausbau zu reduzieren, da Elektrofahrzeuge als mobile Energiespeicher dienen können und somit die Notwendigkeit für den Bau von Stromspeicher Infrastruktur (z.B Pumpspeicherkraftwerk, stationäre Batterien usw) verringern.
  • Notstromversorgung: Die bidirektionale Ladetechnologie könnte dazu beitragen, die Energieversorgung bei Naturkatastophen wie z.B der Kernkraftwerkunfall in Fukushima (Tsunami in Japan) oder Energiekrisen wie durch einen Krieg z.B in der Ukraine zu bewältigen.

Fazit:
Das bidirektionale Laden ist eine vielversprechende und innovative Technologie, die dazu beitragen kann, die Elektromobilität auf eine neue Ära zu bringen. Durch die Nutzung von Elektrofahrzeugen als mobile Energiespeicher können überschüssige erneuerbare Energien besser genutzt und die Kosten für den Netzausbau reduziert werden. Das bidirektionale Laden ist jedoch noch nicht weit verbreitet und erfordert spezielle Ladesäulen und Elektrofahrzeuge mit der entsprechenden Technologie. Japan ist in dieser Ansicht ein Vorbildland, das die bidirektionale Technologie bereits seit einigen Jahren als Pflicht für Elektrofahrzeuge vorgibt. Dies war eine Massnahme der Regierung nach der Naturkatastrophe und Kernkraftwerkunfall in Fukushima. Grosses Potential sehe ich im Bereich V2H-Modus (Vehicle-to-Home). Für Eigenheimbesitzer kann dies durchaus eine attraktive und spannende Lösung sein. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich diese Technologie in der Elektromobilität durchsetzen wird.

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Sebastiano Tartaglia

Sebastiano Tartaglia ist Digital- und Transformation Manager bei der AMAG First AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation.

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