Macht dich dein Büro krank? IoT kann helfen

Atmen wir in Innenräumen gute Luft? Meist denken wir erst darüber nach, wenn wir uns unwohl fühlen oder erkranken. Doch mit neuster IoT-Technologie können wir die Luftqualität einfach und effektiv überwachen und verbessern. Ein Beispiel aus meinem Job verdeutlicht dies.

IoT-Technologie macht den Unterschied
Mein Kunde Max besitzt einen dreistöckigen Bürokomplex aus den 90-er Jahren. In dem Gebäude war bereits ein System zur Überwachung der Luftqualität installiert, aber es war veraltet und nicht mehr zuverlässig. Max wollte eine Lösung, die genauer, zuverlässiger und einfacher zu warten ist oder das bestehende Gebäudemanagement mit neuer Technologie ergänzt.

Ich schlug ihm ein neues innovatives System vor, das auf IoT-Technologie basiert und drahtlose Sensoren nutzt.

Die Kommunikation zwischen den Sensoren erfolgt über Thread, ein drahtloses Kommunikationsprotokoll zur Übertragung von Daten zwischen Geräten. Diese Sensoren werden in den Räumen platziert, um die Luftqualität zu messen. Bereits ein einziger Sensor hat einen grossen Einfluss auf Gesundheit, Arbeitsleistung und Energieeffizienz.

Automatische Überwachung für gesundes Raumklima
Die Sensorwerte werden an das bestehende KNX Gebäudemanagement System gesendet, was eine bedarfsgeregelte Lüftung ermöglicht. Die Zufuhr von Aussenluft erfolgt in Abhängigkeit der tatsächlichen Raumbelegung und Luftqualität, was automatisch zu einem gesünderen Klima führt.

Abb. Menschen in Europa befinden sich bis zu 90% ihrer Zeit in geschlossenen Räumen. (Quelle: Siemens)

Gebäudeeffizienz in Echtzeit
Die Gebäudewerte werden zusätzlich auch über das 4G-Mobilfunknetz neu in eine Cloud-Plattform integriert, mithilfe der Connect Box. Dies ermöglicht eine automatische Überwachung und Steuerung der Gebäudeeffizienz in Echtzeit. (Für mehr Infos zur Connect Box verweise ich gerne auf den Blog meines Studienkollegen Philipp Herzog)

Flexibel bleiben und trotzdem ökologisch handeln

Das war jedoch erst der Anfang. Als Max mir erzählte, dass einer seiner Mieter den Grundriss des Grossraumbüros ändern wollte, ohne Neuverkabelung und mit minimalen Kosten, hatte ich auch dafür eine Lösung. Mit dieser drahtlosen Raumlösung liess sich auch diese Büroetage flexibel an die Nutzung anpassen.

Wären da nicht noch die Bedenken von Max gewesen, dass der dauernde Batteriewechsel an den Raumluftqualitätssensoren eine fehlende ökologische Nachhaltigkeit mit sich bringt. Aber genau da liegt ein weiterer grosser Vorteil des Thread-basierten drahtlos Mesh-Netzwerkprotokolls – in der Batterieeffizienz. Diese lässt die Anwendungen reibungsloser und länger laufen und verbraucht gleichzeitig weniger Ressourcen. In unserem Fall kann ein Sensor, der lediglich die Temperatur misst, mit nur zwei AA-Batterien bis zu zehn Jahre lang betrieben werden.

Wie sicher ist das drahtlose IoT System?
Zu guter Letzt bat mich Max darum, die Sicherheit des drahtlosen IoT-Systems genauer zu beleuchten. Dies ist ein sehr wichtiger Faktor, insbesondere bei drahtlosen Installationen und beim Zugriff auf Cloud-Plattformen. Sowohl Thread als auch Matter sind IoT-Technologien, die moderne Verschlüsselungsalgorithmen und bewährte Sicherheitspraktiken verwenden. So stellen sie sicher, dass nur autorisierte Geräte miteinander kommunizieren können und gewährleisten so die Sicherheit von IoT-Geräten. Max war davon begeistert.

Abb. Thread-basierte drahtlos Installation: Sensor, Extender und Gateway. (Quelle: Siemens)

Kompatibilität der Technologien?
Mit der Erwähnung von Matter taucht die Frage auf, warum Thread in Verbindung mit Matter genannt wird. Meine Antwort könnte länger ausfallen, aber ich denke, dass dieser NZZ-Bericht es schnell und spannend auf den Punkt bringt. Soviel sei vorweggenommen: Die Thread-Sensoren sind neu auch enge Freunde von Sprachassistenten wie Siri und Alexa…

Fazit: Max war von der Idee der Integration eines IoT-Systems begeistert. Ich konnte ihm dabei helfen, ein System zu finden, das seinen Anforderungen entsprach und ihm eine bessere Kontrolle über die Luftqualität in seinem Bürogebäude gab. Denn wir müssen uns nicht länger damit abfinden, schlechte Luftqualität in Innenräumen zu ignorieren. Denn mit heutigen Technologien können wir nun proaktiv handeln und die Luftqualität verbessern, um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu verbessern.

Abb. Überprüfe die Luftqualität, verändere etwas und überwache die Werte künftig. (Quelle: Siemens)

Luft ist ein Nahrungsmittel, das überall kostenlos vorhanden ist.

Zum Schluss möchte ich dir folgende Fragen stellen: Wie wichtig ist dir die Qualität der Raumluft, und welche neuen Technologien können uns helfen, unsere Umwelt zu schützen und gleichzeitig unseren Bedürfnissen gerecht zu werden?

Quellen und weitere Links: 

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Markus Imgrüt

Markus Imgrüt ist Product Manager bei Siemens Schweiz AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Internet of Things and Digital Ecosystems.

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