Digitale Transformation der Verwaltung-wieso braucht das Zeit?

Wenige wollen heutzutage noch an einen Schalter der Verwaltung. Die Bevölkerung will digital mit der Verwaltung kommunizieren. Sie ist bequem und digital unterwegs. Sie wünschen sich benutzerfreundliche, einfache digitale Dienstleistungen. Unternehmungen fordern automatisierte und effiziente Dienstleistungen. Die Bevölkerung ist ungeduldig. Gut Ding will Weile haben.

Bund, Kantone und Gemeinden bieten einige Online-Leistungen in unterschiedlichen Bereichen an. eUmzug ist ein Beispiel eines landesweiten digitalen Service für den elektronischen Umzug der Bevölkerung. Mehrheitlich sind die Leistungen der Verwaltungen nicht online verfügbar. Die Digitalisierung dieser Leistungen dauert aus Sicht der Bevölkerung zu lange. Gründe für den schleppenden digitalen Wandel sind:

Unterschätzung der Komplexität digitaler Behördendienstleistungen

Die Unternehmensarchitektur ist nicht für direkte Bevölkerungszugriffe ausgelegt. Dafür sind neue technische Komponenten, Sicherheitsmechanismen wie auch Softwarekomponenten in vorhandene Umgebungen zu integrieren. Der Umgang mit sensitiven Daten erfordert erhöhten Datenschutz und Datensicherheit. Viele Vorschriften, Rahmenbedingungen oder gesetzliche Vorgaben kommen erschwerend dazu. Zu guter Letzt noch der heterogene Aufgabenbereich. Dies reicht von grossen Bereichen wie Polizei, Steuern oder Bildung bis hin zu kleinen wie Jagdpatente.

Fachapplikationen zur Bewirtschaftung der Daten

Viele der Applikationen sind Legacy-Systeme. Erweiterungen für medienbruchfreie Zugriffe der digitalen Leistungen sind nicht möglich oder nur mit unverhältnismässigen Kosten verbunden. Für einen Ersatz dieser Applikationen sind hohen Investitionen notwendig und dauert in vielen Bereichen (z.B. Steuerapplikationen) Jahre. Zusätzlich sind Nischenapplikationen von kleinen Lieferanten im Einsatz, welche nicht in der Lage sind eine Neuentwicklung umzusetzen.

Transparenz und ein gleiches Verständnis

Die Geodateninfrastruktur macht es vor. Für verschiedene Anspruchsgruppen besitzen sie unterschiedlichen Darstellungsschichten. Solche Darstellungsmöglichkeiten sind in vielen Bereichen wie z.B. Dienstleistungskarte, Prozessdarstellung, Enterprise Architektur oder Datenarchitekturen nicht vorhanden. Die Belieferung der verschiedenen Anspruchsgruppen mit gleichen Darstellungstiefen führt zur fehlenden Transparenz wie auch unterschiedlichem Verständnis. Übergreifende Gesamtbilder fehlen, vorhandene beinhalten nur einzelne Disziplinen.

Bestimmungen des öffentlichen Beschaffungswesens

Die öffentliche Verwaltung ist verpflichtet, Ihre Aufträge nach den Vorgaben des öffentlichen Beschaffungswesens durchzuführen. Dies führt zu hohen administrativen Mehraufwendungen für ausschreibende Stellen. Projektlaufzeiten verlängern sich um mehrere Monate bis Jahre.

Kulturwandel für die Verwaltung

Weg von der Innensicht hin zur Kundensicht. Die Verwaltung muss Prozesse und Leistungen nach der Kundschaft ausrichten. Die Bürgerschaft kommt nicht an den Schalter, die Verwaltung geht zu Ihr. Vernetztes Denken, neue Kompetenzen und Disziplinen sind gefordert.

Durchgängige Basisleistungen fehlen

Es fehlen einheitlichen Basiskomponenten für digitale End-to-End Bevölkerungsleistungen. Nutzende fordern einfach und intuitive Bausteine. Beispiele sind elektronische rechtsgültige Zustellungen, einheitliche digitale Identität E-ID oder ein durchgängiges Benutzer- und Zugriffsmanagement (IAM, Identity & Access Management) für die Bevölkerung und Unternehmungen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Der gesetzliche Auftrag der Verwaltung schränkt Ihren Handlungsspielraum stark ein. Erschwerend sind fehlende gesetzliche Grundlagen für die Bearbeitung sensitiver und personenbezogener Daten. Die Schaffung dieser Grundlagen ist zeitaufwendig.

Politische Bewilligungswege

Die Budgetierungs- und Planungsprozesse dauern in der Regel eineinhalb Jahre. Dies beinhaltet finanzielle Mittel, personelle Ressourcen wie auch neue Aufgaben in Organisationen.

Diese Herausforderungen in unterschiedlichen Ausprägungen beeinflussen die Umsetzungsgeschwindigkeit. Data Governance als integraler Bestandteil in der Verwaltung wird den schleppenden Wandel beschleunigen.

Dieser Blog-Beitrag wurde mit Unterstützung des Sprachmodells ChatGPT erstellt.

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Daniel Egeter

Daniel Egeter ist Leiter Geschäftsstelle Datenmanagement bei eGovernment St. Gallen digital und bloggt aus dem Unterricht des CAS Data Governance.

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