Neue Welt, alte Skills: Wie man den Quereinstieg ins Requirements Engineering meistert.

Der Berufswechsel von einem therapeutischen Beruf ins Requirements Engineering erscheint auf den ersten Blick, nebst vielleicht mutig, auch etwas unwahrscheinlich. Wenn die ersten Gefühle der Überforderung etwas nachgelassen haben, lohnt es sich, sich zu realisieren welche Kompetenzen man als Physiotherapeut schon entwickelt hat. Viele dieser Skills sind für das Erheben von Anforderungen mindestens so wertvoll. Man ist gar nicht so unerfahren wie man dachte!

Der Wunsch nach einer neuen Herausforderung, gepaart mit einer Neugier auf den dynamischen Bereich der Technologie, kann zu untypischen Karrierewechseln führen. So erscheint der Wechsel von der Physiotherapie ins Requirements Engineering ein grosser Sprung zu sein. Ab in eine neue Welt mit Stakeholder, Use Cases, ULM Klassendiagrammen und iterativem Vorgehen. Der Rollenwechsel von der Expertin zur Berufsanfängerin kann dann auch unerwartete Gefühle auslösen, eines davon ist sicher Überforderung. Was dann sehr hilfreich ist, ist die Identifikation von gestandenen Fähigkeiten, die auf die neue Rolle angewendet werden können. Auch wenn die Arbeitsfelder sehr unterschiedlich sind, so gibt es doch eine Reihe von Kompetenzen, die für beide Fachkräfte von grosser Bedeutung sind:

Sowohl Physiotherpeuten als Requirements Engineers arbeiten mit komplexen Systemen. Analytisches Denken und Problemlösungskompetenz ist deshalb gefragt. Bei Physiotherapeuten dreht alles um den Mensch mit seinem Körper, Gedanken, Gefühle und Emotionen, der interagiert mit seinem Umfeld. Physiotherapeuten analysieren die Beschwerden ihrer Patientinnen, Bewegungsmuster und Testergebnisse, um anschliessend massgeschneiderte Behandlungspläne zu entwickeln. Für den Behandlungserfolg ist es wichtig das System „Mensch“ als Ganzes zu verstehen und zu analysieren, anstatt es in isolierte Teile zu betrachten. Requirements Engineers arbeiten mit verschiedenen Systemen, je nach Bereich, in dem sie tätig sind. (Software, Hardware, Integrierte Systeme, Geschäftssysteme, etc.). Sie erheben Anforderungen, sammeln Bedürfnisse, Erwartungen und Einschränkungen. Sie identifizieren und lösen mögliche Probleme und Inkonsistenzen, um anschliessend ein robustes und funktionsfähiges System sicherzustellen. Das Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis des Systems zu erlangen, verschiedene Perspektiven und Kontexte zu berücksichtigen und komplexe Zusammenhänge zu analysieren. Eine gute Dokumentation ist dabei für beide Fachkräfte erforderlich. Nicht nur um Informationen festzuhalten, sondern auch um den Prozess der Analyse zu unterstützen.

Physiotherapeuten und Requirements Engineers arbeiten eng mit Einzelpersonen und Teams zusammen. Sie benötigen Empathie und soziale Kompetenz, um gute Beziehungen aufzubauen, die Bedürfnisse von Patienten, Klienten oder Benutzern zu verstehen und effektiv mit Kolleginnen und Interessengruppen zusammenzuarbeiten. Um genau herauszufinden, was die Probleme und Wünsche sind, wie man sie lösen kann und welche Ziele man erreichen will, braucht es gute kommunikative Fähigkeiten. Nur so kann man effektiv mit den verschiedenen Menschen interagieren. Man muss aktiv zuhören, relevante Fragen stellen und häufig nachfragen, um klare und präzise Informationen zu erhalten.

Anpassungsfähigkeit. Physiotherapeuten werden immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert. Beschwerden, Krankheitsbilder und auch die persönlichen Ziele der Patienten ändern sich im Laufe der Zeit und die Behandlung muss deshalb immer wieder angepasst werden. Auch für einen Requirements Engineer ist der Wandel der einzige Konstante. Anforderungen werden sich immer wieder ändern.

In der heutigen, sich schnell verändernden Welt, muss man kontinuierlich lernen um relevant zu bleiben und neue Herausforderungen zu meistern. Auch als Physiotherapeut ist man nie ausgelernt. Das Engagement und die Fähigkeit sich stetig neues Wissen anzueigenen und sein Skillset zu erweitern, sind also da. Das sollte Mut machen, um an den Erfolg zu glauben. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass viele Fähigkeiten schon vorhanden sind und man nun seine bewährten Talente in einem neuen Beruf einsetzen kann. Das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen ist wiederhergestellt und mit frischem Mut kann der Weg der beruflichen Entwicklung weiter beschritten werden.

Requirements Engineering ist für eine erfahrene Physiotherapeutin fast schon eine logische Berufswahl!

Dieser Text wurde mit Starthilfe von ChatGPT geschrieben.

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Cynthia Munsterman

Cynthia Munsterman ist Applikations Analystin am Luzerner Kantonspital AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Requirements Engineering. Nach 20 Jahren Physiotherapie hat sie den Quereinstieg in die Informatik gewagt.

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